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Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
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mit mir nur los? Jetzt, nachdem ich den ganzen Tag noch mal in Ruhe an mir vorbeiziehen lassen kann, beginne ich an mir selbst zu zweifeln. Vor allem daran, dass ich irgendwelche Bedingungen stellen könnte…
      
    „Was ist eigentlich mit dem Wetter?“, fällt mir mit Schrecken ein. „Wie sieht’s mit dem Strom aus?“
       „Zweiundvierzig!“, haucht sie geknickt und meint damit den Ladezustand der Batterien.
       Zweiundvierzig, das ist mir sofort klar, bedeutet nichts anderes, als das der Inverter die Anlage jeden Moment abschaltet, um die Batterien vor übermäßiger Entladung zu schützen.
       „ Zweiundvierzig?“ plapper ich ungläubig nach.
       „Mist! Da werdet ihr das Aggregat aktivieren müssen!“
       „Haben wir schon!“
       „Und? Läuft’s?“
       „Jetzt schon!“
       „Komm… lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!“
       „Na! Wir hatten leichte Probleme das eingestaubte Ding zum Laufen zu bringen. Wollte nicht anspringen. Aber Pete hat’s auseinandergebaut, alles sauber gemacht und dann ging’s. Läuft jetzt einwandfrei.“
       „Gut! Gott sei Dank.“, bin ich erleichtert. „Wie sieht’s mit Sprit aus?“, frag’ ich noch.
       Für das Aggregat verwenden wir Benzin aus dem Wagen, so der Notfallplan. Da wir seit der letzten Fahrt nach Havasu nicht mehr unterwegs waren, sollte der Tank nahezu voll sein und damit für rund zwei Wochen Aggregatlaufzeit ausreichen - falls man ihn komplett leer machen würde. Das darf allerdings niemals passieren! Denn damit wären wir am Ende - kein Strom auf der einen und kein Fortbewegungsmittel auf der anderen Seite mehr. Das wäre eine Katastrophe.
       „Wir sind sparsam. Gehen früh zu Bett und machen Katzenwäsche.“, nimmt sie die Situation leicht. Noch!
       „Und die Wolken?“, hake ich beklommen nach, immerhin ist das seltsame Wetter der eigentliche Übeltäter.
       „Unverändert. Aber das müsste sich bald ändern. Oder kannst du dich daran erinnern, dass wir jemals länger als eine Woche schlechtes Wetter hatten?“ 
       Ihr Optimismus ist gemimt. Ihr Tonfall sagt mir mehr als ich wissen muss. Doch ich spiele das traurige Bühnenstück mit und mache ihr Mut. Was sollte ich sonst auch tun? Nach all dem, was ich heute erfahren hab, bin ich mir sicher, hier an dem richtigen Ort zu sein. Dem einzigen Ort auf der Welt, an dem noch Entscheidungen getroffen und mögliche Veränderungen bewirkt werden können. Wenn nicht hier, wo sonst?
       „Sehe ich auch so! Wird schon werden…“

Mo. 15. August 2016  00:04 Uhr
    - 0000000:00:003:15:56:23
    Minus 003 Tage : 15 Stunden : 56 Minuten : 23 Sekunden
     
     
     
     
    K ann nicht schlafen. Liege auf dem Bett – in einem fremden Zimmer. Mit fremden Zimmern tue ich mich generell schwer. Doch liegt meine Unruhe nicht hierin begründet.
       Denke vielmehr über mein Telefonat mit Julie nach.
       Ausgerechnet wenn ich fort bin!
       Immer dasselbe. Haben diese verdammten Wolken was mit der Prognose von Nathan zu tun? Kann mir einfach keinen Reim drauf machen. Da weit und breit – von der Kalifornischen Küste bis hin nach Texas - keine größeren Gebirgsketten in unserer Nähe sind, müsste das Wetter eigentlich weiterziehen. Normalerweise haben wir Ost-Süd-Ostwind, der vom Pazifik aus unser Wetter bestimmt und Wolkenfelder in der Regel einfach hinwegfegt.
       Offensichtlich macht er aber genau das nicht mehr!?
       Demnach muss dieses Phänomen größeren Ausmaßes sein. Womöglich hat de Noirbouclier Recht. Kann nichts machen. Nicht von hier aus! Alles was ich tun kann ist, so schnell wie möglich eine Lösung zu finden. Eine Lösung, für das hier anstehende Problem. Glaube ich den Worten des Alten, dann würde ich damit womöglich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
      
    Nach unserer heutigen… schaue auf die Uhr - kurz nach Mitternacht - gestrigen Klausur, haben mich die Herren in meine neue Unterkunft gebracht. Es war schon Dunkel, so gegen zehn Uhr und so konnte ich nicht viel von der Umgebung erkennen. Jedenfalls bin ich noch immer im so genannten Sperrgebiet, auf der gegenüberliegenden Seite von EINAI-City. George wird sich bestimmt schon fragen, wo ich abgeblieben sein könnte. Aber womöglich sagt man ihm ja auch die Wahrheit. Oder er weiß von der ganzen Sache längst. Halt ich nicht für ausgeschlossen.
       Der alte Hahn!
       Barkley hatte versucht, mir das Sperrgebiet ein wenig zu beschreiben, wobei ich erfuhr, dass das

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