Nicht mein Märchen (Aktionspreis zum Start von Buch 2 am 13.10.) (German Edition)
Kyra auch. Wir treffen dich dann später im Apartment.“
„Okay… sonst noch was?“
„Gibt es etwas, worüber du reden willst?“ Er hob den Kopf.
„Nein, ich hab mich nur gefragt, ob du irgendwas hast. Die Helfer-Frau meint ich ‘verstehe‘ nicht wie ich als deine Freundin zu sein habe, weil ich nicht… keine Ahnung, weil ich nicht den ganzen Tag bei dir bin und dein Geld ausgebe.“
„Tja, die Helfer-Frau soll sich mal zusammenreißen und sich um ihren Kram kümmern. Sie ist dran gewöhnt, dass Schauspieler Frauen anschleppen, die genau das machen. Ignorier sie einfach. Sie will wahrscheinlich nur, dass sich ein reicher Typ in sie verguckt und verhätschelt und irgendwo in eine Villa steckt.“
„Also bist du damit zufrieden wie ich bin?“
„Warum sorgt dich das auf einmal?“
Ich legte mich neben ihn und stützte den Kopf auf meinen Ellbogen. „Weiß nicht. Wünschst du dir nie, dass ich anders wäre? In irgendeiner Form?“
Er rollte herum und sah mich an. „Nein. Was für eine Frage ist das überhaupt?“ Sein Blick war allerdings zurückhaltend. Da war etwas, was er mir nicht sagte.
„Also ist alles in Ordnung? Wirklich?“
Er streichelte meine Wange und nickte.
„Es ist nur-“
Er unterbrach mich, indem er an mir vorbeigriff und die Schublade seines Nachttisches aufzog. Seine Hand kam wieder zum Vorschein, mit dem Eiscreme-Löffel in ihr.
Damit hatte ich nicht gerechnet. „Den hast du immer noch?“ fragte ich erstaunt.
„Ja. Weißt du, warum?“
„Weil du nie deine Koffer ausräumst?“
Er stupste mir mit der Löffelrückseite auf die Nase. „Es erinnert mich daran, dass du die Eiscreme behalten hast, die ich dir mitgebracht habe. Und ich hab eine schöne Geschichte darüber, die ich mir erzählen kann, also ruinier sie nicht, indem du mir erzählst, dass du nur nicht dazu gekommen bist, sie wegzuschmeißen.“
„Wenn ich sie weggeworfen hätte, müsste ich mich daran erinnern, was ich dir angetan habe.“
Das brachte mir ein Lächeln ein. Er legte mir den Arm um die Hüfte und kitzelte mich mit dem Löffel zwischen den Schulterblättern. „Du meinst, wie du herzlos-“
„Nicht,“ sagte ich. „Bitte… tut mir leid, okay? Das ist gerade…“
„Hey, ist schon ok. War mein Fehler.“
„Das war kein Fehler-“
„Doch, war es.“ Er ließ wieder von mir ab, rollte sich auf den Rücken und legte seinen Arm unter den Kopf. „Ich hab erst gehandelt und dann nachgedacht.“
„Tut mir leid.“
Er lächelte. „Sieh mal, es gab eine Zeit, da war das was ich gemacht hab cool. Ich war professioneller Schauspieler mit meiner eigenen TV-Show und alle meine Freunde an der La Cueva waren neidisch. Dann wurde ich älter und merkte, dass ich der komische Typ in meiner Familie war, nicht der coole. Meine Geschwister wurden erwachsen, besorgten sich Jobs und ein geregeltes Leben während ich immer noch für meinen Lebensunterhalt durch Fantasiewelten hüpfte und die Medien Geschichten darüber brachten, wo ich mit wem essen war. Manchmal denke ich, seitdem ging es nur bergab. Sobald du eine gewisse Summe Geld angehäuft hast, befindet sich jeder um dich herum auf deiner Gehaltsliste und sie machen was immer nötig ist um ja nicht bei dir in Ungnade zu fallen.“ Er betrachtete den Löffel. „Also frag ich mich manchmal, ob ich immer abgedrehter werde und zu einem Punkt komme, an dem ich verrückte Reden über Youtube poste, oder mir das Badewasser aus Grönland einfliegen lasse, oder-“
„So bist du nicht.“
„Das hoffe ich. Aber-“ er sah mir in die Augen „-genauso wenig ist es anderes Zeug, das ich gemacht habe.“ Er konzentrierte sich wieder auf den Löffel. „Vor etwa einem Jahr, habe ich Dave eine Frau in meinen Wohnwagen bringen lassen und sie hat mir klar zu verstehen gegeben, dass ich zu weit gegangen sei.“
„Ich hab die Situation falsch interpretiert. Ich war dumm und zu sensibel und-“
„Du warst normal. Vorgeladen zu werden? Das ist nicht normal, und deine Reaktion war ein Weckruf für mich. Wenn ich mit einer normalen Person über normale Dinge reden wollte, sollte ich mich normal verhalten, also bin ich bei dir auf der Arbeit aufgetaucht… mit einer Security-Truppe im Schlepptau.“
Ich zuckte die Schultern.
„Also nicht wirklich normal,“ fuhr er fort, „aber du hast da freundlicherweise drüber weg gesehen. Als ich dich dann in mein Haus in LA zum Abendessen eingeladen habe, ohne Caterer oder Koch oder irgendwas in die Richtung, hat
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