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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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neu in der Stadt. Allzu viel wussten wir nicht über sie. Den Namen hatte mir Miss Montserat in der Symphony Hall genannt und erwähnt, die Familie würde verschiedene Institutionen in Willow Creek mit großzügigen Spenden unterstützen.
    Nach meiner Ansicht war das genau das, was wir brauchten. Geld. Also okay.
    Nellie Kraft und ihre Mutter June hatten rote Haare und eine sehr helle Haut, die ihnen unter der gnadenlosen Texas-Sonne Schwierigkeiten machen musste. Auch sie waren neu in der Stadt, sogar noch »neuer« als die Smiths. Aber June hatte sich in kurzer Zeit mit ihrer harten Arbeit für die Junior League hervorgetan.
    Nachdem sich die rundum erneuerte Morgan widerwillig vorgestellt hatte, wurde dieser Programmpunkt mit Sasha Winthorpe und ihrer Mutter Waverly abgeschlossen. Sasha war das einzige Mädchen, das sich tatsächlich wie eine Lady benahm. Sie trug einen cremefarbenen Pullover, einen cremefarbenen Rock und cremefarbene flache Schuhe. Ein Stirnband hielt ihr hellbraunes Haar aus dem Gesicht.
    Nun begann ich die grundlegenden Instruktionen vorzutragen. »Wir haben viel zu tun«, sagte ich und verteilte die Merkblätter, die ich von Giselda Montserat bekommen hatte.

    »Was ist denn das?«
    »›Etikette-Regeln für junge Mädchen‹«, las Ruth vor.
    »Diesen Text müsst ihr bis zu unserer nächsten Versammlung lesen und euch einprägen«, erklärte ich.
    »Hausaufgaben?«
    »Nur ein paar Abschnitte.« Die Mädchen murrten, und ich fuhr fort: »Heute möchte ich einige grundlegende Punkte erläutern. Für das Debüt braucht jedes Mädchen ein weißes Ballkleid, weiße Glacéhandschuhe, weiße Schuhe und eine einreihige Perlenkette.«
    »Mein Kleid habe ich schon«, verkündete India. »Dafür hat mein Vater ein Vermögen berappt. So ist er, mein Dad. Dauernd kauft er mir die tollsten Sachen - Autos und Schmuck, und er bezahlt mir traumhafte Reisen, weil er mich viel mehr liebt als sonst was.« Sie warf ihr Haar in den Nacken. »Und er lässt einen Frisör aus New York einfliegen, der wird mein Haar für den Ball stylen. Und auf meiner Party gibt’s eine dieser fabelhaften Sylvia-Weinstock-Torten! Wisst ihr, die InStyle hat sie den ›Leonardo da Vinci‹ der Torten genannt! Sicher werde ich die Debütantin des Jahres.«
    »So bescheiden …«, stichelte Ruth.
    »Bist du etwa neidisch, du Diskussionsfreak?«, schoss India zurück.
    Sekundenlang schnappten die Mädchen nach Luft, dann redeten alle durcheinander, protestierten und stritten und klagten einander an. Die Mütter schnitten schmerzliche Grimassen und sahen so aus, als wären sie von einem Wasserwerfer niedergestreckt worden. Flehend wandten sie sich mir zu.

    »Mädchen«, sagte ich.
    Nichts.
    »Bitte, Mädchen.«
    Auch das nützte nichts.
    »Ruhe!«, schrie Janice.
    Und das nützte eine ganze Menge.
    Ich holte tief Luft. »Danke«, murmelte ich erleichtert, und meine Schwägerin verdrehte die Augen. »Wo waren wir stehen geblieben?«
    »Bei Handschuhen, Perlen und weißen Kleidern«, antwortete Sasha höflich.
    »Schon wieder Miss Neunmalklug«, kicherte Abby.
    »Außerdem«, redete ich hastig weiter und hoffte, meine Mutter würde sich nicht in der Nähe des Empfangssalons aufhalten, »muss jede Debütantin eine Party geben, zu der alle anderen Mädchen eingeladen werden, selbstverständlich auch die Leute, die der Gastgeberfamilie willkommen sind. Das Motto jeder Party dürfen eure Eltern bestimmen. Aber es sollte eurem Alter und dem respektablen Image der Debütantinnensaison entsprechen.«
    Bevor sich die Mädchen dazu äußern konnten, ging ich die restliche Liste durch. Zuletzt sprach ich über die Begleiter der jungen Damen. Vom Vater abgesehen brauchte jede Debütantin eine zusätzliche männliche Eskorte. Bei dieser Neuigkeit schienen alle außer India in Panik zu geraten.
    »Irgendwelche Fragen?«
    Mehrere Hände schnellten empor. Nicht dass irgendjemand wartete, bis er aufgerufen wurde. Alle Fragen stürmten gleichzeitig auf mich ein.

    »Was genau meinen Sie mit dem Motto für unsere Partys?«
    »Wie lang müssen die weißen Handschuhe sein?«
    »Was ist eine Eskorte?«
    »Ein Kerl?«
    »Kein Mensch hat gesagt, dass wir so jemanden brauchen.«
    »Natürlich laden wir Jungs ein, die uns auf den Ball begleiten«, erläuterte India herablassend. »Das macht doch den ganzen Spaß aus.«
    Alle anderen, das Gefolge inklusive, begannen laut zu stöhnen.
    »Im Augenblick kommt euch das alles sicher furchtbar kompliziert vor«, sagte

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