Nicht warten - starten
Instant-Influence-Frage (Warum könnte ich mich ändern wollen?) auf und notieren Sie anschließendIhre Antworten darunter. Versuchen Sie, die Antworten so schnell wie möglich niederzuschreiben, ohne innezuhalten und Ihre Antworten zu zensieren oder in Frage zu stellen. (Sie können diese Übung auch am Computer machen, aber manchmal werden beim handschriftlichen Notieren tiefere Gedanken und Gefühle wachgerufen.) Schreiben Sie so viel Sie möchten. Machen Sie sich keine Gedanken, ob Sie vom Thema abschweifen. Wenn Sie das Gefühl haben, mit der ersten Frage durch zu sein, nehmen Sie sich die nächste Frage vor und so weiter, bis Sie bei Schritt 5 angelangt sind.
Wenn Sie bei Schritt 5 angekommen sind, schreiben Sie »Warum?« und anschließend Ihre Antwort darauf. Wiederholen Sie das vier Mal, bis Sie die »fünf Warums« beantwortet haben.
Sollten Sie an irgendeinem Punkt Probleme haben, eine Frage ausreichend zu beantworten, versuchen Sie, die Frage leicht umzuformulieren. (In Kapitel 3 finden Sie Tipps, wie man das macht.)
Wenn Sie Schritt 6 erreicht haben, setzen Sie sich eine kleine, machbare Aufgabe und legen Sie einen Zeitpunkt fest, zu dem Sie Ihre Fortschritte überprüfen und einen nächsten Schritt bestimmen.
Hinweis:
Wenn es Ihnen nichts ausmacht, mit sich selbst zu reden, können Sie diese Übung auch mündlich durchgehen (und sich vielleicht dabei aufnehmen). Allerdings empfehle ich Ihnen, Ihre Antworten entweder aufzuschreiben oder laut auszusprechen – und sie nicht nur zu denken. Sie können sich besser selbst beeinflussen, wenn Sie Ihre eigenen Gründe aufschreiben und lesen oder laut hören.
Wenn Sie Probleme haben, in die Gänge zu kommen
Manchmal wenden wir Instant Influence auf uns selbst an, und der Prozess schreitet rasch und reibungslos voran. Dann wiederum kann es passieren, dass wir nur schwer einen Anfangfinden. Und wieder ein anderes Mal ertappen wir uns dabei, die Sache hinauszuzögern. Wenn Sie das Gefühl haben, sich in irgendeinem Bereich festgefahren zu haben, und sich schwertun, mit dem Instant-Influence-Prozess zu beginnen, finden Sie hier ein paar Vorschläge, wie vielleicht der Funke überspringt.
Fangen Sie klein an.
Sich den kleinstmöglichen Schritt für den Beginn einer Aufgabe zu überlegen kann die Aufgabe sehr viel machbarer erscheinen lassen. Das Vorhaben, einen kompletten Quartalsbericht zu schreiben, kann höchst abschreckend wirken, einen ersten Satz zu schreiben schon sehr viel weniger. Die Rechnungen aus dem letzten Monat zu bezahlen klingt womöglich nach sehr viel Aufwand, sie erst einmal nur zu sortieren dagegen nach einem Kinderspiel.
Mein Kollege Marcus konnte sich lange nicht dazu motivieren, seinen Techniker beim I T-Support anzurufen, um den langen, komplizierten Vorgang der Aufrüstung seines Computers in Angriff zu nehmen. Jedes Mal, wenn er daran dachte, den Mann anzurufen – eine auf den ersten Blick kleine Sache –, sah er vor seinem geistigen Auge die vielen Stunden und Tage und Wochen, die es ihn kosten würde, einen neuen Laptop auszusuchen, die Software zu bestellen, mit dem Techniker an der Einrichtung des Systems zu arbeiten, sich mit der neuen Technologie und mit neuen Betriebssystemen vertraut zu machen. Eingeschüchtert von der Aussicht auf so viel Arbeit sowie aus Unsicherheit und Frustration brachte Marcus es nicht fertig, mit dem Techniker zu telefonieren. Mehr noch, er konnte sich noch nicht einmal dazu durchringen, den Instant-Influence-Prozess zu starten, den er zuvor schon erfolgreich genutzt hatte.
Schließlich kam er mit dem Problem zu mir. Ich schlug ihm vor, die Sache etwas langsamer anzugehen. »Nimm dir nicht gleich vor, den Techniker anzurufen«, riet ich ihm. »Versuch es erst einmal damit, seine Nummer herauszusuchen, aufzuschreiben und vielleicht neben das Telefon zu legen.«
Marcus hielt es für ausgeschlossen, dass ein so einfacher Trick etwas bewirken würde, war aber bereit, es zu versuchen. Anstelle von »Warum könnte ich meinen Technikeranrufen wollen?« (Schritt 1) und »Auf einer Skala von 1 bis 10, wie groß ist meine Bereitschaft, ihn anzurufen?«, fragte er sich nun: »Warum könnte ich die Nummer meines Technikers heraussuchen und sie neben das Telefon legen wollen?«
Kaum hatte Marcus sich kleinere Schritte vorgenommen, kam auch schon Bewegung in die Sache und entwickelte eine Eigendynamik. Am ersten Tag suchte er die Telefonnummer heraus, schrieb sie auf einen Zettel und legte sie
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