Nicht tot genug 14
werden, die den Vordereingang belagerte. Den Namen dieses Beamten gab er mit DC Canning an. Wir haben das überprüft, aber in ganz Sussex arbeitet kein Polizist dieses Namens.«
»Adrienne, ist es richtig, dass die Protokolle von Bishops Handy keinen Anruf im Lansdowne Place Hotel verzeichnen?«, erkundigte sich DCI Duigan.
»Das ist korrekt, Sir. Das Hotel du Vin hat auch bestätigt, dass während Bishops Aufenthalt kein Anruf von seinem Zimmer zum Lansdowne Place erfolgte.«
»Natürlich, er hat es gemacht, während er draußen war!«, rief Norman Potting aufgeregt. »Bei seinem Mittagspaziergang hätte er ohne weiteres ein Kartenhandy kaufen und es später irgendwo entsorgen können.«
»Interessante Idee«, sagte Grace. »Sehr gut, Norman.«
»Das Lansdowne Place liegt näher an Sophie Harringtons Wohnung als das Hotel du Vin. Das könnte von Bedeutung sein«, erklärte Duigan.
»Ich möchte noch einen Gedanken hinzufügen«, meldete sich Grace. »Es ist denkbar, dass Bishop einen Komplizen hatte, der auch den Wechsel der Hotels arrangiert hat.«
»Roy, ich verstehe durchaus, dass ein Komplize gut ins Bild des Mordes an Mrs. Bishop passen würde, vor allem auch angesichts der hohen Lebensversicherung. Haben wir denn irgendwelche Hinweise, dass Bishop beim Mord an Sophie Harrington einen Komplizen hatte?«
»Nein, aber die Ermittlungen sind bei weitem noch nicht abgeschlossen.«
Dann fuhr Adrienne Corbin mit ihrem Bericht fort. »Das Hotelpersonal hat Bishop beobachtet, als er gegen 19.30 Uhr das Haus verließ. Er bewegte sich in Richtung Westen. Das bestätigen auch die Bilder einer Überwachungskamera an der Kreuzung West Street und Kings Parade, auf denen er um fünf Minuten vor acht zu sehen ist.«
Grace schaute sie entsetzt an, er musste sich verhört haben. »Wollen Sie damit sagen, dass Bishop vom Lansdowne Place Hotel zurück in Richtung des Hotel du Vin gegangen ist? Sich also von Sophie Harringtons Wohnung weg bewegte?«
»Ja, Sir.«
Duigan stand auf und schaltete den Fernseher ein. »Ich glaube, das hier sollten sich alle ansehen.«
Zuerst sah man Brian Bishop auf der Kings Parade, umgeben von mehreren Leuten, vor ihm auf der Straße fuhr ein Bus vorbei. Sein Gesicht war deutlich zu erkennen. Er trug dieselbe Kleidung, die er später an jenem Abend auch bei der Vernehmung getragen hatte. Auf seiner rechten Hand klebte das Heftpflaster.
»Wann ungefähr hat Ihre Zeugin Bishop vor Harringtons Haus gesehen?«, erkundigte sich Grace.
»Ziemlich genau um zwanzig Uhr. Sie wusste es so genau, weil in diesem Moment eine Fernsehsendung anfing, die sie sich anschauen wollte.«
»Und sie hat ihn offiziell identifiziert?«
»Ja, heute Nachmittag hat sie an einer Gegenüberstellung teilgenommen. Sie ist sich absolut sicher, dass er es war.«
»Und was soll er angehabt haben?«
»Eine Art dunklen Jogginganzug.«
Grace betrachtete Bishop auf dem Bildschirm. »Was sagen Sie dazu? Könnte jemand diesen schwarzen Blouson und die dunkelblaue Hose mit einem Jogginganzug verwechseln?«
»Es war acht Uhr abends, als sie Bishop gesehen hat«, gab Alfonso Zafferone zu bedenken. »Alte Menschen können bei schlechter Beleuchtung womöglich nicht gut Farben unterscheiden. Ich nehme an, dass man um diese Tageszeit die Jacke durchaus mit dem Oberteil eines Jogginganzugs verwechseln könnte.«
»Oder Bishop hatte den Jogginganzug über seine Sachen gezogen, um sie zu schützen«, warf Guy Batchelor ein.
»Zwei gute Ideen.« Grace überlegte. »Er hätte in zehn Minuten mit dem Taxi von der Kings Parade bis zu Sophie Harringtons Wohnung fahren können.«
Duigan betätigte die Fernsteuerung, und ein zweites Bild von Bishop erschien. Jetzt war er unmittelbar am Meer zu sehen, vor ihm befanden sich einige Gestelle mit Kajaks.
Corbin fuhr fort: »Bishop wurde erneut um 20.14 Uhr von einer Überwachungskamera vor den Arches gesehen. Das Protokoll des Sendemastes besagt, dass sich Bishop in den folgenden fünfundvierzig Minuten nicht bewegt hat und danach in sein Hotel zurückgekehrt ist. Zwei Mitarbeiter einer Kneipe namens Pebbles haben bestätigt, dass er von etwa 20.20 Uhr bis 20.50 Uhr dort gewesen ist. Sie sagen aus, er habe ein Bier und einen Espresso getrunken und ziemlich durcheinander gewirkt. Er sei mehrfach aufgestanden und umhergegangen und habe sich danach wieder hingesetzt. Sie fürchteten schon, er könnte die Zeche prellen.«
Dann schaltete sich Bella Moy ein. »Roy, mir kommt es beinahe vor,
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