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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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natürlich längst nicht alles«, sagte ich.
    Er sah mich über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg an, als wollte er sagen: »Darauf können Sie wetten.«
    Was ich gemeint hatte, war, dass das Sonnenzeichen nur ein kleiner Aspekt des gesamten Geburtshoroskops war. Unter anderem waren zum Beispiel der Aszendent, das Mondzeichen, die harmonischen und gespannten Aspekte und die Häuser zu berücksichtigen. »Um welche Zeit wurden Sie genau geboren?«
    »Wenn Sie nach meinem Aszendenten fragen – der ist Schütze.« Vermutlich hätte ich überrascht sein sollen, dass er seinen Aszendenten kannte, aber ich war es nicht. Schließlich war er auf der Suche nach einer Alraune in den Laden gekommen.
    Während er aß, dachte ich über die Steinbock-Schütze-Kombination nach.
    Das Sonnenzeichen symbolisiert die grundlegenden Charakterzüge eines Menschen, und der Aszendent, also das aufsteigende Zeichen, steht für die Fassade; dafür, wie man sich der Welt präsentiert. Mein erster Gedanke war: philosophischer Wissenschaftler. Mit dem mystisch veranlagten Automechaniker hatte ich also recht gehabt. Und eine Erklärung für seine unterschiedlichen Jobs hatte ich nun auch. Seine Schütze-Seele war ständig auf der Suche nach neuen Erfahrungen, während der Steinbock in ihm darauf bestand, jedes Gewerbe, das er sich aussuchte, auch meisterhaft zu beherrschen. Hm, dachte ich, äußerst reizvoll.
    Moment, was tat ich da überhaupt? Ich prüfte meine Kompatibilität mit einem Toten. Ich kniff noch einmal die Augen zusammen und suchte nach seiner Aura: immer noch nichts.
    Als ich sah, wie schnell Sebastian sein Sandwich verdrückte, kam ich zu dem Schluss, dass er auf jeden Fall hungrig genug war, um ein Geist zu sein. Vampire aßen in der Regel nicht, und Zombies konnten es nicht.
    Ich knabberte an meinem Croissant und überlegte, welche anderen Arten von wiederbelebten Wesen es gab. Dabei warf ich abermals einen prüfenden Blick auf Sebastians nicht vorhandene Aura. Hätte er die Sache mit dem Rockstar ernst gemeint, hätte ich ihn gefragt, ob er seine Seele an den Teufel verkauft hatte, um einen Plattenvertrag zu bekommen oder so etwas. Aber an den Teufel glaubte ich nicht.
    Was seelenlose Wesen anging, hatte Sebastian sicherlich genug Muskeln, um ein Golem zu sein. Der berühmteste aller Golems war geschaffen worden, um die Prager Juden vor Angriffen zu schützen. Wäre Sebastian jedoch ein solcher, hätte er das hebräische Wort für »Leben« auf der Stirn stehen. Ich kaute nachdenklich. Dieser Teil der Legende war vermutlich eine Metapher. Oder vielleicht tauchte das Wort in Falten geschrieben auf seiner Stirn auf, wenn er sie auf eine bestimmte Weise runzelte. Es hätte natürlich geholfen, wenn ich Hebräisch überhaupt hätte lesen können. Aber kabbalistische Rabbis erschufen bestimmt nur orthodoxe Golems, also musste ich irgendwie herausfinden, ob Sebastian ein gläubiger Jude war. Ich konnte natürlich warten, bis wir Sex hatten und ich nachsehen konnte, doch Beschneidung war heutzutage so weit verbreitet, dass damit rein gar nichts bewiesen war.
    »Wir könnten auch richtig essen gehen, wenn Sie noch Hunger haben«, schlug ich mit einem vielsagenden Blick auf seinen leeren Teller vor. »Ein Stück die Straße runter ist ein hervorragendes koscheres Restaurant, falls Sie darauf Wert legen.«
    Er zog die Augenbrauen hoch und wischte sich den Mund mit einer Papierserviette ab. »Die einzige religiös bedingte Einschränkung beim Essen ist für mich das päpstliche Gebot, in der Fastenzeit freitags Fisch zu essen. Und das auch nur, weil es unten bei Syl’s den besten Fisch der Welt gibt.«
    »Sie sind katholisch?«
    »Mehr oder weniger«, entgegnete er grinsend. »Ich war es mal. Nun, eigentlich bin ich es noch, aber ich wurde exkommuniziert.«
    »Wirklich? Wow! Was haben Sie denn verbrochen?«
    »Ich habe mich mit den dunklen Künsten beschäftigt«, entgegnete er mit einem Lächeln, das seine Eckzähne hervorblitzen ließ. Waren sie nicht doch ein bisschen zu spitz? »Die katholische Kirche hat für Hexerei nichts übrig.«
    Das war mir allerdings bekannt. Die Hexenjäger des Vatikans hatten mein altes Leben zerstört. Aber Sebastians Bemerkung machte mich neugierig. Ob ihm diese Mörder ein Begriff waren? Nicht viele wussten von ihnen. Und diejenigen, die Bescheid wussten, waren in der Regel sehr vorsichtig und redeten in der Öffentlichkeit niemals über den Vatikan und echte Magie. Ich hatte Sebastian allerdings schon

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