Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
Niemand sollte Jahrhunderte voller Erinnerungen mit sich herumschleppen müssen. Ich weiß nur zu gut, wie das ist. Sobald du alt genug gewesen wärst, hättest du nach New York kommen sollen, und ich hätte dir das Leben geboten, von dem du immer geträumt hast.«
Adam streckte eine lange, blasse Hand aus und strich wie zufällig über Havens Oberschenkel. Haven zuckte zusammen und rückte von ihm weg.
»Ihr musstet euch um meinen Vater kümmern ? Was hast du mit ihm gemacht?«
Adams Gesicht war ausdruckslos. » Ich habe gar nichts mit ihm gemacht. Ich habe lediglich Tidmore die Erlaubnis erteilt, zu tun, was er für notwendig hielt. Er hat Veronica Cabe angeworben, um deine Eltern auseinanderzubringen. Er hoffte, dein Vater würde euch verlassen. Aber als er nicht anbiss, war Tidmore gezwungen, den Unfall in die Wege zu leiten. Veronicas Leiche auf den Beifahrersitz zu legen war sozusagen das Tüpfelchen auf dem i, findest du nicht?«
»Der Unfall war inszeniert? Mein Vater hat meine Mutter gar nicht betrogen?« Haven dachte daran, wie sehr ihre Mutter litt. Havens Vater war derjenige, der gestorben war, aber Mae Moore ertrug diese Folter seit acht langen Jahren.
»Nein, auch wenn es für alle einfacher gewesen wäre, wenn er es getan hätte. Ich wollte, dass deine Kindheit perfekt ist. Tut mir leid, dass sie nicht ganz optimal verlaufen ist.« Adams Hand kroch schon wieder über das Sofa auf Haven zu. Die Haut unter seinen makellos manikürten Nägeln hatte einen leblosen, bläulichen Ton.
»Nicht ganz optimal? Du hast meinen Vater umgebracht und zugelassen, dass mich eine bösartige alte Frau aufzieht, die jedem erzählt hat, ich wäre von Dämonen besessen. Das nennst du nicht ganz optimal ?«
»Es war doch nur zu deinem Besten, begreifst du das denn nicht?« Adam schien vollkommen unfähig, zu verstehen, was er falsch gemacht hatte. »Und eine Zeit lang lief ja auch alles wie geplant. Aber dann sind deine Visionen zurückgekommen, und ich wusste, dass in dir der Drang erwacht war, Ethan zu finden, wie in jedem deiner Leben. Tidmore und ich haben alles darangesetzt, dich sicher in Snope City zu halten, bis wir ihn gefunden hätten. Aber Tidmore war klar, dass du entschlossen warst, die Stadt zu verlassen. Da kam er auf die Idee mit dem Feuer. Wenn ich allerdings gewusst hätte, wie gefährlich das werden würde, hätte ich nie zugestimmt. Haven, ich will, dass du weißt, dass der verantwortliche Mitarbeiter einen strengen Verweis erhalten hat. Er hätte dich nie allein in einem brennenden Haus lassen dürfen.« Adam rutschte wieder näher. Haven stieg ein Hauch von Feuchtigkeit und Verfall in die Nase.
»Du bist für das Feuer im Haus meiner Großmutter verantwortlich?« Selbst nach allem, was sie bereits gehört hatte, konnte Haven es kaum fassen.
»Irgendetwas mussten wir ja tun, um dich in Tennessee zu halten«, erklärte Adam. »Tidmore dachte, du wärst am sichersten, wenn du ein paar Monate hinter Schloss und Riegel verbringst. Natürlich hätten wir dafür gesorgt, dass du wieder freikommst, sobald die Sache mit Ethan erledigt gewesen wäre. Aber dann bist du aus Snope City weggelaufen, und wir haben deine Spur verloren, sobald du hier in New York angelangt warst. Ich hatte schon Sorge, dass ich dich nie wiederfinden würde, bis du dann im Wartezimmer der Ouroboros-Gesellschaft aufgetaucht bist. Ich hatte keine Ahnung, wo du gewesen warst, bis ich das Foto von dir und Iain Morrow in Rom gesehen habe.«
»Also weißt du jetzt schon seit Tagen über Iain Bescheid? Du hast mindestens drei Menschen umgebracht, um an mich heranzukommen. Warum hast du dann nicht auch ihn getötet, als du herausgefunden hast, wer er war?«
»Was hätte es denn gebracht, Iain umzubringen?«, fragte Adam. »Dann hätte der Kreislauf nur wieder von vorn begonnen. Die viel bessere Strategie war es doch, dich davon zu überzeugen, dass er deine Liebe nicht verdient, und ihn ins Gefängnis wandern zu lassen.«
»Also hast du die Gramercy Park Historical Society nur erfunden, um Ethan wie einen Mörder aussehen zu lassen, und dann versucht, Iain Jeremy Johns’ Tod anzuhängen? Hast du wirklich geglaubt, dass du mich mit diesen Tricks rumkriegst?«
Haven spürte wieder Adams eisige Finger an ihrem Oberschenkel, und sie sprang vom Sofa auf, um ihnen zu entrinnen.
»Ich habe getan, was ich tun musste! Er ist nicht gut genug für dich!«, beharrte Adam, der immer frustrierter wurde. »Ich bin der Einzige, dem du trauen
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