Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante
ich. »Aber ihr werdet euch großartig amüsieren dabei. Nicht wahr, Janice?«
»Klar«, seufzte meine Schwägerin.
War das die ganze Unterstützung, die ich von meinem Komitee erwarten dufte?
»Auf den Merkblättern sind alle diese Punkte verzeichnet. Da findet ihr auch Benimmregeln. Die nehmen wir durch, wenn wir uns morgen nach der Schule treffen. Jetzt können die Mütter gehen, und wir werden uns mit dem Glanzlicht eines texanischen Debütantinnenballs befassen.«
»Der Knicks!«, jubelten einige. Aber die meisten hielten entsetzt den Atem an.
Was ich über diesen Knicks denke, wissen Sie bereits. Allein schon der Gedanke, die tiefe (potenziell gefährliche) Verbeugung anschaulich erklären zu müssen, jagte einen kalten Schauer über meinen Rücken. Doch es ließ
sich nicht vermeiden, und je länger die Mädchen Zeit zum Üben fanden, desto besser.
»Weiß irgendjemand, wie man diesen Knicks macht?«, fragte ich, sobald die Mütter den Salon verlassen hatten, und betete darum, meine Stimme würde nicht allzu hoffnungsvoll klingen.
Sasha Winthorpe richtete sich kerzengerade auf. »Wenn Sie es wünschen, Miss Cushing, kann ich den Knicks vorführen.«
»O Gott, Sasha, wenn du dich noch mehr aufplusterst, wirst du platzen«, spottete India und wandte sich zu mir. »Ständig nervt sie uns mit dieser Scheiße. Allen Leuten kriecht sie in den Arsch und spielt die süße Unschuld.«
»Wenn mich ein Junge fragt, ob ich mit ihm ausgehen will, weiß ich wenigstens, dass er mich nicht für leichtfertig hält.«
Indias Augen verengten sich. Dann zuckte sie die Achseln. »Mit mir gehen die Jungs wirklich aus. Wann hattest du denn zum letzten Mal ein Date, Sasha?«
Dunkle Röte stieg in Sashas Wangen. »Nur zu deiner Information - ich war mit Tommy Brown im Kino. An zwei Wochenenden hintereinander.«
»Oh, im Kino!«
Da ich es nicht für meinen Job hielt, als Schiedsrichterin zu fungieren, und auf keinen Fall den Knicks demonstrieren wollte, ignorierte ich den Wortwechsel. »Klar, Sasha, ich würde mich sehr freuen, wenn du uns den Knicks zeigst.«
Sasha warf India einen vernichtenden Blick zu und erhob sich. Aufgrund meiner eigenen Erlebnisse mit dieser
unseligen Verrenkung nahm ich an, sie würde sich ein bisschen unbehaglich fühlen. Aber nein, sie kam zu mir, drehte sich zum Publikum um und streckte die Arme aus.
»Also, das geht so.« Dann schob sie ihr linkes Bein zurück und begann sich zu verbeugen. Am Anfang sah es aus wie ein ganz normaler Knicks. Aber als sie die Grenze der Normalität erreichte, neigte sie sich immer tiefer hinab.
Ein Mädchen nach dem anderen (India ausgenommen) schnappte nach Luft. Dann erfüllte tiefe Stille den geschmackvoll dekorierten Empfangssalon meiner Mutter. Ganz deutlich spürte ich die allgemeine Anspannung, die Angst (in einigen Gesichtern las ich auch die Hoffnung), Sasha würde das Gleichgewicht verlieren.
Sie hielt nicht inne, bis ihr linkes Knie den Boden berührte. Den Kopf gesenkt, verharrte sie in dieser Pose eine halbe Ewigkeit lang, bevor sie sich wie Phönix aus der Asche erhob. Sogar Janice war sichtlich beeindruckt. Was niemand außer mir wusste, so bewundernswert Sashas Darbietung auch gewesen sein mochte - ihre Stirn war nicht tief genug hinabgesunken, um die aufgebauschten Falten eines imaginären Ballkleids zu berühren. Doch das störte mich nicht.
Als sie stolz (und selbstgefällig) aufstand, dauerte es eine Weile, bis das ehrfürchtige Schweigen durchbrochen wurde.
Dann sprang Betty impulsiv auf und begann zu klatschen. »Oh, das war fantastisch!«
Die anderen folgten ihrem Beispiel, applaudierten enthusiastisch
und umringten Sasha. Nur India beteiligte sich nicht an den Ovationen. War sie eifersüchtig oder entsetzt? Vielleicht beides.
»Mädchen!«, rief ich, und sie wandten sich zu mir.
»Müssen wir das auch machen?«
»Bis runter zum Boden?«
»Das schaffe ich nicht!«
»Nein, ich auch nicht!«
»Sicher werde ich hinfallen und mich lächerlich machen!«
»Alle Leute werden mich auslachen!«
Mühsam schluckte ich und rang mir ein Lächeln ab. »Zu diesem Knicks wird niemand gezwungen. Aber die meisten Debütantinnen entscheiden sich dafür.«
Nun meldete sich Ruth Smith, die intellektuelle junge Dame, zu Wort. »Dafür braucht man nur gute Nerven, man muss sein Gleichgewicht halten - und den Knicks oft genug üben.«
Sofort fingen die Mädchen an, den Knicks in verschiedenen Variationen auszuprobieren. Immer wieder führte Sasha
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