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Nichts bleibt verborgen

Nichts bleibt verborgen

Titel: Nichts bleibt verborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knut Krueger
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exakten Kenntnissen über das Schlafverhalten der Galapagos-Schildkröte, über historische Flugzeugmotoren oder eben über die Geschichte des Bowlings.
    »Das Kegeln war verboten worden, weil meist um Geld gespielt wurde«, erklärte Elias. »Also haben sie statt mit neun mit zehn Kegeln gespielt und die Kegel im Dreieck statt im Viereck auf gestellt und das Ganze einfach Bowling genannt. Schwuppdiwupp, hatte man einen neuen Sport erfunden, und der konnte natürlich nicht verboten sein, weil er ja neu war«, schloss Elias mit messerscharfer Logik.
    »Wo hast du nur immer all das Zeug her«, wunderte sich Lukas. Elias zuckte die Schultern.
    »Hey, da drüben sind Erik und Svein.« Håkon zeigte auf die Theke am Eingangsbereich, wo sich ihre Klassenkameraden gerade zwei Paar Bowlingschuhe aushändigen ließen. »Wusste gar nicht, dass die beiden befreundet sind.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Erik überhaupt noch andere Freunde hat als Mathias«, sagte Lukas.
    »Wollen wir sie nicht zu uns rüberholen?«, fragte Franziska.
    »Klar, warum nicht«, antwortete Alexander. »Svein ist lustig, und Erik werden wir schon irgendwie aus der Reserve locken.« Er stand auf und ging auf die beiden zu.
    Der hellhäutige Svein mit den eichhörnchenroten Haaren, der wie eine norwegische Ausgabe von Ron Weasley aussah, hatte ihn bereits erblickt und streckte ihm grinsend seine Faust entgegen. Alexander ließ sich nicht lange bitten: Fistbump. »Hey, was macht ihr denn hier?«
    »Gute Frage. Meine Großmutter besuchen«, gab Svein zurück.
    »Und du, Erik?«
    »Ich … äh … meinen Onkel.« Er lächelte verlegen.
    »Also ehe ihr euch hier mit euren Verwandten langweilt, könnt ihr auch zu uns rüberkommen.«
    »Bestens.« Svein schien sich aufrichtig zu freuen. Eriks Miene war so unergründlich und verschlossen wie immer. »Okay«, sagte er bloß und zockelte hinter den beiden anderen her.
    Na bravo, dachte Franziska leicht frustriert. Die nächsten Jungs sind im Anmarsch. Im Grunde war es auch schon egal, ob sie ihre Freizeit mit fünf oder mit sieben Jungs verbrachte. Warum nicht mit zwanzig? Offenbar war das jetzt ihr Schicksal. Sie konnte nur hoffen, dass die anderen sie nicht irgendwann für ein bisschen komisch hielten und dachten, mit ihr stimme was nicht. Dass die anderen Mädchen manchmal darüber tuschelten, war nicht nur möglich, sondern ziemlich wahrscheinlich. Aber was blieb ihr anderes übrig, wenn sie Alexander in ihrer Nähe haben wollte. Wer Alexanders Nähe suchte, der musste sich eben damit abfinden, seine Aufmerksamkeit mit anderen teilen zu müssen. Die Leute schwirrten um ihn herum wie Motten um das Licht. Sie fragte sich, ob ihm das überhaupt klar war. Natürlich wäre es auch ganz nett gewesen, wenn Mia jetzt hier wäre. Aber die hätte vermutlich mit allen Jungs gleichzeitig geflirtet, was ihr ziemlich auf den Wecker gegangen wäre. Und wehe, sie würde sich irgendwann an Ale xander ranschmeißen. Schon der Gedanke daran machte Franziska aggressiv.
    Sie nahm die grüne Kugel und legte all ihre Entschlossenheit in den Wurf. Diesmal sauste die Kugel in kerzengerader Linie über die Bahn. Zehn Pins flogen zur Seite, dass es nur so schepperte.
    STRIKE !!! Auf dem Monitor war eine Horde von Comiccowboys zu sehen, die vor Begeisterung in die Luft schossen und ihre Lassos schwangen. Die Jungs stimmten Franzi!-Franzi!-Sprechchöre an.
    Auch nicht so schlecht!, dachte sie.
    Dass sie zu siebt eine einzige Bahn belegten, hatte natürlich den Nachteil, dass es lange dauerte, bis man an die Reihe kam. Dafür konnten sie umso besser über das Thema quatschen, das seit einer Woche alle in Atem hielt. Selbst Erik taute jetzt richtig auf und beteiligte sich mit Feuereifer an der Diskussion: »Glaubt ihr auch, dass er es war?«
    »Wer?«, fragte Elias
    »Magnus natürlich.« Erik fuchtelte hektisch mit den Armen, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    Jetzt fängt der auch noch an, dachte Alexander. Zwar wusste niemand außer ihm, dass Magnus’ Armband am Tatort gefunden worden war, doch solange seine Schuld nicht eindeutig feststand, wollte er ihn gegen jede übereilte Verurteilung in Schutz nehmen. Das war er Magnus, der in letzter Zeit immer häufiger seine Nähe suchte, schuldig. Das war er sich selbst schuldig.
    »Wie kommst du darauf, dass es jemand von uns war?«, fragte er.
    »Wieso von uns?«, fragte Erik irritiert.
    »Ich meine, von uns Schülern.«
    »Weil dieser Typ einfach ’ne Macke hat. Der ist schon von

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