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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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Haven sicher sagen konnte, war, dass es nicht Ethans Stimme gewesen war. »Du wirst doch wohl nicht eifersüchtig auf einen Traum sein, oder?«
    »Ach, Quatsch«, erwiderte Iain mit einem Lächeln, das alles andere als überzeugend wirkte.
    Es war dunkel, als sie auf einem Flughafen landeten, der aussah wie jeder andere auch. Sogar der Wagen, der sie abholte, war dem, der sie abgesetzt hatte, zum Verwechseln ähnlich. Haven rutschte neben Iain auf den Rücksitz und legte den Kopf auf seine Schulter. Sie schloss die Augen und lauschte dem Summen der Reifen auf dem Asphalt, zu müde, um Fragen zu stellen. Sie war noch nie so erschöpft gewesen. Als irgendwo ein anderes Auto hupte, wachte sie kurz auf. Draußen vor dem Fenster raste eine nichtssagende, mondbeschienene Landschaft vorbei. Dann schlief sie wieder ein.
    Am nächsten Morgen wachte Haven im Schlafzimmer eines kleinen, aber wunderschön eingerichteten Apartments auf, mit breiten Holzdielen, Regalen voller alter, in Leder gebundener Bücher und antiken Möbeln, die wirkten, als stammten sie ursprünglich aus einer uralten, verfallenen Villa. Das weiße Leinennachthemd, das sie trug, war genau das, was sie sich selbst ausgesucht hätte, wenn in Snope City denn derlei Kleidungsstücke verkauft würden. Was nichts daran änderte, dass sie es noch nie gesehen hatte und sich auch nicht daran erinnern konnte, es angezogen zu haben.
    Iain saß neben einer offenen Flügeltür, die auf einen sonnenüberfluteten Balkon führte, und las. Der blaugesichtige Dämon auf dem Cover des Buchs hielt ein Rad in den Klauen.
    »Wo bin ich?«, fragte Haven, obwohl sie die Antwort schon kannte.
    Iain schlug das Buch zu und lächelte verschmitzt. »Warum siehst du nicht selbst nach?«, erwiderte er und deutete auf die offene Tür.
    Vom Balkon hatte man einen Blick über eine lang gezogene, ovale Piazza mit drei Springbrunnen in der Mitte. Im Erdgeschoss der alten Gebäude, die den Platz umgaben, befanden sich Touristencafés. Haven sah zu, wie drei blonde Kinder ausgelassen in einem der Brunnen planschten, während ihre Eltern mit verzweifelter Miene einen Stadtplan studierten. Constance und Ethan hatten sich vor neunzig Jahren an genau diesem Ort kennengelernt. Bis auf die Touristen in Turnschuhen und Shorts hatte sich nichts verändert. Haven rechnete beinahe damit, einen Damenhut über die Piazza fliegen zu sehen.
    »Das ist die Piazza Navona«, flüsterte sie und blickte zu Iain auf, der neben ihr an die Balkonbrüstung getreten war. »Gehört die Wohnung dir?«
    »Ja. Gefällt sie dir?«, fragte er.
    »Sie ist wunderschön«, antwortete sie.
    »Als ich zum ersten Mal hierhergekommen bin, war ich fünfzehn, und es war der erste Ort, an dem ich mich wirklich zu Hause gefühlt habe. Meine Mutter lebte zu der Zeit in der Toskana, und ich bin von dort weggelaufen. Ich bin in einen Zug nach Rom gestiegen, um irgendwie wieder zurück zu meinen Freunden nach New York zu kommen. Aber als ich hier ankam, wollte ich nicht mehr weg. Na ja, nach ein paar Tagen hat eine Freundin meiner Mutter mich im Ritz gesichtet und ihr Bodyguard hat mich schließlich aufgegabelt. Aber als ich achtzehn wurde, habe ich sofort diese Wohnung gekauft. Jetzt komme ich so oft her, wie ich kann.«
    »Warum bist du weggelaufen?«
    »Ach, nicht so wichtig. Ich will dir was zeigen.« Er legte den Arm um Havens Schultern und deutete mit dem Finger über die Piazza. »Siehst du, wie eigenartig die Piazza geformt ist? Erinnert dich das an irgendwas?«
    »Ich weiß nicht«, gab Haven zu. Seine Hand auf ihrer Schulter strahlte eine solche Hitze aus, dass sie sich kaum konzentrieren konnte.
    »Sie hat die Form einer Rennbahn. Und weißt du, warum? Weil die Piazza auf einer Arena erbaut wurde, in der die Römer ihre Spiele abhielten. Hier gab es Pferderennen, und manchmal haben sie die Bahn sogar für Wasserkämpfe geflutet. Heute ist das Ganze nur noch ein Echo dessen, was es vor zweitausend Jahren war. Aber die meisten Gebäude, die du hier siehst, sind mit den Steinen des alten Stadions gebaut worden. Es ist alles noch hier. In Rom verändert die Vergangenheit ihre Form, aber sie geht nicht verloren. Jede Ära hinterlässt ihre Spuren. Das ist in der ganzen Stadt so. Man kann hier in der winzigsten Kirche Tausende von Jahren an Geschichte sehen.«
    »Die Stadt ist wie wir«, flüsterte Haven.
    »Genau. Obwohl manche von uns sogar noch älter sind als Rom. Möchtest du einen Spaziergang machen? Darf ich dich ein bisschen

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