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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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dass es etwas mit Newton zu tun hatte.
    Ich strich ihm spontan über die Hand, mit der er seine Kaffeetasse hielt. Als ich ihn berührte, sah er mir in die Augen. Und wie er mich ansah! Sein Blick war glühend, vielsagend und so durchdringend, als könnte er mir bis in die Seele schauen. Es knisterte ganz gewaltig zwischen uns.
    Mein Atem ging schneller. Sebastian beugte sich vor – vielleicht, um etwas zu sagen; vielleicht, um mich zu küssen. Ich beugte mich ebenfalls vor und war plötzlich ganz kribbelig vor Aufregung. Er sah aus, als könnte er fantastisch küssen, und ich brannte auf einen Beweis zur Bestätigung meines Verdachts.
    Ich betrachtete sehnsüchtig seinen Mund, sah mir seine schönen Lippen an … und seine plötzlich aufblitzenden spitzen Eckzähne. Was ? Bevor ich genauer hinsehen konnte, wandte Sebastian sich ab. »Tut mir leid, ich muss gehen«, sagte er unvermittelt. »Ich muss morgen früh das Getriebe eines Wagens überholen. Rufen Sie mich an, sobald die Alraune da ist, okay?«
    »Äh …« Ich sah fassungslos zu, wie er aufstand und sich seine Lederjacke anzog. »Aber …«
    Er fasste mich an der Schulter, bevor er zur Tür ging. Ich konnte die Wärme seiner Hand noch einen Moment an meiner Halsbeuge spüren. »Es war sehr nett mit Ihnen. Wirklich«, sagte er. »Ich hoffe, wir sehen uns wieder, Lilith.«
    »Ja«, sagte ich verwirrt, als die Glocke über der Tür bimmelte und er aus meinem Leben spazierte. Ich ging unser Gespräch in Gedanken noch einmal durch und überlegte, an welchen Stellen ich gepatzt hatte. Ich war beim fünften Durchgang, als ich mich fast an meinem Honig-Latte verschluckte.
    »Er hat mich Lilith genannt!«, sagte ich laut, und plötzlich schlug mir das Herz bis zum Hals. » Lilith! «
    Ich hätte es nicht tun sollen, aber ich musste es wissen. Ich schloss die Augen und visualisierte eine Tür. Sie war aus Stahl und hatte ein Kombinationsschloss wie ein Safe oder ein Banktresor. Ich stellte mir vor, wie sich die Zuhaltung des Schlosses drehte, während ich tiefer und langsamer atmete und meine Sinne Kontakt zu den Elementen aufnahmen: zu Erde, Luft, Feuer, Wasser und Geist. Die Tür öffnete sich, und ich spürte, wie sich die vertraute Energie um meine Schultern legte wie ein wärmendes Tuch.
    Um Sebastians Tasse auf magische Rückstände zu untersuchen, legte ich die Finger an den Rand. Kaum dass ich ihn berührt hatte, zog ich meine Hand jedoch zurück. Die Tasse war glühend heiß. Und als ich mich mit meinen magischen Augen im Raum umschaute, sah ich überall, wo Sebastian gewesen war, seine Spuren: kleine, schattenhafte schwarze Rauchfahnen.
    Ich war wirklich blöd! Es war so offensichtlich! Er war nicht tot; er war im höchsten Maße magisch. Vielleicht war er ein Totenbeschwörer oder ein versierter schwarzmagischer Zauberer. Aber er musste schon ein sehr böser, mächtiger Magier sein, um SIE zu erkennen.
    Vampire sahen SIE häufig. Sie nannten SIE nicht immer beim Namen, doch irgendwie schienen sie die Macht zu spüren, die mir innewohnte. Deshalb hatte vermutlich noch nie einer von ihnen versucht, mich zu töten, selbst wenn ich ihr wahres Wesen erkannt hatte. Vampire lebten im Geheimen. Sie mochten es nicht, wenn jemand auf sie zeigte und rief: »Hey, Blutsauger, wie geht’s?« Nicht dass ich so etwas jemals getan hätte, aber … Nun ja, manchmal legte mein Mund schneller los, als ich den Aus-Schalter finden konnte – was sich bei dem Gespräch mit Sebastian wieder einmal gezeigt hatte. Zurückhaltung war wirklich nicht meine Stärke.
    Izzy ließ sich auf den Stuhl plumpsen, auf dem Sebastian gesessen hatte, und grinste mich an. »Na, was war das denn für ein scharfer Braten? Und warum bist du nicht mit ihm nach Hause gegangen?«
    Ich hatte meine magischen Kräfte noch nicht zurückgerufen und sah, wie die Überbleibsel von Sebastians Energie vor Izzys strahlend blauer Aura zurückwichen wie Schlangen, die unvermittelt von hellem Licht angestrahlt wurden. Ich schüttelte den Kopf und atmete tief durch. Die Magie wieder wegzuschließen war schwieriger, als sie freizulassen. »Einen Moment noch«, sagte ich zu Izzy.
    Sie war es gewohnt, dass ich mich manchmal merkwürdig verhielt. Sie spielte zwar ungeduldig an Sebastians Tasse herum, ließ mich aber in Ruhe, sodass ich die Tür im Geist wieder schließen und zu mir kommen konnte. Als ich die Augen öffnete, sah alles wieder ganz normal aus. Größtenteils jedenfalls. Hier und da entdeckte ich immer noch

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