Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
Wein, huschten sie immer wieder in dunkle Gassen und Hauseingänge, um lange, hungrige Küsse auszutauschen. Als sie in der Wohnung ankamen, hob Iain sie auf die Arme und trug sie im Dunkeln zum Bett. Sein Mund lag auf ihrem, während er den Reißverschluss ihres Kleids aufzog. Dann legte er sie auf das frische weiße Laken, das in der Brise, die durch die offene Balkontür hereindrang, leicht flatterte. Haven spürte, wie ihr das Kleid über den Kopf gezogen wurde, und erschauderte, als sich eine warme Hand auf ihren Bauch legte.
»Ich liebe dich«, flüsterte Iain, und Haven hatte das Gefühl, vor Glück zu zerfließen.
KAPITEL 35
H aven war allein. Die Balkontüren standen offen, und die Piazza darunter lag noch still da. Haven wandte den Kopf zur offenen Badezimmertür und lauschte nach Geräuschen aus dem Wohnzimmer. Sie fragte sich, ob die vergangenen Tage nur ein Traum gewesen waren. Das alles schien beinahe zu schön, um wahr zu sein, und Haven war schließlich nie ein besonderer Glückspilz gewesen.
Dann wanderte ihr Blick zu den Kleidern, die Iain im Restaurant getragen hatte und die nun über einer Stuhllehne hingen, und mit einem Mal fiel ihr alles, was in der Nacht zuvor passiert war, wieder ein. Sie war froh, dass sie allein war und niemand sehen konnte, wie sie von Kopf bis Fuß errötete. Sie konnte selbst nicht so recht entscheiden, was der genaue Grund war – Nervosität, Verlegenheit oder das Verlangen nach mehr. Wenn das, was Iain ihr beim Abendessen erzählt hatte, stimmte, war es jedenfalls nicht das erste Mal gewesen. Haven wünschte nur, sie wüsste noch, wie das alles ging.
Sie stieg aus dem Bett und wühlte in ihrem Koffer nach etwas zum Anziehen. Gerade war sie in eine Jeans geschlüpft, als sie hörte, wie die Wohnungstür aufging und Iain in der Küche rumorte. Auf Zehenspitzen schlich sie durchs Wohnzimmer und als sie die Küchentür erreichte, sah sie gerade noch, wie er einen Schrank schloss. Er sah lässig und gleichzeitig imposant aus in seinem zerknitterten weißen Hemd, dessen Ärmel er bis zu den Ellbogen hochgekrempelt hatte. Bei der Erinnerung an die starke, glatte Brust darunter spürte Haven, wie ihr die Knie weich wurden.
»Guten Morgen«, sagte er, während er sich den beiden Einkaufstüten auf der Küchentheke zuwandte. »Du bist aber früh auf. Wir hatten nicht viel da, darum bin ich zum Markt gegangen. Was möchtest du essen? Ich bin heutzutage für mein fantastisches Omelett bekannt.«
»Was ist in dem Schrank?«, wollte Haven wissen und versuchte, ihre Stimme ganz unbefangen klingen zu lassen.
»Ich horte da ein paar Euro in einem Karton – für spontane Reisen oder Notfälle.« Iain griff nach ihrer Hand und zog sie an sich. »Wie fühlst du dich?«
Haven seufzte selig auf, als er sich zu ihr herunterbeugte und sie küsste. Es war unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen, wenn er ihr so nah war.
»Perfekt«, erwiderte sie.
»Oh ja, das bist du.« Er lachte und ließ sie los. »Also, was möchtest du heute gern unternehmen? Gibt es irgendwas in Rom, was du unbedingt mal wieder sehen willst?«
»Wie wär’s mit der Sixtinischen Kapelle?«, schlug Haven vor, während sie eine Packung mit sechs Eiern und ein Stück Käse aus einer der Einkaufstüten zog. Das war die erste Sehenswürdigkeit in Rom, die ihr in den Sinn kam.
»Die hab ich mir noch nie angesehen«, gestand Iain. »Kirchen sind eigentlich nicht so mein Ding.«
»Super! Dann sehen wir sie ja beide zum allerersten Mal.«
»Da herrscht bestimmt ein riesiger Andrang«, warnte Iain.
»Na und? Dann stehen wir eben ein bisschen an. Mich stört das nicht, dich?«
»Das Anstehen macht mir keine Sorgen. Eher die Touristen. Amerikanische Touristen.«
Haven verdrehte die Augen. »Sag bloß, du bist einer von diesen Snobs, die sich über andere amerikanische Touristen beschweren.«
»Mit den Amerikanern hab ich kein Problem. Nur damit, auf ihren Fotos aufzutauchen. Ich würde lieber unerkannt bleiben, während wir hier sind.«
»Tja, wenn wir zusammen sein wollen, dann lässt es sich aber wohl kaum vermeiden, dass irgendwann mal irgendwer irgendwo ein Foto von uns macht …« Haven hielt inne, als ihr ein unerfreulicher Gedanke kam. »Hat das etwa mit Jeremy Johns zu tun? Du bist doch wohl nicht auf der Flucht vor der Polizei, oder?«
Iain runzelte die Stirn. »Nein, ich bin nicht auf der Flucht vor der Polizei, Haven. Ich versuche lediglich, dich zu beschützen.«
»Ich weiß nicht, was ein
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