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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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über das Wetter, das Leben in einer liberal-progressiven Universitätsstadt wie Madison und über die Vorzüge eines Schaltgetriebes im Vergleich zu einem Automatikgetriebe.
    Vor dem Haus angekommen, holte Sebastian mein Fahrrad aus dem Kofferraum und lehnte es gegen eine Straßenlaterne. »Also, dann hole ich dich nachher ab; sagen wir, um acht?«
    »Um acht?«, fragte ich verwirrt und drückte die Einkaufstüte mit dem Diebesgut an meine Brust.
    »Zum Abendessen.«
    Genau das machte er aus mir, wenn er herausfand, dass ich sein Grimoire hatte. »Äh …«
    Sebastian deutete mein Zögern falsch. Er fasste mich an den Schultern und zog mich behutsam an sich. »Du wirst mir doch keinen Korb geben, hm?«
    Ich schüttelte den Kopf. Was sollte ich sagen? Warten wir ab, ob du dich immer noch für mich interessierst, wenn du feststellst, dass ich nicht nur in deinem Allerheiligsten war, sondern auch dein wertvollstes Gut geklaut habe?
    Ich muss es ihm gestehen, sagte ich mir, auf der Stelle.
    Doch genau in diesem Moment küsste mich Sebastian.
    Es war kein freundschaftliches Küsschen auf die Wange, sondern ein leidenschaftlicher Kuss mit allem Drum und Dran. Meine Lippen brannten, und ich gab mich ihm völlig hin, bis sich plötzlich das Zauberbuch in meine Rippen bohrte, das zwischen unseren Körpern eingekeilt war. Das Herz schlug mir bis zum Hals. Spürte Sebastian die harten Buchkanten auch? Wenn ja, so ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. Trotz meiner Nervosität genoss ich es, seine starken Arme um meine Taille zu spüren; ich genoss den dezenten Zimtduft, der ihn immer zu begleiten schien, und wie seine Haare bei jedem Windstoß an meinem Ohr kitzelten.
    Als er mich losließ und mich halb besorgt, halb erwartungsvoll anschaute, war ich sicher, dass er die Hitze sehen konnte, die mir ins Gesicht gestiegen war. »Es hat nichts mit dir zu tun«, sagte ich rasch, dann dachte ich: Jesus, das klingt aber lahm!, und als er mich bestürzt ansah, fühlte ich mich genötigt weiterzureden, obwohl ich wusste, dass weniger eigentlich mehr war. »Ich meine, ich möchte wirklich gern, aber …« Aber was, Garnet? Wollte ich ihm nun auch noch das Herz brechen, nachdem ich ihn zuvor schon beklaut hatte? Warum lavierte ich mich nicht mit ein paar netten Worten aus der Sache heraus, statt zu riskieren, dass er mich hier und jetzt zur Strecke brachte? »Kein Aber«, sagte ich schließlich. »Ich gehe sehr gern mit dir essen, Sebastian. Ich freue mich darauf. Wirklich.«
    »Ich weiß, ich überstürze mal wieder alles«, entgegnete er. »Man sollte doch meinen, dass ich im Laufe meines langen Lebens schon etwas geduldiger geworden wäre, aber ehrlich gesagt wird mir, je länger ich lebe, immer klarer, dass es Unsinn ist, nicht auszusprechen, was man fühlt. Nutze den Tag und so weiter. Es ist wirklich wahr, weißt du. Ich will dich unbedingt wiedersehen! Ich will mich eigentlich gar nicht von dir trennen, doch ich verstehe, dass du einiges zu verarbeiten hast, nachdem Mátyás plötzlich auf der Matte stand und …«
    Ich unterbrach ihn kurzerhand, indem ich den Zeigefinger auf seine Lippen legte. »Wir sehen uns heute Abend«, sagte ich. Und das stimmte wahrscheinlich auch, so oder so. »Aber lieber erst um halb neun. Ich muss mich noch ein bisschen hinlegen.«
    Er lächelte. »Gut. Dann bin ich um halb neun hier.«
    »Ich freue mich schon drauf!« Zwar mit einem ziemlich flauen Gefühl in der Magengrube, aber was soll’s!
    Er küsste mich erneut; diesmal nicht so lange, doch immer noch leidenschaftlich genug, dass sich das Zauberbuch wieder in meine Rippen bohrte.
    Nachdem Sebastian mein Fahrrad in den Hausflur getragen hatte, küssten wir uns zum Abschied noch einmal. Er war wirklich ein guter Küsser. Ich hätte ihn am liebsten mit nach oben genommen, um den Nachmittag schmusend mit ihm auf der Couch zu verbringen. Wodurch sich natürlich die Entdeckung des Diebstahls verzögert hätte, doch ich war so müde, dass mir ein kleines Nickerchen letzten Endes doch wichtiger war. Abgesehen davon war meine Wohnung nicht aufgeräumt.
    »Okay«, sagte ich schließlich und gab seinem Kinn einen kleinen Stups. »Jetzt ist aber Schluss. Du willst doch, dass ich heute Abend fit bin, oder?«
    Sebastian grinste mich lüstern an. »Oh ja!«
    »Dann gehst du besser jetzt«, sagte ich und scheuchte ihn fort. »Na los, bis später!«
    Er warf mir noch eine Kusshand zu, bevor er das Haus verließ, und ich verspürte einen Anflug von Reue, als

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