Nicht warten - starten
zwei E-Mails beantworten wollen?«
Warum könnte ich meine Schränke ausräumen und die Sachen, die ich nicht mehr trage, einem Wohltätigkeitsverein spenden wollen?
»Warum könnte ich die Telefonnummer eines Wohltätigkeitsvereins heraussuchen wollen?« •
Erfolgsgeschichte: Endlich eine persönliche Assistentin
Im Rahmen eines Workshops für Mitarbeiter des Familienministeriums des U S-Bundesstaates Connecticut ließ ich alle Teilnehmer eine schriftliche Version von Instant Influence durchexerzieren, damit sie aus erster Hand miterlebten, wie wirksam die Methode ist. Normalerweise nehme ich mir selbst ein aktuelles Anliegen vor und arbeite mich wie alle anderen auch durch den Prozess, dieses Mal aber wollte ich stattdessen ein paar Schreibarbeiten erledigen.
Doch ich hatte die Rechnung ohne den Wirt, sprich die Teilnehmer des Workshops, gemacht. Sie dachten nicht im Traum daran, mir eine Aufgabe zu ersparen, die sie machen mussten. Abgesehen davon standen viele von ihnen dem Ansatz nach wie vor offen skeptisch gegenüber. Mit anderen Worten: Wollte ich nicht alle Glaubwürdigkeit verlieren, musste ich die Aufgabe zusammen mit ihnen angehen.
Also beschloss ich, mir eine Sache vorzunehmen, die ich zu der Zeit schon eine ganze Weile vor mir herschob. Obwohl Yale mir für meine Arbeit an der Universität einen Assistenten zur Verfügung stellt, trug ich mich seit Längerem mit dem Gedanken, zusätzlich jemanden privat zu beschäftigen als Unterstützung bei meinen zahlreichen Beratungsaufträgen.
Irgendwie aber hatte ich es nie geschafft, die Sache tatsächlich in Angriff zu nehmen. Ich redete mir ein, ein guter Assistent sei schwer zu finden, noch schwerer einzulernen und überhaupt viel zu teuer. Auf diese Weise hatte ich mich im Laufe der Monate praktisch schon davon überzeugt, die Idee wieder zu verwerfen. Jetzt aber beschloss ich, mich nochmals damit zu beschäftigen, und zum ersten Mal nahm ich dabei den Instant-Influence-Prozess zu Hilfe.
Natürlich unterliege ich wie alle anderen auch dem Gesetz der psychologischen Reaktanz. Also musste ich mir einige Aussagen zur Stärkung meiner Autonomie überlegen. »Niemand zwingt dich, irgendetwas zu tun«, sagte ich zu mir. »Was du hier machst, zählt nicht wirklich. Du gehst die einzelnen Schritte nur zu Übungszwecken durch.« (Dieses »Hintertürchen« – der Hinweis an mich selbst, dass der Prozess nicht wirklich zähle – hat sich als überaus wirksam erwiesen, innere Widerstände zu umgehen, und ich empfehle Ihnen diesen Trick auf das Wärmste.)
Also auf zu Schritt 1. Wie sollte ich meine erste Frage formulieren?
Zunächst rief ich mir in Erinnerung, mich auf Handlungen statt auf Ergebnisse zu konzentrieren. Ich konnte mich nicht darauf festlegen, einen persönlichen Assistenten einzustellen oder auch nur einen zu finden, da das Ergebnis nicht meiner Kontrolle unterlag. Stattdessen musste mein Ziel lauten, mich auf die Suche nach einem Assistenten zu machen.
Als Handlung erschien mir die Suche nach einem Assistenten jedoch von einer abschreckenden Schwammigkeit, insbesondere da ich so fest überzeugt war, sowieso nie einen zu finden. Also dachte ich über eine einfachere Aktion nach, zum Beispiel eine Stellenanzeige aufzugeben. Aber selbst dieser Schritt erschien mir noch zu groß.
Bemüht, die Devise zu beherzigen, dass es potenziell für jedes Problem eine Lösung gibt, beschloss ich, möglichst klein zu beginnen. Wenn ich einen persönlichen Assistenten einstellen wollte, welchen kleinen, nicht bedrohlich wirkenden Schritt konnte ich da unternehmen?
Ich ließ meinen Gedanken freien Lauf und erstellte eine kurze Liste:
Die Stelle irgendwo online ausschreiben.
Überlegen, wo ich die Stelle inserieren könnte.
Eine Stellenanzeige verfassen.
Das Gehalt festlegen, das ich zu zahlen bereit wäre.
Überlegen, wie viele Stunden pro Woche der Assistent für mich arbeiten müsste.
Über Google Stellenanzeigen für persönliche Assistenten heraussuchen, damit ich meine eigene leichter formulieren kann.
Die letzte Option sagte mir sofort zu. »Warum könnte ich ein paar Stellenanzeigen für persönliche Assistenten googeln wollen?« Ja, das klang nach einem kleinen, netten und sicheren Schritt. Er verpflichtete mich zu nicht allzu viel, und ich konnte mir irgendwie auch vorstellen, das zu machen.
Falls Sie sich fragen, wie Sie feststellen, ob der Babyschritt, auf den Sie sich festgelegt haben, der richtige ist, hier zwei Hinweise:
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