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Nicht alles Kraut ist grün

Nicht alles Kraut ist grün

Titel: Nicht alles Kraut ist grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Gelände ansehen. Dazu bin ich durch den Graben gewatet. In dem Feld fand ich dann den Revolver.«
    »Und Sie haben diese Waffe noch nie zuvor gesehen?«
    »Ich habe mir diese Farce nur deshalb so lange geduldig angehört, Herr Vorsitzender«, meldete sich jetzt Newberry zu Wort, »weil ich dachte, der Herr Staatsanwalt hätte irgendein bestimmtes Ziel im Auge. Ich erhebe Einspruch gegen dieses Verhör mit der Begründung, daß der Herr Staatsanwalt versucht, seinen eigenen Zeugen ins Kreuzverhör zu nehmen.«
    »Dem Einspruch wird stattgegeben«, sagte Richter Polk.
    »Und ich beantrage, die Aussage des Zeugen zu streichen wegen ordnungswidrigen Verhaltens und unzulässiger Fragen der Anklagevertretung.«
    »Antrag abgelehnt«, entschied Richter Polk.
    »Wollen Sie den Zeugen ins Kreuzverhör nehmen, bevor ich ihn entlasse und Sergeant Frank Sellers wieder in den Zeugenstand rufe?« erkundigte sich Roberts.
    »Ich denke nicht daran«, sagte Newberry. »Der Tatbestand liegt doch klar. Der Zeuge hat sich an den Tatort begeben und dankenswerterweise eine Untersuchung angestellt, die eigentlich Aufgabe des Sheriffs und der Polizei von Calexico gewesen wäre, ganz zu schweigen von unserem eigens aus Los Angeles eingeflogenen Experten.«
    Dabei erwies er Sergeant Sellers eine sarkastische Referenz.
    Sergeant Sellers fuhr ärgerlich aus seinem Stuhl hoch, besann sich und setzte sich wieder hin.
    »Auf oratorische Glanzleistungen können wir hier verzichten«, erklärte Richter Polk. »Vielen Dank, Mr. Lam. Sergeant Sellers, kommen Sie bitte wieder in den Zeugenstand.«
    »Nachdem wir uns nun Klarheit über die Mordwaffe verschafft haben«, begann Roberts, »möchte ich gern von Ihnen wissen, was Sie aus eigener Anschauung zu dem Fall sagen können.«
    »Ich war im Polizeirevier von Calexico«, sagte Sellers, »und sprach mit dem Chef. Dann kam ein Anruf, und der Chef sagte zu mir —«
    »Moment«, bremste Newberry. »Ich erhebe Einspruch! Ein Gespräch, das Sie mit dem Polizeichef hatten, ist, sofern es sich nicht in Hörweite des Angeklagten abgespielt hat, für die Beweisaufnahme unerheblich und bedeutungslos.«
    »Einspruch genehmigt«, sagte Polk gelangweilt.
    »Erzählen Sie uns, was nach diesem Gespräch geschah«, forderte Roberts.
    »Ich bat einen der Polizisten, mich zum Tatort zu fahren.«
    »Befand sich zu der Zeit ein Hilfssheriff im Revier?«
    »Sogar mehrere. Aber sie waren mit der Spurensicherung und so weiter beschäftigt. Offen gestanden hielt ich die Meldung für eine Ente —«
    »Ich beantrage Streichung des letzten Satzes«, sagte Newberry.
    »Bitte streichen«, meinte Richter Polk. »Sergeant, Sie wissen, daß Sie nicht berechtigt sind, in Ihre Aussage persönliche Ansichten zu äußern.«
    »Pardon«, sagte Sellers. »Es ist mir so herausgerutscht. Ich dachte nur daran, wie die Dinge sich abgespielt hatten und wieso wir nicht einen der Hilfssheriffs baten, mit herauszufahren, und da —«
    »Schon gut. Wenn überhaupt, kann das im Kreuzverhör zur Sprache gebracht werden«, sagte Richter Polk. »Bitte weiter! Aber nur das, was Sie persönlich miterlebt haben, Sergeant.«
    Sellers, der sich in seiner Haut denkbar unbehaglich zu fühlen schien, rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. Dann fuhr er fort: »Zusammen mit meinem Kollegen aus Calexico fuhr ich hinaus zum Tatort. Der Junge, Lorenzo Gonzales, wartete dort auf uns. Was er zu mir sagte, kann ich hier nicht wiederholen, da es nicht in Gegenwart des Angeklagten gesagt wurde. Jedenfalls aber sind wir daraufhin durch den Graben gestapft bis zu der Stelle, wo Donald Lam neben der Waffe stand, die jetzt als Beweisstück B der Anklage vorliegt.«
    »Und was taten Sie?«
    »Ich steckte einen Füller in den Lauf, um eventuelle Fingerabdrücke nicht zu verwischen, hob den Revolver auf, hielt die Waffe in senktrechter Stellung und trug sie durch den Graben
    zurück auf die Straße. Wir brachten den Revolver ins Revier und ließen ihn von Experten auf Fingerabdrücke untersuchen. Das Ergebnis war gleich Null, was auch nicht anders zu erwarten war.«
    »Keinerlei Fingerabdrücke?«
    »Einspruch! Dies ist keine Aussage aus erster Hand«, sagte Newberry.
    Sellers griente. »Ich war dabei, als die Experten mit ihren Puderdosen anrückten, Herr Verteidiger!«
    »Und es fanden sich keine Fingerabdrücke?« wiederholte Roberts beharrlich.
    »Ein paar verwischte Spuren, aber nichts Identifizierbares.«
    »Was geschah dann mit der Waffe?« fragte Roberts.
    »Ich

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