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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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beim zweiten Mal hatte SIE meinen Körper dazu eingesetzt, sein Buch zu stehlen.
    Du liebe Zeit! Das Buch! Es war immer noch in der Tüte, die ich im Wohnzimmer hatte stehen lassen. Mein erster Gedanke war, schnell zu Parrish hineinzuhuschen und es zu holen, um es irgendwo zu verstecken. Andererseits war es wahrscheinlich klüger, es zu lassen, wo es war, und nicht unnötig darauf aufmerksam zu machen.
    Ich lehnte mich gegen die Fensterbank, öffnete die Limo und nahm einen großen Schluck. Die Sonne wärmte mir den Rücken, und der herrliche Geruch von frisch gemähtem Gras lag immer noch in der Luft.
    Seufzend stellte ich die Dose ab und legte eine Hand auf meinen Bauch. Lilith glaubte, dass Sebastians Grimoire den Schlüssel zum Geheimnis des Lebens barg; etwas, das nach ihrem Willen nur Frauen besitzen durften.
    Zugegeben, ich war ziemlich neugierig.
    Ich ging auf Zehenspitzen zur Küchentür und öffnete sie vorsichtig. Dabei passte ich auf, dass kein Licht auf Parrishs reglosen Körper fiel. Er hatte sich nicht bewegt und lümmelte locker-lässig in dem Knautschsessel. Wäre sein Kopf nicht nach hinten gekippt, hätte er ausgesehen, als hätte er sich zu einem gemütlichen kleinen Schwätzchen dort niedergelassen.
    Ich musste grinsen. Der Kerl wusste natürlich, dass er stets genau so verharrte, wie er einschlief, und hatte offenbar mit Bedacht eine Pose mit dem größtmöglichen Sexappeal gewählt, was ich albern und zugleich rührend fand.
    Parrish schien völlig weg zu sein, und ich tappte so leise wie möglich über den knarrenden Dielenboden. Als ich mich bückte, um das Buch aus der Tüte zu holen, hörte ich ihn murmeln: »Schöne Aussicht!«
    »Ich dachte, du schläfst«, sagte ich, drückte das Buch an meine Brust und drehte mich zu ihm um.
    Er hatte den Kopf gehoben und blinzelte träge. »Tue ich auch.«
    »Bist du in diesem Zustand nicht extrem angreifbar?«, fragte ich. »Ich meine, was ist, wenn ich plötzlich feststelle, dass ich immer noch sauer wegen unserer Trennung bin, und sämtliche Vorhänge aufreiße?«
    »Du hast dich doch von mir getrennt!«
    »Das ist gar nicht der Punkt«, entgegnete ich und verkniff es mir, ihm seine verletzenden Abschiedsworte in Erinnerung zu rufen. »Du bist ein großes Risiko eingegangen, indem du hergekommen bist.«
    »Stimmt«, räumte er ein.
    »Warum?«
    Parrish schürzte die Lippen, und schon diese kleine Bewegung schien unglaublich anstrengend für ihn zu sein. »Es frustriert mich unendlich, dass du es nicht im Entferntesten für möglich hältst, dass meine Beweggründe ausnahmsweise mal altruistischer Natur sein könnten.«
    Ich schüttelte den Kopf. Es war nicht so, dass ich nicht glauben wollte , dass Parrish selbstlos handelte; es machte mir nur ein bisschen Angst. Unsere Beziehung war sehr intensiv und leidenschaftlich gewesen, und ich wollte mir von ihm nicht kaputtmachen lassen, was noch zwischen mir und Sebastian entstehen konnte – vorausgesetzt, er redete jemals wieder mit mir. »Jetzt komm mir nicht auf die Tour, Parrish! Du hast selbst gesagt, dass du eine Bleibe suchst.«
    »Ja, aber ich bin trotzdem enttäuscht, dass du mich den ritterlichen Galan nicht wenigstens spielen lässt.«
    Ich begutachtete seinen sportlichen, lederumhüllten Körper. Parrish war das Gegenteil eines Gentlemans: ein Schwindler und Hochstapler, wie er im Buche stand. Er wusste genau, wie er sich meine Zuneigung erschleichen konnte, und seltsamerweise machte das einen Teil seines Charmes aus. Aber wenn er bei mir wohnen wollte, dann mussten wir hübsch auf der platonischen Ebene bleiben. »Schlaf weiter, Parrish.«
    »Du hast mich verletzt, Lady.«
    »Gute Nacht, kleiner Prinz.«
    Ich sah ein Lächeln über sein Gesicht huschen, bevor sein Kopf wieder auf den Rand des Knautschsessels sackte.
    Barney fing an zu niesen, sobald ich die Küchentür geschlossen und Sebastians Buch auf den Tisch gelegt hatte. »Ich bitte dich!«, sagte ich. »Es ist doch nur ein Grimoire.«
    Sie schnaubte ein ums andere Mal, dann schüttelte sie sich heftig. Mit einem grimmigen Blick in meine Richtung sprang sie vom Tisch und marschierte durch den Torbogen in das angrenzende Turmzimmer. Dort ließ sie sich, den Rücken mir zugewandt, auf dem Fensterbrett nieder, das am weitesten von dem anstößigen Buch entfernt war.
    Barneys kleine Demonstration machte mich nur noch neugieriger auf den Inhalt von Sebastians Buch der Schatten. Gespannt schlug ich es auf und kam mir im selben Moment wie ein

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