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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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Tag meines Lebens hinter mir, ich bin erschöpft, und ich will mit niemandem reden. Noch nicht einmal mit dir.«
    »Nein, nein, du verstehst einfach nicht. Das ist fantastisch! Du wirst dich freuen; vertrau mir.«
    »Nein, Atlanta, du bist diejenige, die nicht versteht. Ich hasse schwatzhafte, fröhliche, unverfrorene Menschen, die mich morgens wecken. Ich hasse sie. Aber ¿«weckst mich mitten in der Nacht, und du bist schwatzhaft und unverfroren. Das ist viel schlimmer.«
    »Savannah, rate, was ich getan habe? Komm schon, versucht einfach.«
    »Gute Nacht, Atlanta.«
    »Nein, warte! Du wirst absolut überrascht sein. Rate, wo ich bin?«
    »Wo du bist?« Die Müdigkeit vernebelte ihr Hirn erneut, und sie konnte sich nicht konzentrieren. »Ich nehme an, du bist dort. Richtig?«
    »Falsch.«
    »Falsch?«
    »Ja... Savannah, ich bin hier!«
    »Wie ich sagte, du bist dort in...«
    »Nein, ich bin hier in Kalifornien, am Flughafen! Ich bin gerade mit der Nachtmaschine angekommen. Mom hat gesagt, ich darf herkommen und bei dir wohnen! Sie hat sogar mein Ticket bezahlt. Ist das nicht total cool?«
    Savannah lag da und starrte die Decke an, der Mund stand ihr offen. Sie blinzelte nicht. Sie atmete nicht. Das war ein Schock zuviel. Kein Strom mehr, Kurzschluß.
    »Da ist nur noch eins...« Die Stimme klang weit entfernt.... ich habe mir bei meinem Aufenthalt in Denver ein paar wirklich schrille Klamotten gekauft, du weißt schon, in diesen tollen kleinen Souvenirläden, und ich habe kein Geld mehr dabei, weißt du, für ein Taxi. Also... kannst du mich abholen? Kannst du, Savannah? Savannah? Sava-a-a-a-nnah!«

    Glücklicherweise hatte Savannahs Zorn einen zusätzlichen Adrenalinstoß zur Folge, so daß sie keine Mühe hatte, wach zu bleiben, während sie sich durch das Labyrinth, das als Los Angeles International Airport bekannt ist, kämpfte.
    Sie überlegte, ob sie auf einem der verbotenen, heiligen »weißen« Plätze parken und ihren Polizeiausweis ins Fenster legen sollte. Aber sie war immer noch viel zu verbittert, um sich selbst in diesem Moment mit der Polizei in Verbindungbringen zu wollen, selbst wenn ihr das die Bequemlichkeit eines kostenlosen Parkplatzes gewährleistete.
    Nachdem sie den Camaro auf einem der Parkplätze für Kurzparker gegenüber von Atlantas Terminal verstaut hatte, ging sie über den Parkplatz zum Aufzug hinüber. Normalerweise hätte sie die Treppen benutzt, aber heute wollte sie Herausforderungen möglichst vermeiden.
    Nachdem sie durch die Gleittüren eingetreten war, befand sie sich in dem schmalen Lift inmitten der Gesellschaft von zwei wild aussehenden Halbstarken. Die Farbe ihrer Jacken und Halstücher und der Name des Footballteams auf ihren Kappen wies sie als Mitglieder einer der gewalttätigeren L.A.-Banden aus.
    Der ältere der beiden warf ihr ein blitzendes, falsches Lächeln zu und begann, sie von oben bis unten mit den Augen eines Räubers zu betrachten. Er nahm jedes Detail von ihrer Uhr über ihre Tasche bis hin zum Goldkettchen um ihren Hals wahr.
    Sie war schon vorher auf ähnliche Art taxiert worden, wenn sie bei Raubverdächtigen den Köder gespielt hatte. Sie kannte den Blick.
    »Du solltest nicht mal dran denken«, sagte sie leise und drohend, während sie ihre Hand in ihre Jacke gleiten ließ, wo sie die Beretta versteckt hatte. Sie hatte nicht die Absicht, die Waffe zu ziehen, wenn es nicht sein mußte, aber die Geste kannten alle Straßenkinder.
    Er trat einen Schritt zurück neben seinen Freund. Sein Gesichtsausdruck und seine Körperhaltung sagten ihr, daß er die Botschaft verstanden hatte, aber sie wollte ganz sicher sein.
    »Ich mache keine Witze«, sagte sie. »Wenn ihr wüßtet, wie verdammt wütend ich im Augenblick bin, dann würdet Ihr noch nicht mal mit mir zusammen diesen Aufzug benutzen wollen.«
    Die Türen öffneten sich, und sie eilten so schnell hinaus, wie es ihnen eben möglich war, ohne ihre Coolness dabei zu verlieren.
    Sie spürte, wie die Spannung nachließ, spürte, wie Erleichterung ihren Körper durchströmte, und die Knie wurden ihr weich. Während der letzten Jahre war sie schon oft in ähnlichen Situationen gewesen. Aber sie hatte es niemals geschafft, sich nicht zu Tode zu fürchten. Vielleicht waren solche Erlebnisse jetzt, da sie kein Cop mehr war, eine Seltenheit und nicht mehr die Norm.
    Während sie ins Terminal eilte, hielt sie nach einer dunkelhaarigen Südstaatenschönheit mit blauen Augen Ausschau, die allein und verloren vor

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