Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
habe versucht, das zu schützen, was wir hatten, aber wie du weißt, bin ich jämmerlich gescheitert.«
»Und trotzdem willst du wieder genau dasselbe tun? Mich einsperren und hoffen, dass ich dich irgendwann auch liebe?«
Adams dunkle Augen wanderten durch den Raum, bevor sie wieder auf Havens Gesicht verweilten. »Das war nicht das, was ich vorhatte. Ich hatte nur gehofft, dass ich dich für mich gewinnen, dich von mir überzeugen könnte. Ich bete dich an, Haven, und es bereitet mir keineswegs Vergnügen, dich gegen deinen Willen festzuhalten. Wenn ich das tue, dann nur aus schierer Verzweiflung. Manchmal wird der Drang, dir nahe zu sein, einfach zu stark, und dann kann ich ihm nicht mehr widerstehen.
Ich hatte mich so darauf gefreut, die nächsten Jahrzehnte mit dir zu verbringen. Ich war schon bei Constance sehr nahe daran, den Kreislauf zu durchbrechen, und ich war mir sicher, dass wir dieses Leben endlich zusammen verbringen würden. Aber meine Pläne sind wieder in sich zusammengestürzt. Diesmal weißt du einfach zu viel, um mich je lieben zu können. Aber jetzt, da ich dich einmal habe, möchte ich dich auch nicht wieder gehen lassen.«
»Was meinst du damit, bei Constance warst du nahe daran, den Kreislauf zu durchbrechen?«, fragte Haven.
»Wenn ich es nur in einem einzigen Leben schaffe, dich von deiner Liebe zu ihm abzubringen, dann findest du ihn nie wieder. Die Verbindung reißt ab, und dann gehörst du ganz allein mir.«
»Ist das wirklich so einfach?«, fragte Haven zweifelnd.
Adam stieß ein bitteres Lachen aus. »Im Gegenteil, es war absolut nicht einfach. Es hat mich unglaublich viel Mühe gekostet, Ethan Evans den Tod August Stricklands anzuhängen. Es war alles schrecklich kompliziert, verstehst du? Ich musste den alten Mann umbringen, sein Testament fälschen und diese ganzen Gerüchte in die Welt setzen. Siehst du, wie weit ich bereit bin, für dich zu gehen? Und es hätte auch beinahe funktioniert, besonders nachdem ich Rebecca rekrutiert hatte. Es hat nicht mehr viel gefehlt, und du hättest dich für immer gegen ihn gewendet.«
Adams Worte klangen, als sei das alles für ihn nur ein Spiel. Das Mitleid, das Haven eben noch für ihn empfunden hatte, schrumpfte zusammen und erstarb.
»Du hast Dr. Strickland getötet?«
»Früher oder später wäre er ja sowieso gestorben«, sagte Adam, als rechtfertigte das alles. »Auf ein paar Jahre mehr oder weniger kommt es nicht an, wenn man das große Ganze betrachtet. Ich bin mir sicher, dass er heute längst wieder da ist und sich sein kleines Utopia in Frankreich oder Ruanda aufbaut.«
»Hast du Constance auch umgebracht?«
»Aber nein!« Rosier war entsetzt. »Deine Leben sind vielleicht kurz, wenn man sie von meiner Warte aus betrachtet, aber ich kann doch selbst eine Woche ohne dich kaum ertragen. Verstehst du das denn nicht? Verstehst du nicht, dass ich dich immer nur beschützen will? In diesem Leben wache ich schon über dich, seit du neun Jahre alt warst – seit ich dich gefunden habe!«
Haven lief ein Schauder über den Rücken. »Du bewachst mich schon seit acht Jahren?« Allein bei der Vorstellung fühlte sie sich besudelt.
» Über dich ge wacht«, korrigierte Adam und rutschte auf dem Sofa ein Stück näher. »Seit dein Vater die Ouroboros-Gesellschaft kontaktiert hat, habe ich stets Leute für deine Sicherheit abgestellt. Natürlich konnte ich nicht immer selbst bei dir sein, aber ich bin ein paar Mal zu Besuch gewesen. Als deine Lehrerin in der sechsten Klasse einen Nervenzusammenbruch hatte, habe ich drei Tage lang die Vertretung übernommen. Ich war im Laden deines Vaters, an dem Tag, als er Veronica Cabe eingestellt hat. Ich habe deiner Großmutter dabei geholfen, zu entscheiden, welche Bücher aus der Bücherei von Snope City verbannt werden sollten. Aber die meiste Zeit habe ich mich auf Tidmores Berichte verlassen.«
»Tidmore arbeitet also für dich?« So langsam ergab alles einen Sinn.
»Oh ja, er hat sich freiwillig gemeldet. Tidmore ist schon seit vielen Jahren ein sehr loyales Mitglied der Ouroboros-Gesellschaft. Ich habe ihn nach Snope City geschickt, kurz nachdem wir den Brief deines Vaters erhalten hatten. Er sollte dir helfen, die Vergangenheit zu vergessen. Natürlich mussten wir uns zuerst um deinen Vater kümmern, bevor wir das angehen konnten. Warum musste er auch unbedingt jedes Wort aufzeichnen, das aus deinem hübschen kleinen Mund kam? Ich fand, du hattest einen Neuanfang verdient, Haven.
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