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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Hai, mitbekommen hatte?
    Aber er lächelte sie an, und sein Lächeln wirkte aufrichtig.
    Andererseits – der Mann war ein mutmaßlicher Drogenschmuggler. War überhaupt irgendetwas, was er tat oder sagte, aufrichtig?
    „Nun mach schon. Mach’s auf.“
    Langsam öffnete Emily das Kästchen.
    Darin lag eine Halskette; ein einfaches, aber schweres Goldkettchen mit einem einzelnen riesigen Saphir in schlichter Fassung. Das Stück war äußerst elegant und hatte Alex sicher ein kleines Vermögen gekostet.
    Aber was hatte es erst die Menschen gekostet, an denen er sein Geld verdiente? Was hatte es die Abhängigen gekostet? Die Jugendlichen, die nach dem Kick suchten, nach dem Rausch, nach der schnellen Flucht aus ihrer Armut und Depression? Wie vielen Menschen hatte Alex geholfen, ihr Leben zu ruinieren? Wie viele hatten eine Überdosis genommen und waren gestorben, weil er Koks ins Land brachte? Nur damit er genug Geld verdiente, um ihr diese Halskette schenken zu können?
    „Ich kann nicht … ich kann das nicht annehmen“, stotterte Emily. Unter keinen Umständen würde sie diese Kette jemals anlegen. Unter keinen Umständen war sie bereit, dieses von Alex’ schmutzigem Geld gekaufte Gold auf ihrer Haut zu tragen.
    „Natürlich kannst du“, widersprach Alex. „Das ist wirklich nichts Besonderes.“
    Emily ließ das Kästchen zuschnappen und hielt es ihm hin. „Es tut mir leid“, sagte sie. „Es ist nur … Ich fühle michnicht wohl dabei, das anzunehmen. Es kommt mir einfach nicht richtig vor.“
    Alex lachte. „Also, hör mal.“
    „Ich meine es ernst, Alex“, beharrte sie. „Ich gehe nicht mit dir aus, damit du mir teuren Schmuck schenkst.“ Nein, ich gehe mit dir aus, um der Polizei zu helfen, die Beweise zu sammeln, die sie braucht, um dich hinter Gitter zu bringen. Dorthin, wo du hingehörst.
    „Betrachte die Kette als Entschuldigung“, erwiderte Alex. „Ich dachte, meine Unterredung mit Vincent Marino hätte dich vielleicht aufgeregt, und du solltest wissen, dass es mir leidtut.“
    Panik. Für einen kurzen verstörenden Moment erstarrte Emily vor Furcht. Er wusste Bescheid. Alex wusste, dass sie im Korridor gestanden und das Gespräch belauscht hatte. Aber er lächelte sie immer noch an. Er würde doch wohl kaum so ruhig, so zuversichtlich wirken, wenn er glaubte, sie wüsste über seine illegalen Machenschaften Bescheid, oder?
    „Vincent wer?“, fragte sie und tat so, als wisse sie nicht, von wem er redete. Hoffentlich kaufte er ihre Unwissenheit ab. „Alex, mir ist nicht klar, wovon du redest. Ich wüsste nicht, worüber ich mich gestern Abend hätte aufregen sollen.“
    Sein Lächeln wurde breiter. „Na dann, umso besser. Dann habe ich mich geirrt. Nimm die Kette bitte trotzdem an.“
    Sie wollte, dass er endlich ging, aber er sollte die verdammte Halskette mitnehmen. Wenn er sie daließ, würde er sich morgen Abend im Country-Club wundern, dass sie sie nicht trug. Und sie wollte sie nun mal nicht tragen. Sie konnte sie nicht tragen.
    „Ich kann das nicht annehmen“, wiederholte sie und drückte ihm das Kästchen in die Hand. „Das bringt die Leute nur auf dumme Gedanken.“
    Er lachte erneut, diesmal aber gelassen-resigniert. „Kannstdu sie nicht als verfrühtes Geburtstagsgeschenk betrachten?“
    „Ich habe erst im Oktober Geburtstag, und außerdem ist die Kette viel zu teuer für ein Geburtstagsgeschenk. Das ist einfach unangemessen.“
    Alex ließ das Kästchen zurück in seine Jackentasche gleiten. „Na schön. Dann behalte ich sie eben, bis sich ein angemessener Anlass findet. Einverstanden?“
    Damit würde die Kette bei ihm liegen bleiben, bis die Hölle gefror. Und ihr war das recht. Emily nickte.
    „Ich bin zum Abendessen verabredet und muss mich beeilen“, sagte Alex. „Wir sehen uns morgen Abend.“
    Emily nickte erneut.
    Er trat einen Schritt auf sie zu. Sie wandte sich ab, weil sie einen Abschiedskuss befürchtete. Aber dann fiel ihr ein, dass er vielleicht Verdacht schöpfen könnte, wenn sie ihn nicht küsste. Also beugte sie sich vor, sodass ihre Lippen sich leicht berührten, und hoffte inständig, dass er nicht bemerkte, wie sehr sie das anwiderte.
    „Bis morgen“, meinte sie leichthin und öffnete ihm die Tür ins Treppenhaus.
    Dann war er weg. Nur noch der leichte Duft seines teuren Eau de Cologne hing in der Luft.
    Emily verschloss die Tür hinter ihm, legte den Sicherheitsriegel vor und hakte die Sperrkette ein.
    Dann ging sie in die Küche, kramte

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