Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
denn? Wir haben dich überall gesucht!«
»Die Preisverleihung fängt an, und die wollen uns nicht reinlassen«, quengelte die große Dunkelhaarige. »Du weißt doch, dass als Erstes die Hommage an Jeremy kommt. Warum bist du denn abgehauen?«
Iain zuckte mit den Schultern. »Meine Damen, ich habe keine Ahnung, wovon ihr redet. Ich bin nirgendwo hingegangen. Ich war die ganze Zeit hier.«
Die beiden wechselten einen Blick, jede in der Hoffnung, die andere hätte verstanden, was er meinte.
»Wer ist denn die da?«, nuschelte die Blondine.
»Das ist meine Cousine«, antwortete Iain und führte Havens Hand an seine Lippen.
» Das ist deine Cousine?« Die Brünette fing an zu kichern, zog aber gleich darauf eine Grimasse, als sei ihr plötzlich übel.
»Also wirklich, Gwendolyn«, tadelte Iain sie wie ein ungezogenes Kind. »Wo sind denn deine Manieren?«
»Wofür hältst du dich eigentlich?«, sagte Haven empört.
»Ich bin Schauspielerin!«, verkündete die Britin zu Havens Erheiterung.
»Iiiiääänn!«, jammerte die Amerikanerin. »Wie sollen wir denn jetzt ohne dich da reinkommen?«
»Meine Liebe, das Gebäude ist voll von Männern, die noch wesentlich reicher und einsamer sind als ich. Muss ich es dir vielleicht noch aufmalen? Und jetzt entschuldigt uns bitte«, fügte er hinzu, und die beiden Mädchen torkelten von dannen, immer noch aufeinandergestützt, als nähmen sie zusammen an einem Dreibeinrennen teil.
»Wahrscheinlich wandern sie jetzt bis in alle Ewigkeit durch diese Flure«, bemerkte Iain, als die beiden Models vollkommen verdattert an der Gabelung am Ende des Gangs stehen blieben. »Lass uns von hier verschwinden.«
»Wo gehen wir denn hin?«
»Das wirst du schon sehen«, erwiderte er.
Als sie eine Tür mit einem leuchtenden AUSGANG-Schild erreichten, blieb Iain stehen und ließ Havens Hand los. Er schlüpfte aus seinem Leinenjackett und reichte es ihr. Die Geste rührte und verwirrte sie gleichermaßen. Draußen waren es weit über fünfundzwanzig Grad.
»Auf uns wartet ein Wagen. Zieh dir das über den Kopf, bis wir drinsitzen«, erklärte Iain.
»Du willst, dass ich mir die Jacke über den Kopf ziehe? Hast du nicht gleich ’ne Papiertüte dabei?«, fauchte Haven. Eben hatte er sie noch geküsst und jetzt wollte er plötzlich nicht mehr mit ihr gesehen werden?
»Sei nicht albern, Constance. Du bist auch mit dunklen Haaren bezaubernd. Und dieser Akzent ist so ziemlich das Reizendste, was ich je gehört habe. Aber wir können nicht riskieren, dass wir zusammen fotografiert werden.«
Haven tat so, als hätte sie nicht bemerkt, dass er sie Constance genannt hatte, aber ihr gesamter Körper kribbelte. »Warum nicht?«
»Weil ich dir die Paparazzi vom Hals halten will, solange es geht. Du wirst schon sehen, irgendwann lassen sie dich noch nicht mal mehr allein auf die Toilette. Außerdem bezweifle ich, dass deine jetzigen Eltern so begeistert wären, wenn du mit einem notorischen Schürzenjäger durch New York schwirrst. Oder willst du wirklich, dass sie uns zusammen in der nächsten Promi-Sendung sehen?«
»Nein«, gab Haven zu.
Iain grinste, und Haven hoffte, dass er nicht hören konnte, wie ihr Herz raste.
»Natürlich willst du das nicht«, sagte Iain. »Manches ändert sich einfach nie.«
»Okay, du hast gewonnen. Aber wie soll ich überhaupt zum Wagen kommen, wenn ich nicht sehe, wo ich hinlaufe?«
»Du gestattest doch?« Iain warf ihr die Jacke über den Kopf und hob sie dann auf seine Arme. »Lass dich so schlaff hängen wie möglich. Dann denken sie einfach, eins von meinen Mädels hätte die Show nicht durchgehalten.«
Haven lehnte den Kopf an seine Brust und atmete tief ein. Vom Duft seiner Haut wurde ihr ganz schwindelig, fast als wäre sie beschwipst. Sie hörte die Tür aufgehen und dann das Klicken von ungefähr einem Dutzend Kameras.
»Was ist passiert, Iain? Hast du ihr was in den Drink getan?«, rief ein Mann.
»Sie ist doch wohl nicht tot?«, rief ein anderer, und Haven wackelte als stumme Antwort mit den Füßen.
»Ich begleite die junge Dame lediglich nach Hause«, informierte Iain die Paparazzi vergnügt. »Sie hat ein klitzekleines bisschen zu viel getrunken.«
»Welche ist es denn?« Das war wieder der erste Mann. »Die Kleine von Victoria’s Secret oder dieses Chanel-Model?«
»Sehe ich etwa nicht aus wie ein Gentleman, der genießt und schweigt?« Die Fotografen kicherten. »Schon gut, beantworten Sie die Frage lieber nicht. Guten Abend, die
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