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Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
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Sie sagte das, als wäre es eine periodisch wiederkehrende Sache. „Seine Frau ist…naja… sie hatte eine schwere Zeit, ist aber immer noch seine Ehefrau.“
    Ich trocknete mir langsam und geflissentlich die Hände ab.
    „Wie geht es deiner Mutter?“ fragte sie.
    „Kennen sie meine Mutter?“
    „Nein. Welche… oh, das ist eine furchtbare Frage. Welche von denen war deine Mutter?“
    „Fing als studentische Praktikantin an, wurde später Sprechstundenhilfe.“
    „Oh. Oh… siehst du, ich wusste nicht mal-“ Sie schüttelte den Kopf. „Genug davon. Hab ich dich jetzt so beschämt, dass du dich nicht mehr hier raus traust?“
    „Nein, das geht schon.“ Ich schmiss das Papier weg.
    Mrs. Vanderholt umarmte mich heftig. Es kam so überraschend, dass ich fast gestolpert wäre, aber ich schaffte es sie zurück zu umarmen. Sie roch nach Feuchtigkeitscreme und Vanille, es war eine angenehme Kombination. „Entschuldigung,“ sagte sie als sie mich wieder los ließ. „Habe ich schon gesagt, dass ich froh bin, dich wohlauf zu sehen?“ Sie hielt die Tür auf und deutete mir, voran zu gehen.
    Zurück am Tisch, hatten alle die Köpfe zusammen gesteckt und berieten sich. Sobald ich den Raum betrat, drehte sich Jason um und kam auf mich zu. „Kann ich dich nach Hause fahren?“ fragte er. „Angeblich hat sich die Menschenmenge verzogen.“
    „Okay.“ Ich wusste zwar nicht genau wo Jason wohnte wenn er hier zu Besuch war, aber die Vermutung lag nahe, dass seine Eltern und Schwester in den Northeast Heights lebten. Alle ihre Kinder waren oder gingen noch dort zur Schule. Mein Haus lag nicht wirklich auf dem Weg, aber es war auch kein allzu großer Umweg. Auf jeden Fall weniger umständlich als es für Steve sein würde.
    Alle machten sich auf Richtung Tür. Ich griff nach meiner Box mit dem eingepackten Essen, die noch auf dem Tisch stand. „Kann ich dafür bezahl-“
    „Nein,“ sagte Jason. „Ist bereits alles erledigt. Komm.“
    „Nun, Danke schön.“
    Er legte seine Hand auf meine Schulter und führte mich durch den Seiteneingang. Er ließ sie dort, während wir über den Parkplatz zu seinem blauen Prius liefen. Es sah so aus, als wäre die Luft rein, bis drei Mädchen hinter einem der geparkten Autos hervor sprangen. Instinktiv bewegte ich mich von ihm weg. Er nahm seine Hand von meiner Schulter. „Hi,“ begrüßte er sie.
    Die Mädels waren im High School-Alter und nicht in der Lage, ihm eine zusammenhängende Antwort zu geben. Zwei kicherten, und eine zitterte nur und sah so aus, als würde sie jeden Moment anfangen zu heulen. Es war echt verrückt.
    „Habt ihr ‘nen netten Abend?“ fragte er. Er blieb dabei nicht stehen. Sie drehten sich, um ihm hinterher zu starren und kicherten weiter. Ich folgte ihm  mit einigen Schritten Abstand. Sobald wir an ihnen vorbei waren, sagte eine, „er sieht genauso aus wie in Danger Fields .“
    „Stimmt genau, ist er nicht heiß?“ antwortete eine andere.
    Ein Schniefen teilte mir mit, dass die dritte im Bunde tatsächlich angefangen hatte zu weinen.
    Jason warf noch einen nervösen Blick zurück zu ihnen als wir an seinem Auto ankamen. Er öffnete die Beifahrertür für mich, setzte sich dann hinters Steuer und startete den Wagen. „Sorry deswegen,“ sagte er.
    „Passiert dir das öfter?“ fragte ich.
    Er zuckte zurückhaltend mit den Schultern. „Direkt nachdem ein neuer Film draußen ist, ist es am Schlimmsten. Aber das bleibt ja nicht für immer so, weißt du? Kommt halt mit dem Beruf.“ Er legte den Rückwärtsgang ein.
    „Also, nochmal Danke, wirklich,“ sagte ich. „Das Abendessen war toll.“
    „Ich bin froh, dass du gekommen bist. Ich hoffe Kyra war nicht allzu fies zu dir?“
    „Sie war ok.“
    „Und meine Mutter hat dich im Badezimmer nicht ins Kreuzverhör genommen?“ Wir verließen den Parkplatz und fuhren den Feldweg entlang.
    „Nein. Nein, wieso?“
    „Ich habe ihr und meinem Vater erzählt, dass du nur eine Freundin bist, aber ich denke sie mögen dich wirklich, also sorry, falls sie auf irgendwas angespielt haben sollte.“
    „Ne.“
    „Gut, da bin ich ja stolz auf sie.“
    „Also, sind sie beide Anwälte? Deine Eltern?“
    „Mmm-hmm. Wie Steve schon sagte, es liegt in der Familie. Woher wusstest du, dass sie Anwälte sind?“
    „Deine Mutter hat’s mir erzählt.“
    „Wann hat sie dir das erzählt? Im Badezimmer?“ Er schenkte mir einen merkwürdigen Blick.
    „Ja, ich glaube Beth ist auch Anwältin, oder wird es bald.

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