Nicht mein Märchen (Aktionspreis zum Start von Buch 2 am 13.10.) (German Edition)
zwischen Reue und Abstinenz,“ fuhr er fort, „gewinnt Abstinenz. Wir beide sind diesbezüglich schon verletzt worden und hatten Gründe ausführlich über sowas nachzudenken. So unterschiedlich sind wir gar nicht.“
„Also bist du hundertprozentig glücklich mit unserer Beziehung? Es gibt nichts, was du ändern würdest. Gar nichts?“
„Mir fällt nichts ein.“
„Dir fällt nichts ein ?“
„Das ist ne schwierige Frage.“
„Nein, ist es nicht. Sollte es zumindest nicht sein. Ich weiß, dass du mal sagtest, das hier wäre wie ein Märchen für dich.“
„Ja.“
„Ist es das immer noch?“
Er war still.
Ich legte meine Hand auf seine Brust, er seinen Arm um meine Taille.
„Ich wäre gerne dein Märchenprinz,“ sagte er.
„Ich bin nicht wirklich das Mädchen, das nach dem Prinzen auf seinem weißen Schimmel sucht.“
„Aber… sowas hab ich meine ganze Karriere hindurch geübt. Wie viele Typen haben schon so viel Erfahrung auf dem Gebiet, mal ernsthaft?“
Ich lachte. „Ich muss nicht von dir gerettet werden.“
„Ich weiß.“ Er erschien enttäuscht darüber. „Du hast schon alle Drachen erschlagen.“
„Gibt es noch etwas, was du möchtest?“
„Noch ne schwierige Frage, es ist als würdest du mich bitten, selbstsüchtig zu sein.“
„Ich will’s wissen.“
„Lass mich drüber nachdenken.“ Er runzelte die Stirn und sah mich an, als würde er überlegen ob er noch etwas sagen sollte, oder nicht.
„Was soll das heißen, du verstehst es nicht?“ sagte Kyra auf der anderen Seite der Tür.
Jason und ich tauschten Blicke aus. Er verdrehte die Augen.
„Da gibt’s nichts zu verstehen. Ich hab’s dir in der SMS geschrieben, komm damit klar.“
Obwohl sie von meiner Tür zurücktrat, wurde ihre Stimme lauter und lauter. „Ja, ich kann meinen Facebook-Status verändern wenn ich will, sei ruhig, okay? Ja, sei still !“ Ich hörte ein Krachen, was nach dem Geräusch eines Handys klang, das gegen die Wand gepfeffert wurde.
„Ich kümmer mich um sie,“ meinte Jason.
„Sicher?“
„Ja. Nach dem Gespräch was ich vorhin mit ihr hatte, wird das jetzt ein Kinderspiel.“ Er ging ins Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich.
„W as? Du hast sie wohl nicht alle!“
„Kyra…“
„Nein. Auf keinen Fall.“
„Gut, okay, schrei wenigstens nicht so rum.“
Jasons Gespräch mit Kyra lief alles andere als gut. Ich war in meinem Zimmer geblieben und rang gerade mit mir, ob ich bleiben sollte wo ich war und mich raus hielt, oder ob ich einschreiten sollte.
„Du willst mir Ratschläge für mein Liebesleben erteilen? Du weißt ja nicht mal wovon du redest.“ Kyra war wütend.
„Ja danke.“
Tja, ich war zwar keine Psychologin, aber ich war mir ziemlich sicher, dass die Tatsache, dass Jason in die Defensive geriet, nur dazu beitrug, den Streit eskalieren zu lassen. Ich ging raus ins Wohnzimmer.
Kyra stand in ihrem Türrahmen und sah Jason an, als wäre er ein Volltrottel. Ihre Arme waren vor der Brust verschränkt.
Jason sah einfach nur frustriert aus. Er lehnte an der Wand und ging sich ständig mit den Fingern durchs Haar.
Kyra nickte in meine Richtung um Jason wissen zu lassen, dass ich aus meinem Zimmer gekommen war, er drehte sich zu mir um. „Tut mir leid,“ sagte er, bevor er sich wieder an seine Nichte wandte. „Lass uns nicht streiten. Komm, ich versuche nur mit dir wie mit einer Erwachsenen zu reden. Könntest du mir da entgegenkommen?“
Sie zog eine Augenbraue hoch.
„Ich mein’s ernst. Ich würde mit dir nicht darüber reden, wenn ich dir nicht vertrauen, oder dich für ein dummes Kind halten würde.“
Ich sah, wie Kyra mit sich rang. Ich merkte, wie sie am liebsten die Augen verdrehen und sich zurückziehen wollte, aber Jasons Worte hatten Eindruck hinterlassen. Für einen Moment kaute sie auf ihren Lippen, dann ließ sie die Arme sinken und kam auf mich zu.
„Alles klar?“ fragte ich sie.
Sie warf einen Blick zurück auf Jason. „Ja.“
„Kann ich irgendwas für dich tun?“
„Kann ich mir dein grünes Shirt leihen?“
„Klar.“
„Und die silberne Halskette?“
Ich winkte sie in mein Zimmer. „Du kannst dir leihen was du willst. Mach ruhig.“
Sie verschwand in meinem Zimmer, Jason hob nur hilflos die Arme. Er hatte wirklich alles versucht – wenigstens hatte sie sich würdevoll aus der Affäre gezogen. Keine knallenden Türen, kein Geschrei.
Jason hingegen sah geschlagen aus. Ich ging zu ihm und umarmte ihn.
„Ich kann
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