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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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sich unbehaglich in dem Restaurant um.
    »Wir sind in Italien. Hier darf man schon ab sechzehn Alkohol trinken«, beruhigte Iain sie und fügte dann mit einem Augenzwinkern hinzu: »Und ich finde, man sollte sich den örtlichen Gepflogenheiten anpassen …«
    »Versuchst du etwa, mich betrunken zu machen?« Haven drehte den Stiel ihres Weinglases zwischen den Fingern hin und her.
    »Vielleicht.« Die Spannung, die in diesem einen Wort lag, ließ Haven erschaudern. An der Art, wie Iain sie ansah, erkannte sie, dass er nicht mehr viel länger warten würde.
    »Aber wie funktioniert denn das alles?«, fragte sie und spürte, wie sie errötete. »Wie finden sich die Menschen wieder?«
    »Ich weiß nur, dass die Menschen, die wir früher geliebt haben, uns irgendwie anziehen. Gibt es jemanden in deinem Leben, dem du dich besonders nahe fühlst? Jemanden, den du vom ersten Moment an mochtest?«
    Haven dachte an Beau und nickte.
    »Dann hast du diese Person vielleicht schon mal gekannt.«
    »Und finden wir beide uns in jedem Leben?«
    Die Traurigkeit, die sich auf Iains Gesicht ausbreitete, führte ihr vor Augen, wie wenig sie eigentlich wusste.
    »Ich wünschte, es wäre so einfach. Ich suche in jedem Leben nach dir, aber ich finde dich nicht immer. Und manchmal finde ich dich erst zu spät.«
    »Zu spät?« Über diese Möglichkeit hatte Haven noch gar nicht nachgedacht.
    »Achtzehnhundertfünfundachtzig habe ich dich in Paris aufgespürt. Mein Vater war ein wohlhabender englischer Geschäftsmann, und sobald ich erfahren genug dafür war, bestand ich darauf, dass er mich in seiner Niederlassung in Frankreich einsetzte. Ich war gerade erst drei Tage im Land, als ich auf dem Weg zur Arbeit beobachtete, wie auf der Straße ein Bauernmädchen zusammenbrach. Ich konnte sie gerade noch zur Seite ziehen, bevor sie unter die Räder einer Kutsche geriet, und brachte sie in mein Hotel. Das warst du. Du warst über hundert Meilen gelaufen, um nach Paris zu gelangen, und hattest dir unterwegs ein Fieber eingefangen. Ich habe alles versucht, um dich zu retten, aber eine Woche später bist du in meinen Armen gestorben. Ich hatte mich mit dem Fieber angesteckt und starb nicht lange nach dir.«
    »Das ist ja schrecklich!«, flüsterte Haven und blinzelte ein paar Tränen weg, als wäre der Schmerz noch immer frisch.
    »Ja, aber wenigstens hatten wir ein paar kostbare Tage miteinander. In dem Leben davor warst du schon verheiratet, als ich dich getroffen habe, und dein Ehemann …«
    »Verheiratet?«, unterbrach Haven ihn. »Warum hab ich denn nicht auf dich gewartet? Wie kann da jemals ein anderer gewesen sein?«
    »Tja, wie erkläre ich dir das am besten? Also, du hast doch heute besondere Begabungen – du kannst zeichnen und nähen, stimmt’s?«
    »Ja«, erwiderte Haven, die sich fragte, was das eine mit dem anderen zu tun hatte.
    Der Kellner kam mit den Speisekarten, und Iain wartete ab, bis der Mann außer Hörweite war, bevor er weiterredete.
    »Dein Talent auf diesen Gebieten ist dir auf dem Weg von einem Leben zum anderen erhalten geblieben. Solche Begabungen, wie du sie hast, sind selten, aber nicht so selten, wie du vielleicht denkst. Sie sind der Grund, warum Mozart schon Klavier spielen konnte, bevor er aus den Windeln war. Oder warum in den Nachrichten ständig von irgendwelchen siebenjährigen Mathegenies berichtet wird.
    Ich habe auch ein besonderes Talent. Ich kann keine Opern schreiben oder im Kopf unglaubliche Summen ausrechnen. Aber was ich kann, ist mich erinnern. Die meisten Leute vergessen ihre früheren Leben einfach wieder. Ich dagegen verliere nie meine Erinnerungen, sie bleiben einfach da. Darum weiß ich immer, dass ich dich finden muss. Aber manchmal erinnerst du dich nicht an mich. Und ich bin leider nicht der Einzige, der dich unwiderstehlich findet. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass das einer der Gründe ist, weshalb ich immer wieder zurückkomme.«
    Er hielt inne und nippte an seinem Wein, während Haven gespannt wartete.
    »Warum?«
    »Um die Konkurrenz von dir fernzuhalten.«
    »Das ist ja wohl nicht dein Ernst!«
    »Vielleicht nicht. Aber eins kann ich dir versprechen: Jetzt, wo ich dich gefunden habe, lass ich nie wieder irgendetwas zwischen uns gelangen.«
    Unter dem Tisch streifte sein Knie ihres, und Haven musste ein paar hastige Schlucke Wein trinken, um das Feuer zu löschen, das sich in ihrer Bauchgegend ausbreitete.
    Auf dem Heimweg, die Bäuche voller Pasta und ein wenig beduselt vom

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