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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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und führte Protokoll über meine Hexenerfahrungen. Es war einem Tagebuch eigentlich nicht unähnlich, denn es war voller Geheimnisse und persönlicher Betrachtungen über mein Handwerk. Mein Buch war natürlich in Englisch verfasst, und Sebastian hätte es lesen können, wenn er es mir genommen hätte.
    Ich ging langsam die steile, verstaubte Holztreppe hoch. Der Dachstuhl war nicht verkleidet, und ich hatte die Wände und die freiliegenden Sparren den Himmelsrichtungen entsprechend gestrichen. Der Hausbesitzer, der immer mehr in Angriff nahm, als er bewältigen konnte, hatte lediglich eine kleine Dachluke in die nach Süden gelegene Schräge eingesetzt, und das Licht fiel direkt auf meinen Altar. Der Rest des Dachbodens lag im Dunkeln.
    Mein Altar war ein runder, kniehoher Tisch. Es lag noch das grüne Tuch darauf, das ich bei der Feier der Frühlings-Tagundnachtgleiche verwendet hatte, und in der Mitte stand ein Messingkelch, den ich auf einem Kirchenflohmarkt erstanden hatte. Dieser Altar kam mir schrecklich leer vor. Auf einem Hexenaltar fand man oft eine Ansammlung von Dingen, die eine persönliche Bedeutung für die Betreffende hatten. Mein Altar in Minneapolis war mit Sachen überladen gewesen, die ich im Lauf meines Lebens zusammengetragen hatte: Bilder aus Büchern, Statuen, Tarotkarten, Kuriositäten, Kristalle, Steine, die ich als Andenken an bedeutsame Erlebnisse von irgendwo mitgebracht hatte, und sogar eine Valentinskarte von einem Freund.
    Meinen neuen Altar hatte ich absichtlich nicht geschmückt, auch wenn er irgendwie einen traurigen Anblick bot. Ich hätte mir natürlich alles Mögliche im Laden kaufen können, aber es wäre nur Blendwerk gewesen. Die Sachen hätten keine echte Bedeutung gehabt. Ich wollte meinen Altar nicht einfach nur vollstellen, damit er nicht so leer aussah. Ich benutzte seine Nacktheit vielmehr, um mir in Erinnerung zu rufen, warum ich weitermachte, obwohl es vielleicht einfacher gewesen wäre, die Hexerei ein für alle Mal bleiben zu lassen. Die Leere auf meinem Altar war gewissermaßen ein Denkmal für diejenigen, die ich verloren hatte. Die von der Kongregation ermordet worden waren.
    Ich blieb einen Augenblick auf der Schwelle stehen. Mein Altar stand in der Mitte eines weißen Pentakels, das ich auf den Boden gemalt hatte. Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich den Kreis betrat. Es war wunderbar, einen festen heiligen Ort zu haben. In Minneapolis hatte ich keinen Zugang zum Dachboden gehabt, ganz abgesehen davon, dass meine dortige Vermieterin die einzige übrig gebliebene Republikanerin im demokratischen Stadtteil Seward gewesen war.
    Ich erinnerte mich an meine überstürzte Abreise an dem bewussten Morgen danach. Parrish hatte mich vor dem Haus abgesetzt, und ich war durch die Wohnung gerannt und hatte überlegt, was ich alles mitnehmen musste. Barney hatte ich mitsamt Großmutters Patchworkdecke in den Transportkorb gesteckt. In meine Reisetasche hatte ich meine Zahnbürste, eine Flasche Vitaminpillen, einen Kamm, mein Kosmetiktäschchen, eine Jeans und so viele Shirts und Oberteile gepackt, wie nur hineingepasst hatten. Ich hatte einen Schuhkarton mit Fotos besessen, die ich irgendwann einmal hatte sortieren wollen, doch obwohl ich sämtliche Schränke durchsucht hatte, war er nicht aufzufinden. Letztlich war ich zu dem Schluss gekommen, dass es gut war, sich von ihm zu verabschieden. Mich daran zu erinnern, wer ich einmal gewesen war, hätte mir das Herz gebrochen, und meine Entschlossenheit wäre dahin gewesen.
    Während ich das Ritual begann, indem ich den Kreis zog und die Himmelsrichtungen anrief, spürte ich, wie mir die Realität entglitt. Ich befand mich nun in der Zwischenwelt, an einem Ort, der nur der Göttin und mir gehörte. Die Zeit stand still.
    Ich nahm eine lange weiße Kerze und Streichhölzer aus dem Karton unter dem Tisch und zündete die Kerze an. Es war offensichtlich eine Hochzeitskerze, da zwei Ringe darauf abgebildet waren. Ich hatte sie von einem Fabrikverkauf. Mir gefiel die Idee, sie bei Ritualen zu verwenden, denn die Ringe-Symbolik passte auch hier sehr gut: das Zusammentreffen zweier Kreise, von denen einer in der Erde verankert war und der andere nicht.
    Ich holte auch die anderen Dinge aus dem Karton, die ich brauchte: eine Flasche Regenwasser und eine Silbermünze. Es war ein echter Mercury Dime , der zufällig in der Ladenkasse gelandet war. Ich hatte ihn an mich genommen, weil man Münzen aus Silber gut zum Zaubern

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