Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

trug einen Anzug, sie einen langen Baumwoll-Dress. Ich winkte ihnen zu.
    „Ziemlich verrückt, was?“ sagte seine Frau. „Was für eine Sorte Ticket hast du?“ Sie schielte auf meine Hand. „Ach ja, dieselbe wie wir.“
    „Das bedeutet, wir haben keine reservierten Sitze, aber das ist kein Problem,“ meinte Steve.
    Lori tauchte wieder auf, mit einem Cocktail in der einen Hand und einem Eimer Popcorn in der anderen. Die gesamte Menschenmenge kam in Bewegung, während die Stars zu ihren Plätzen gebracht wurden, stellte sich der Rest zu einer Schlange auf.
    „Wir holen uns erstmal was zu essen,“ sagte Steve. „Wir sehen uns später Leute.“
    Ich winkte ihnen und folgte Lori. Wir ließen uns von der Menge mitreißen, kamen in den Kinosaal und nahmen uns einfach die ersten Sitze, die gut aussahen. Die Plätze befanden sich im hinteren Teil und die Sitzreihen waren nach hinten nicht erhöht, trotzdem hatten wir noch relativ gute Sicht.
    Sobald wir uns gesetzt hatten, ergriff mich Lori am Arm. „So cool!“ flüsterte sie mir zu.
    Als der Film begann, war ich endlich in der Lage zu entspannen. Dafür war ich nach LA gefahren, das hier war echt cool. Der Film war gut, die Action aufregend und die Liebesgeschichte rührend. Lori blickte zu mir während der Kuss-Szene. Jason, in seiner Kampf-Montur, schloss Heather Reynolds in ihrer auffällig sauberen Krankenschwestern-Uniform in seine Arme.
    Ich drehte mich zu meiner Mitbewohnerin. „Was?“
    Sie hob die Augenbrauen.
    Ich verdrehte die Augen und wandte mich wieder der Leinwand zu.
    Als der Film vorbei war und die Lichter wieder angingen, gab es von allen stehende Ovationen und mehrere Leute im Anzug machten sich auf den Weg in den vorderen Bereich des Kinos, wo jemand ein Mikrofon aufgebaut hatte. „Danke, vielen Dank euch allen,“ sagte der Erste. Er stellte sich als einer der Produzenten vor, die anderen als weitere Produzenten und als Regisseur. Sie traten abwechselnd ans Mikro, um den Anwesenden für ihr Kommen und den Schauspielern für ihren großartigen Job zu danken.
    Ich schielte zu Lori und fragte mich, wie lange das wohl noch dauern würde.
    Zum Glück nicht lange. Sie sagten alle ihr kleines Sprüchlein auf, dann musste die gesamte Besetzung nach vorne kommen und sich verbeugen. Wir standen alle ein zweites Mal auf und applaudierten, dann war es vorbei. Die ersten Leute verließen ihre Sitze, alles in allem ein toller Abend.
    „Aftershowpart-ay!“ sagte Lori „Sicher, dass du nicht mitkommen willst?“
    „Jap, aber ich bring dich hin. Kommst du allein zurecht?“
    „Ja klar. Schade, dass du nicht feiern willst, du verpasst bestimmt was.“

     
    Stunden später hatte ich bereits meinen Pyjama an und guckte ein bisschen CNN. Mein Haar war in ein Handtuch gewickelt, mein Gesicht abgeschminkt und meine Zehen glücklich, nicht länger in die engen Schuhe gequetscht zu sein. Ich bekam nicht wirklich mit, was bei CNN vor sich ging, aber die ruhige Stimme des Nachrichtensprechers entspannte mich.
    Da hörte ich, wie die Keycard ins Schloss unserer Zimmertür gesteckt wurde, gefolgt von einem metallischen Klicken. Lori kam hereingetanzt, mit einer Tüte von McDonalds in der Hand.
    „Hey,“ sagte ich. „Ich dachte du wolltest mich anrufen?“
    Sie ließ sich auf ihr Bett plumpsen und öffnete ihre Tüte mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen. „Jason hat mich gefahren.“
    „Oh, okay.“
    „Ich glaube er wollte mitkommen um dich zu sehen. Aaaber, er hat es sich dann anders überlegt, als er das Hotel gesehen hat.“ Sie lachte. „Keine schlecht einsehbaren Flure - und wir waren uns ziemlich sicher, dass uns ein paar Fotografen gefolgt sind. Er wollte keine Bilder davon, wie er mich in ein billiges Hotelzimmer begleitet im Internet wiederfinden.“
    Ich musste auch lachen. Das war ziemlich witzig.
    „Also hat er mich bei McDonalds raus gelassen und mir gesagt, dass ich dir Bescheid geben soll, ihn anzurufen falls du noch wach bist. Was du noch bist. Also ruf ihn an.“
    „Wie, jetzt?“
    „Oder gleich, ich weiß nicht wie lange er braucht um nach Hause zu fahren. Willst du ne Pommes?“
    „Nein, wie war die Party?“
    „Geil. Du hast echt was verpasst, mal abgesehen davon, dass es wohl echt nicht dein Ding gewesen wäre. Ich hab mich noch etwas mit Donovan unterhalten und Rick Lucero kennengelernt.“
    „Ist Don immer noch ein Idiot?“
    Lori schmiss eine Pommes nach mir. „Ich hatte Spaß, ok? Ruf Jason an.“
    Ich holte mein