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Nicht menschlich Inc.

Nicht menschlich Inc.

Titel: Nicht menschlich Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Linnhe
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bester Braveheart-Manier die Hose herabgelassen hatte und seinen Hintern präsentierte. Schlagartig fühlte ich mich ein wenig besser.
    »Puh«, sagte ich, weil mir kein geeigneter Gesprächseinstieg einfallen wollte.
    Desmond musterte mich flüchtig, schwieg aber. Nicht wirklich hilfreich.
    Ich starrte aus dem Fenster auf die vorbeiziehende Umgebung. Hier und dort sah ich Menschen in Vorgärten oder auf dem Gehweg. Ich verrenkte mir den Hals, als ich nach unnatürlichen Schwänzen an ihren Hinterteilen Ausschau hielt, doch ich konnte nichts entdecken. Sonnenstrahlen spiegelten sich auf einem Teich und verstärkten den Eindruck eines Frühlingsausflugs. Ich ließ das Fenster ein Stück herab und hielt die Nase in den Wind.
    Als wir um die nächste Kurve bogen, zuckte ich so abrupt zurück, dass ich mir den Kopf stieß. Eine große, längliche Gestalt wartete neben einer Ampel. Sie besaß extrem dürre Arme und Beine und ein Gesicht, das sich ungefähr zweieinhalb Meter über dem Boden befand. Das hinderte die Fingerspitzen des Wesens nicht daran, neben seinen Kniekehlen zu baumeln. Unter einem Anzug mit Krawatte schimmerte blasse Haut.
    Ich wimmerte, presste mich in den Sitz und starrte auf das Armaturenbrett. Ich wollte nichts mehr sehen und auch nichts mehr wissen. Ich wollte nach Hause, wollte wieder arbeitslos und unzufrieden sein.
    »Wir sind gleich da«, legte sich Desmonds ruhige Stimme wie eine Decke über mich. Für einen kurzen Moment ließ ich mich einlullen und schloss die Augen.
    Unruhig riss ich sie wieder auf. Wo war da?
    Das Grau der Umgebung verwandelte sich allmählich in Grün. Als ich den Kopf hob, befanden sich Wiesen rund um uns herum, in der Ferne verdunkelte ein Waldrand die Sicht. Ich setzte mich kerzengerade auf und bereute, nicht zuvor den Kofferraum inspiziert zu haben. Vielleicht war der attraktive Mann an meiner Seite derjenige, der für den Prokuristen die Drecksarbeit erledigte, wenn sich ein neuer Mitarbeiter als ungeeignet erwies?
    Desmond fuhr jedoch nicht an den Waldrand, sondern parkte den Wagen einfach mitten auf dem Feldweg und stellte den Motor ab. Vogelgezwitscher begrüßte uns und sang mir zu, dass ich aussteigen und rennen sollte. Ich blieb sitzen. Zum einen war ich erschöpft und darüber hinaus würde ich in Rock und Pumps nicht sehr weit kommen.
    Ein Insekt landete auf der Windschutzscheibe. Ich beugte mich nach vorn und betrachtete es eingehend. Es war eine Libelle.
    »Du siehst ganz normal aus«, murmelte ich und stellte erst fest, dass ich laut gesprochen hatte, als ich eine Antwort erhielt.
    »Und du hast heute einige Dinge gesehen, die für dich nicht normal waren.«
    Im ersten Moment starrte ich mit offenem Mund auf den blaugrün schillernden Körper mit den kristallartigen Flügeln, ehe ich begriff, dass Desmond mir geantwortet hatte. Ich schnallte mich ab und setzte mich so hin, dass ich ihn besser ansehen konnte. Da waren sie wieder, die Fragen, die permanent meinen Schädelknochen zu sprengen drohten. Ich sollte eine wählen, die möglichst unverfänglich war.
    »Hat Stacey wirklich einen Teufelsschwanz?«, platzte ich heraus.
    Desmond sah mich endlose Augenblicke an, fuhr mit einer Hand durch seine dunklen Haarsträhnen und schien zu überlegen. Schließlich holte er tief Luft. »Stacey stammt väterlicherseits von Unterteufeln ab.«
    Genauso gut hätte er Aramäisch mit mir reden oder die neuesten Fußballergebnisse zitieren können. Beides waren Sprachen, die ich weder beherrschte noch lernen wollte. Als ich klein war, hatte Robert mich zu einem Trainingsspiel seiner Mannschaft mitgenommen. Kurz nach dem Anpfiff war mir der Ball mit voller Wucht ins Gesicht gedonnert, und ich lernte, diesen Sport zu hassen. Aramäisch hatte mir zwar nichts getan, aber ich glaubte nicht, mit dieser Sprache irgendwann warm zu werden. Genauso verhielt es sich mit Desmonds Aussage.
    »Unterteufel«, echote ich trocken.
    Desmond nickte. »Ja.«
    Ich krächzte. Eigentlich versuchte ich, zu lachen. »Was soll das sein, ein Unterteufel? Etwa ein Angestellter eines echten Teufels? Quasi ein kleiner Höllendiener?«
    Er blieb ernst. »Nein, Unterteufel sind eine eigene Gattung. Sie besitzen dieselben Attribute wie die hohen Teufel, nur in abgeschwächter Form. Staceys Mutter ist ein Mensch, daher sieht man ihr die Abstammung kaum an.«
    Er beobachtete mich genau. Sein Blick war so sanft, dass ich mich am liebsten an ihn gelehnt und die Augen geschlossen hätte.
    »Attribute«,

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