Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante
einen Blick.
Unmöglich, formten ihre Lippen.
Allerdings, formten meine.
Wie sogar ich wusste, würde kaum irgendjemand dem Willow Creek Country Club einen Skandal zumuten. Aber meine Schwester war nicht irgendjemand.
In der Hoffnung, eine schlimmere Katastrophe zu verhindern, folgte ich ihr. Ich lief zwischen den Tischen hindurch, dann durch einen langen, schwach beleuchteten Korridor zu den Toiletten. Vor der massiven Eichentür mit der Aufschrift »Gentlemen« blieb ich stehen. Bedauerlicherweise ließen sich weder meine Schwester noch mein Schwager blicken.
Mit zusammengekniffenen Augen spähte ich nach beiden Seiten, bevor ich die Tür einen Spaltbreit öffnete. »Savannah!«, zischte ich.
Da wurde die Tür noch weiter aufgezogen, und ich wäre in die Herrentoilette gefallen, hätten mich nicht zwei starke Arme aufgefangen.
»Carlisle! Was für eine Überraschung! Hast du dich verirrt? Die Damentoilette liegt nebenan.«
Hastig riss ich mich los und starrte in Jack Blairs Gesicht. »Nein, ich habe mich nicht verirrt«, protestierte ich energisch, als wäre er die geistesgestörte Person.
»Wenn ich dir auch empfohlen habe, manchmal gewisse Grenzen zu überschreiten - ich dachte nicht, dass du es so wörtlich nehmen würdest.«
»Immer der Komödiant …«
»Nun, ich tue mein Bestes.«
Ich floh im Rückwärtsgang aus der Herrentoilette, und er folgte mir. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, verkrampfte sich mein Magen, und mein Rücken prallte an die gegenüberliegende Wand.
»Wie geht es dir?«, fragte Jack.
»Das habe ich dir gesagt - keine freundschaftlichen Kontakte.« Zugegeben, mein Atem stockte, mein Herz
klopfte viel zu schnell, und meine Haut prickelte - ein unwillkommener Zustand, der von wachsender Panik und einer völlig unpassenden Erregung bewirkt wurde.
»Auf Hunters Dinnerparty haben wir trotzdem freundschaftliche Kontakte gepflegt. Oh, da hast du meine Unterstützung gebraucht. Also lautet die Regel - keine freundschaftlichen Kontakte, es sei denn, ich soll dir helfen?«
»So wie du das ausdrückst, klingt es grauenhaft.«
Er unterdrückte ein Grinsen und musterte mich, als versuchte er, irgendwas herauszufinden. Ich wollte mich an ihm vorbeischieben, doch er stemmte einen Arm gegen die Wand und versperrte mir den Weg. Ich bewunderte sein gebräuntes Gesicht, die Muskeln in seinem Hals. Vergiss einfach, dass ein Mann am Freitagabend im Country Club kein kurzärmeliges T-Shirt tragen darf … Immer schneller pochte mein Herz, und mein ganzer Körper drängte mich, nachzugeben und an Jacks Brust zu sinken. Jedes Mal, wenn ich ihn sah, verspürte ich diesen brennenden Wunsch …
Nein, nein, nein, ermahnte ich mich.
Aber als mein Blick von seinem Arm zu seinen Schultern und schließlich zu seinem markanten Gesicht zurückschweifte, hatte er nicht weggeschaut. Im schwachen Licht erschien er mir wie der Jack, den ich früher gekannt hatte. Gefährlich und doch voller Fürsorge. Und - ja, er war so attraktiv … Was sollte ich tun?
»Verdammt«, flüsterte ich und tat, was ich mir im Foley Building vorgenommen hatte, nie wieder zu tun. Ich warf mich im schwach beleuchteten Korridor des Willow
Creek Country Clubs in Jacks Arme. Ja, ich - die total disziplinierte Frau. Ja, ich, die Verlobte eines perfekten Mannes. Ja, ich, die Person, die Jack Blair vor drei Jahren abgeschworen hatte.
Ohne Zögern küsste er mich, ziemlich intensiv, als würden wir einfach da weitermachen, wo wir im Foley Building aufgehört hatten. Seine Atemzüge beschleunigten sich, und er streichelte mich an Körperstellen, die nicht liebkost werden sollten - zumindest nicht von ihm. Prompt rang ich nach Luft und gab all die Laute von mir, die ein Mädchen wie ich nicht hervorstoßen durfte.
Mit beiden Händen umfasste er mein Gesicht, mit diesen starken, kundigen Händen, und bog meinen Kopf nach hinten. »Das ist keine gute Idee.«
»Als ob ich das nicht wüsste …«
Ich schlang die Arme um seine Schultern. Stöhnend gab er seinem Verlangen nach und hob mich hoch. So ungern ich das auch gestehe - ich erlaubte ihm, meine Beine um seine Hüften zu legen. Nicht, dass Sie’s wissen wollen - aber ich trug einen Rock.
Das Gesicht an meinen Hals gepresst, packte er meine - nun ja, unteren Körperteile. Keine Ahnung, wohin dieser Wahnsinn geführt hätte, wäre nicht die Tür der Herrentoilette aufgeschwungen.
So schnell wie möglich riss ich mich los, sprang zur Seite und sah meine Schwester auf der
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