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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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meinen richtigen Namen verraten, was für die Gejagten eigentlich ein absolutes No-go war.
    Doch irgendwie widerstrebte es mir, das Thema »Hexenjäger« anzuschneiden. Vermutlich, weil man wie ein total verrückter Verschwörungstheoretiker klang, wenn man von mordenden Geistlichen sprach. Da ich einen guten Eindruck auf Sebastian machen wollte, fragte ich also: »Welche Art von Magie praktizieren Sie?«
    Ich dachte, er finge nun von Wicca an, von der alexandrischen oder der Seax-Linie – oder auch von der Feri-Lehre, doch stattdessen sagte er: »Alchemie.«
    Es war eine merkwürdige Antwort, aber auch sie erklärte nicht, warum er keine Aura hatte.
    Verdammt. Allmählich gingen mir die Ideen aus. »Kann ich mal Ihre Hand sehen?«
    »Sind Sie eine Roma?« Er hielt mir, ohne zu zögern, seine Rechte hin.
    »Vielleicht fließt in meinen Adern tatsächlich Zigeunerblut«, entgegnete ich und ergriff seine Hand. »In meiner Familie erzählt man sich, dass die Großmutter meiner Mutter eine war.«
    Ich studierte seine Handfläche eingehend, als wollte ich darin lesen, obwohl ich mit meiner Bitte etwas ganz anderes bezweckt hatte. Seine Hand fühlte sich warm an. Ich wusste inzwischen, dass das, was er unter den Nägeln hatte, Schmierfett war, aber er hatte überhaupt keine Kratzer, Quetschungen oder andere kleinere Verletzungen an den Händen. Was darauf hindeutete, dass er unverletzbar oder regenerationsfähig war, denn schließlich arbeitete er den ganzen Tag mit schweren, scharfkantigen Autoteilen.
    Ich ließ meine Finger über sein Handgelenk gleiten. Er hatte keinen Puls.
    »Was sehen Sie?«, fragte Sebastian.
    Ich schaute in seine wunderschönen braunen Augen, deren unheimliches inneres Leuchten noch heller geworden zu sein schien, nachdem die Sonne untergegangen war. Er wirkte ernsthaft interessiert, und so sah ich mir seine Handfläche genauer an. Ich war nun wirklich keine Handleserin, doch ich wusste, dass die geschwungene Linie, die dem Daumen am nächsten war, Lebenslinie genannt wurde. Die von Sebastian war in der Mitte unterbrochen und gabelte sich. Ich zeigte darauf.
    »Wenn Sie nicht vor mir säßen, würde ich sagen, Sie sind jung gestorben.«
    Da ich seine Hand hielt, spürte ich, wie sich seine Muskeln anspannten, aber eine sichtbare Reaktion zeigte er nicht. Er wusste, dass er tot war, und nun wusste er auch, dass ich es wusste.
    »Was noch?«, fragte er, ohne auf meine Äußerung einzugehen.
    Ich war mit meinem Latein am Ende, doch da fiel mir etwas ein, das meine Großmutter mir einmal gezeigt hatte. Ich drehte seine Hand auf die Seite und sah mir den Bereich unterhalb seines Zeigefingers genauer an. Dort gab es überhaupt keine Linien. »Sie werden nie Kinder haben.«
    Aus irgendeinem Grund verärgerte ihn diese Aussage. Er zog unwirsch seine Hand fort. »Glauben Sie wirklich an diesen Unsinn?«, fragte er, doch die Art, wie er grimmig die Zähne zusammenbiss, verriet mir, dass er sehr wohl daran glaubte.
    Ich zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck von meinem Latte. »Ich weiß nicht. Die Menschen deuten die Linien der Hand und die Sterne schon seit Jahrtausenden.«
    »Nur die Ignoranten!«, fuhr er auf.
    »Newton war ein …«, begann ich, doch bevor ich meine Liste von berühmten, intelligenten Menschen, die dem »Aberglauben« zugeneigt gewesen waren, abarbeiten konnte, fiel Sebastian mir ins Wort.
    »Isaac Newton war ein Arschloch! Und total wahnsinnig. Er hat sich in den Augen herumgestochert, um seine optischen Theorien zu überprüfen.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Das klingt, als hätten Sie schon mal mit ihm zu Abend gegessen.«
    »Ich habe einen Magister in Wissenschaftsgeschichte. Solche Sachen nehme ich persönlich«, erwiderte Sebastian ungehalten.
    Ein toter Automechaniker und Touristenführer, der in England studiert hatte, einen Abschluss in Wissenschaftsgeschichte hatte und sich nebenbei auch noch mit Kräutern beschäftigte … Wenn das alles stimmte, war der Kerl unter Umständen tatsächlich schon seit ein paar Jahrhunderten unterwegs.
    Sebastian stierte nachdenklich nach draußen in die Dämmerung. Das elektrische Licht im Café brachte die bernsteinfarbenen Sprenkel in seinen Augen zum Funkeln. Ich hätte ihn gern zu seiner eigenartigen Reaktion auf meine Bemerkung wegen der Kinder befragt, doch ich wusste nicht so recht, wie ich es anstellen sollte. Ich spürte, dass es ein heikles Thema war. Er schien wirklich verstimmt zu sein, und ich bezweifelte,

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