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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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ein anderer Mann, der damit zu tun hatte, befindet sich auf der Intensivstation, also muss ich ohnehin einen umfassenden Bericht schreiben. Ihr braucht nur mein Gehalt zu verdoppeln und mir zehn neue Mitarbeiter zu geben!«
    Grace bedankte sich und warf einen Blick auf die Unterlagen für die Pressemitteilung. Danach öffnete er den Terminkalender in seinem BlackBerry und sah nach, was an diesem Tag anstand. Immerhin würden sie bei der Pressekonferenz gute Neuigkeiten zu vermelden haben. Um zwei musste er zu Bishops Gerichtstermin, und um halb sieben stand die übliche Besprechung an. Vielleicht konnte er heute Abend ausnahmsweise pünktlich Schluss machen, falls es keine bedeutenden Entwicklungen gab. Er musste dringend Schlaf nachholen, bevor er so erschöpft war, dass ihm bei der Arbeit Fehler unterliefen. Und dieser Zeitpunkt war nicht mehr fern.
    Drei Richter, zwei Frauen und ein Mann, hatten sich im Verhandlungszimmer 3 des Gerichtsgebäudes in der Edward Street versammelt. Der Raum war schlicht und unauffällig, mit hölzernen Sitzen und einem kleinen Pressebereich. Abgesehen von dem Wappen mit der feierlichen Aufschrift Dieu et mon droit, das an der hinteren Wand hing, hätte es auch ein Klassenzimmer irgendeiner Schule sein können.
    Brian Bishop, der wieder seine eigene Kleidung trug, saß auf der Anklagebank und sah zutiefst erschüttert aus.
    Gegenüber der Richterbank saßen der Staatsanwalt, Leighton Lloyd, Grace und Branson, dazu noch etwa dreißig Journalisten auf der Seitengalerie.
    Unglücklicherweise war die Vorsitzende Richterin an diesem Tag die blondierte Hermione Quentin, die ein teuer aussehendes Designerkleid trug. Sie war die einzige Richterin in der Stadt, die Grace zutiefst verabscheute, und er hatte in diesem Jahr schon einen Zusammenstoß mit ihr erlebt, als er einen Verdächtigen in Haft behalten wollte, den er für überaus gefährlich hielt. Würde er heute das Gleiche erleben?
    Die Anhörung gestaltete sich kurz. Leighton Lloyd argumentierte leidenschaftlich und überzeugend, weshalb man Bishop auf Kaution freilassen sollte, doch Chris Binns nahm seinen Antrag förmlich auseinander. Die Richter brauchten nur eine kurze Beratungszeit, bevor Hermione Quentin das Wort ergriff.
    »Die Kaution wird abgelehnt«, verkündete sie in arrogantem Ton, wobei sie jedes Wort mit der Präzision eines Schauspiellehrers aussprach. »Der Grund dafür ist die Schwere des Vergehens. Wir glauben, dass bei Mr. Bishop Fluchtgefahr besteht. Wir sind uns bewusst, dass die Polizei noch in einem zweiten schweren Vergehen ermittelt und der Haftverbleib Mr. Bishop davon abhalten wird, sich eventuell mit Zeugen abzustimmen. Unserer Ansicht nach geht der Schutz der Öffentlichkeit vor.« Dann sagte sie, als wolle sie Bishop damit einen großen Gefallen tun: »Da Sie ein Bürger dieser Stadt sind, halten wir es für hilfreich, Sie bis zu Ihrer Verhandlung in Lewes zu inhaftieren.
    Sie verbleiben bis nächsten Montag in Haft, dann erfolgt ein Haftprüfungstermin vor diesem Gericht.«
    Sie griff zum Stift und notierte etwas.
    Der Gerichtssaal leerte sich. Zufrieden stand Grace auf, um an der Anklagebank vorbei zur Tür gehen, doch Bishop sprach ihn an.
    »Könnte ich kurz mit Ihnen reden, Detective Superintendent?«
    Lloyd sprang von seinem Platz und trat dazwischen. »Das halte ich nicht für ratsam.«
    »Sie haben selbst nicht gerade eine gute Arbeit geleistet«, entgegnete Bishop wütend. »Bitte, ich bin es nicht gewesen. Bitte, Sie müssen mir glauben«, flehte er Grace an. »Da draußen läuft irgendjemand herum, der zwei Frauen ermordet hat. Meine Frau und eine gute Freundin von mir. Sie müssen unbedingt weiter nach diesem Menschen suchen, auch wenn man mich einsperrt. Bitte!«
    »Mr. Bishop!«, mahnte ihn sein Anwalt. »Sie sagen jetzt nichts mehr.«
    Als Grace den Raum verließ, hallten ihm Bishops Worte in den Ohren. Er hatte schon öfter derart verzweifelte Bitten in letzter Sekunde gehört, und zwar von Menschen, die durch und durch schuldig waren.
    Dennoch fühlte er sich zutiefst unbehaglich.
    105
     
    BRENDAN DUIGAN HATTE ROY GRACE auf ein Problem aufmerksam gemacht, das entstand, wenn man Brian Bishop mit dem Fall Sophie Harrington in Verbindung bringen wollte.
    Das verkündete Grace nun den wichtigsten Mitgliedern der beiden Ermittlungsteams, die sich im Konferenzraum von Sussex House drängten, wandte sich dann an DC Corbin, die zu Duigans Team gehörte, und bat sie um ihren Bericht.
    Als Adrienne

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