Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht alles Kraut ist grün

Nicht alles Kraut ist grün

Titel: Nicht alles Kraut ist grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
Privatdetektiv, einen gewissen Donald Lam, den ich seit längerer Zeit kenne und mit dem ich auch gelegentlich schon beruflich zu tun hatte. Er befand sich in Begleitung des Angeklagten, Milton Carling Calhoun.«
    »Haben Sie mit den beiden gesprochen?«
    »Aber sicher,! Ich fragte Lam, was er in Calexico verloren habe, und erfuhr, daß er einen Fall bearbeite und der Angeklagte sein Klient sei.«
    »Was geschah dann?«
    »Dann kam ein Polizeibeamter aus Calexico und bat darum, mich auf ein paar Minuten zu sprechen. Er teilte mir mit, daß am Straßenrand soeben ein Mord entdeckt worden sei. Ich begleitete den Beamten zum Tatort, einem auf Schwimmern montierten Hausboot auf einem Anhänger, der einen Kombiwagen als Vorspann hatte.«
    »Haben Sie die Umgebung nach der Mordwaffe abgesucht?« fragte Roberts.
    »Jawohl.«
    »Wurde eine Waffe gefunden?«
    »Zu dieser Zeit nicht.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Die Mordwaffe ist zu einem späteren Zeitpunkt gefunden worden.«
    »Von wem?«
    »Ich glaube«, sagte Sellers, »daß die Mordwaffe von Donald Lam entdeckt wurde.«
    »Befindet sich Donald Lam im Saal?«
    »Jawohl. Er sitzt in der vordersten Reihe.«
    »Ich bitte um Erlaubnis, den Zeugen vorübergehend zurückziehen und Donald Lam in den Zeugenstand rufen zu dürfen.«
    »Wozu?« fragte Newberry.
    »Um zu zeigen, unter welchen Umständen die Mordwaffe entdeckt wurde.«
    »Ich halte diese Art des Vorgehens nicht für zulässig«, protestierte Newberry.
    Richter Polk schüttelte ungeduldig den Kopf. »Wir reiten hier nicht auf Formalitäten herum. Der Zeuge wird gebeten sich zurückzuziehen, während Donald Lam vereidigt wird. Bitte stehen Sie auf, Mr. Lam.«
    Ich stand auf.
    »Heben Sie die rechte Hand.«
    Ich hob die rechte Hand.
    Der Gerichtsschreiber sagte: »Sie schwören bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, daß Sie nach bestem Wissen die reine Wahrheit sagen und nichts verschweigen werden.«
    »Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe.«
    Dann gab ich meinen Namen, meine Anschrift und meinen Beruf zu Protokoll und setzte mich auf den Zeugenstuhl.
    Roberts, der seine Fragen offensichtlich sorgfältig geprobt hatte und eine ganz bestimmte Taktik verfolgte, fragte: »Sie begaben sich zum Tatort?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Was soll das heißen?«
    »Als ich hinkam, war keine Leiche da.«
    »Aber Sie begaben sich an die Stelle, wo der Kombi und der Anhänger gestanden hatten?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sie begaben sich an die Stelle, die Sie für den Tatort hielten?«
    »Einspruch«, sagte Newberry. »Was der Zeuge dachte, spielt keine Rolle.«
    »Meinetwegen«, fauchte Roberts. »Ich ziehe die Frage zurück. Ich bitte Sie, diese Skizze des nördlichen Teils der Stadt Calexico aufmerksam zu betrachten. Finden Sie sich auf dem Lageplan zurecht?«
    »So einigermaßen.«
    »Bitte schauen Sie sich diese Zeichen hier an. An dieser Stelle stand nach Zeugenaussagen der Kombi mit dem Hausboot. Dorthin haben Sie sich also begeben?«
    »Jawohl.«
    »Wann?«
    »Die genaue Uhrzeit weiß ich nicht mehr. Es war am Zwanzigsten vormittags.«
    »Sie suchten nach einer Mordwaffe?«
    »Ich habe mich dort ganz allgemein umgesehen, weil es mich interessierte, was für Spuren übersehen worden waren«, erklärte ich.
    Sergeant Sellers zuckte zusammen, und der Hilfssheriff, der auch im Saal saß, machte ein finsteres Gesicht.
    »Wie haben Sie das denn angestellt?«
    »Ich kam zu einer Stelle, wo eine ganze Menge Leute beieinanderstanden, und ging zum Straßenrand.«
    »Können Sie uns auf der Skizze, Beweisstück A der Anklage, die Stelle zeigen?«
    Ich wies auf den Punkt, der als >Bewässerungsgraben< markiert war.
    »Ich ging am Rand des Bewässerungsgrabens entlang«, sagte ich.
    »Was machten Sie da?«
    »Ich suchte nach Spuren, die man möglicherweise übersehen hatte.«
    »Das sagten Sie bereits.«
    »Eben! Ich habe mich schon gewundert, weshalb Sie die gleiche Frage zweimal stellen...«
    »Und was für Spuren sollten Ihrer Meinung nach übersehen worden sein?«
    »Ich wollte feststellen, ob sich jemand die Mühe gemacht hatte, den schlammigen Graben zu durchqueren, um das Luzernenfeld dahinter etwas näher unter die Lupe zu nehmen.«
    »Haben Sie Fußspuren gesehen, die darauf schließen ließen?«
    »Nein.«
    »Sie kamen also zu der Ansicht, niemand könne den Graben durchquert haben, da man sonst Fußspuren in dem feuchten Boden gesehen hätte?«
    »Sehr richtig.«
    »Was veranlaßte Sie, den Graben zu

Weitere Kostenlose Bücher