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Nichts bleibt verborgen

Nichts bleibt verborgen

Titel: Nichts bleibt verborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knut Krueger
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an ihn ran, weil er so cool und distanziert ist. In den Pausen hängt er fast nur mit älteren Schülern rum und behandelt alle anderen, als wären sie Luft. Doch irgendwie hat man das Gefühl, dass diese Coolness reine Show ist, weil er eigentlich ständig im Mittelpunkt stehen will.«
    »Hört sich plausibel an«, sagte Ohlsen und setzte die Küchenmaschine in Gang. Nach wenigen Sekunden sahen die Mandeln aus wie Sägespäne. Er nahm den Deckel ab und füllte das Pulver in eine große Schüssel.
    Alexander warf die Knoblauchzehe in die Küchenmaschine und stopfte die Hälfte der Basilikumblätter dazu. »Warum fragst du eigentlich?«, erkundigte er sich.
    »Weil ich Magnus heute Nachmittag in seinem Elternhaus befragt habe.«
    Alexander drehte sich ruckartig zu seinem Vater um. Seine Augen blitzten ihn an. »Glaubst du jetzt auch schon, dass er es war?« Alexander spürte einen ohnmächtigen Zorn in sich aufsteigen.
    »Kannst du es ausschließen?«, fragte Ohlsen mit sanfter Stimme.
    »Nein, kann ich nicht!«, rief Alexander erregt. »Alle … alle denken doch, dass er es war. Weil er ein schwieriger Typ ist, der einen Haufen Probleme hat und früher ziemlich viel Mist gebaut hat. Weil er an seiner alten Schule einen Getränkeautomaten in die Luft gesprengt hat und was weiß ich nicht alles. Und wenn jemand so was macht, dann traut man ihm noch viel schlimmere Dinge zu, stimmt’s? Das ist so ungerecht!«
    Alexander wusste selbst nicht, warum er auf einmal für Magnus Partei ergriff. Es war einfach aus ihm herausgebrochen.
    »Und diese Vorverurteilung geht dir gegen den Strich.« Ohlsen nickte bedächtig. »Sehr verständlich. Und es ehrt dich wirklich, Alex, dass du für ihn bist, weil so viele gegen ihn sind.«
    »Ich bin nicht für ihn, weil so viele gegen ihn sind, sondern weil es ja wohl nicht die geringsten Beweise gegen ihn gibt!«
    »Da irrst du dich leider.«
    »Was?«, fragte Alexander entgeistert.
    Für einen Moment war es mucksmäuschenstill in der Küche. Ohlsen schüttelte den Kopf, bevor er einen großen Topf mit Wasser füllte und auf den Herd stellte. Wahrscheinlich ärgerte er sich darüber, so unbedacht reagiert zu haben.
    » Was hast du da gerade gesagt?«, wiederholte Alexander.
    »Vergiss es einfach. Eigentlich darf ich dir das gar nicht erzählen.«
    »Du hast aber schon was erzählt.«
    »Alex, bitte! Wenn herauskommt, dass ich dir vorläufige Ermittlungsergebnisse anvertraut habe, komme ich in Teufels Küche.«
    »Früher hat’s dir aber auch nicht geschadet, mich einzuweihen«, entgegnete Alexander trocken.
    Sein Vater wiegte den Kopf hin und her.
    »Denk nur an die Sache mit dem Tattoo vor einem Jahr. Ihr hättet diese Einbrecher mit den Clownsmasken doch nie geschnappt, wenn ich dich nicht auf das Tattoo aufmerksam gemacht hätte.«
    »Ja, stimmt schon«, musste Ohlsen zugeben.
    »Und zum Hauptkommissar befördert worden wärst du wahrscheinlich auch nicht.«
    »Schon gut, schon gut.« Hauptkommissar Ohlsen gab sich geschlagen. »Aber das bleibt unter uns, hast du mich verstanden!«
    »Ich schweige wie ein Grab«, versprach Alexander.
    Ohlsen seufzte. »Also gut. Vater und Sohn ermitteln mal wieder zusammen.«
    Und so erfuhr Alexander von der Sache mit dem Armband, das in unmittelbarer Nähe zum Tatort ge funden worden war. Dem Armband, das aus New York stammte und als Logo den Kopf eines Büffels trug. Dem Armband, das Magnus gehörte.
    Sie diskutierten eingehend die Lage des Fundorts und ob es nicht möglich sei, dass Magnus das Armband bereits beim nachmittäglichen Sportunterricht verloren hatte. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass es sich durch einen zufälligen Kontakt mit dem Maschendrahtzaun vom Handgelenk löste. Und es war – New York hin, New York her – natürlich nicht auszuschließen, dass es noch andere Menschen gab, die im Besitz eines solchen Armbands waren.
    Alle Anspannung war verflogen und einer vertrau ten, fröhlichen Zweisamkeit gewichen. Alexander hatte den Parmesan gerieben, während sein Vater das Basilikum durch die Küchenmaschine gejagt und alle Zutaten mit so viel Olivenöl vermischt hatte, dass eine sämige Creme entstand. Am Ende halbierten sie die Kirschtomaten, zerdrückten sie ein wenig mit der Hand, mengten sie unter die Sauce und schmeckten das Ganze mit Salz und Pfeffer ab.
    »Absolut fantastisch!«, befand Ohlsen, nachdem die ersten Spaghetti den Weg in seinen Mund gefunden hatten.
    Alexander gab ein wohliges Grunzen von sich. »Lecker

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