Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
Vom Netzwerk:
stimmte ja auch. Ich habe mich ins Land geschmuggelt, indem ich mich unter die toten Kriegsheimkehrer gemischt habe.« Er zuckte mit den Schultern. »Anders konnte ich damals nicht reisen.«
    »Wow! Darüber habe ich noch nie so genau nachgedacht. Es gibt bestimmt viele Dinge, die du nicht machen kannst.«
    »Angeblich soll das Internet heutzutage vieles erleichtern. Aber davon habe ich keine Ahnung. Ich hatte ja so gut wie nie eine eigene Bude, von dem nötigen Kleingeld für die Anschaffung eines Computers ganz zu schweigen.«
    »Ach ja«, seufzte ich verständnisvoll. Der einzige Computer, den ich benutzte, war der im Laden. Ich fühlte mich furchtbar isoliert, weil ich keinen zu Hause hatte. Für jemanden wie Parrish, der ohnehin schon ein Außenseiter war, musste es höllisch frustrierend sein, derart von der Welt abgeschnitten zu sein. »Kein Wunder, dass alle Vampire scharf auf Sebastians Formel sind.«
    »Allerdings«, sagte er und kniff grimmig die Augen zusammen.
    »Sei bitte vorsichtig, ja?«, bat ich.
    Parrish schloss die Augen und schob das Kinn vor. »Das muss ich nicht sein.«
    »Doch, das musst du. Ich mache mir Sorgen um dich.«
    »Ja? Immer noch?«
    »Natürlich«, sagte ich, ohne zu zögern. Ich war nie ganz über Parrish hinweggekommen, und die heutige Nacht war der Beweis dafür. Aber Sebastian verkomplizierte die Lage. Ich war zwar wegen des Vorfalls mit Feather immer noch sauer auf ihn, doch nichtsdestotrotz war er irgendwo da draußen. Ich musste ihn wiedersehen, so oder so. »Aber …«
    Parrish legte den Zeigefinger auf meine Lippen. »Ich bin wahnsinnig in dich verliebt, Garnet. Das hast du ja bestimmt mittlerweile gemerkt.«
    Hatte ich nicht.
    Parrish entging mein fassungsloser Gesichtsausdruck offenbar, oder er zog es vor, ihn zu ignorieren. »Ich hätte vor meinen Schulden an einen x-beliebigen Ort fliehen können. In einer größeren Stadt hätte ich viel besser untertauchen können. Aber ich bin nach Madison gekommen, weil du hier bist. Ich wollte ganz einfach bei dir sein.«
    Was für ein beschissenes Timing!
    Außerdem hatte er gerade die Theorie widerlegt, die ich im Hinterkopf hatte. Und da ich nicht auf Parrishs Liebeserklärung eingehen wollte, fragte ich: »Aber wenn du den Vatikanjägern nicht gesteckt hast, dass sie Sebastian hier finden, wer war es dann?«
    Ich muss sagen, unter den gegebenen Umständen reagierte Parrish eigentlich ganz gut auf den abrupten Themenwechsel. »Wovon zum Teufel sprichst du? Können wir nicht mal über uns reden?«
    Wow. Daniel Parrish wollte über Gefühle reden. Ich hatte ihn ernstlich verletzt. Er rückte von mir ab und verschränkte die Arme vor seiner nackten Brust.
    »Es tut mir leid, okay?«, sagte ich. »Aber du musst doch zugeben, dass unsere Beziehung … na ja … stressig war.«
    Ein besseres Wort fiel mir nicht ein, um zu beschreiben, wie zermürbend seine vielen Blutspenderinnen und die einsamen Nächte für mich gewesen waren, in denen ich darüber gegrübelt hatte, wessen Blut er wohl gerade wieder schlürfte oder was er sonst noch so trieb. Und wie nervig es gewesen war, von Eifersucht geplagt zu werden und sich gleichzeitig Vorwürfe zu machen, weil ich mir eingebildet hatte, einen Wildfang wie Parrish bändigen zu können – obwohl er mir zahm und häuslich wahrscheinlich sowieso nicht gefallen hätte.
    »Garnet«, sagte Parrish bestimmt, und es klang, als befehle er mir, ihm gut zuzuhören. »Trotzdem hatten wir gerade Sex.«
    Jetzt hatte er mich. Wie sollte ich ihm die widersprüchlichen Gefühle erklären, die meine Libido geweckt hatten? »Äh, ja?«
    Er zog sich sein Shirt über, dann rieb er sich die nackten Arme, als bräuchte er einen warmen Pullover. Er warf seine Haare nach hinten, die in dem gedämpften Licht schimmerten wie rotes Gold, und sah mich einen Moment mit zusammengekniffenen Lippen an. »Ach, vergiss es!«
    Vergessen, dass er gesagt hatte, er liebe mich? Ich zog die Wolldecke fester um meine nackten Beine. »Wie könnte ich? Parrish, es ist ja nicht so, als hätte ich …« Hoppla, gefährliches Terrain! Es ließ sich nicht leugnen, dass ich viel für Parrish empfand, aber liebte ich ihn auch? Früher hatte ich ihn geliebt, da war ich sicher, und wahrscheinlich liebte ich ihn auch immer noch.
    Bevor ich meine Gedanken entwirrt hatte, hob er die Hand. »Ich verstehe schon, Garnet.«
    »Ja?«
    »Sicher«, entgegnete er. »Mach dir keine Sorgen.«
    Ich sah ihn nachdenklich an. Irgendetwas war mir offenbar

Weitere Kostenlose Bücher