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Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
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Sheriff-Office im Zentrum des ED’s liegt. Expertendorf! Sperrgebiet sei eher ein Kraftausdruck der Unwissenden. Wobei es der Sache dennoch recht nahe kommt, denn es wird ganz offensichtlich versucht, die eine vor der anderen Seite bestmöglich abzuschirmen. Oder was sonst wäre der Grund meiner nächtlichen Verhaftung gewesen? Nachdem mir der Anlass erklärt wurde, kann ich die räumliche Trennung freilich recht gut nachvollziehen.
       Hier sieht es weit weniger industriell oder innenstädtisch aus als drüben. Mehr wie der obligatorische Stadtrand, die kleine Vorstadt mit Reihenhäusern, Vorgärten, schmalen Straßen und großen Bäumen. Gott sei Dank alles überirdisch. Hatte im ersten Moment schon befürchtet, sie würden mich irgendwo in der freudlos düsteren Tiefgarage unterbringen und zu den sechshundertsechsundsechzig Schwarzaugen stecken. Dem war glücklicherweise nicht so! Im Gegensatz zu drüben bin ich nicht mal in einem Großhotel untergebracht, sondern in einem – sage mal, Motel. Ein lang gezogenes, zweistöckiges Holzgebäude das, liebevoll in die Grünanlage integriert, beinahe heimische Gefühle aufkommen lässt. Die großen Zimmer mit Bad sind jeweils über einen geschwungenen Verandagang zu erreichen.
       Mein Zimmer liegt parterre, gleich an der Stirnseite.
       Ich schiebe den unifarbenen Vorhang etwas zur Seite und versuche durch das Sprossenfenster hindurch irgendwas zu erkennen. Doch die Straßenbeleuchtung ist im Vergleich zu EINAI-City eher puritanisch, so dass ich abgesehen von einigen Büschen, nicht viel erspähen kann. Auch höre ich keine Geräusche oder Stimmen, außer leise singender Blätter, die sich im Wind sanft wiegen, herrscht gespenstische Ruhe. Im Moment kommt mir das Expertendorf tatsächlich eher wie eine verlassene Geisterstadt vor.
       Lasse den Vorhang wieder fallen, ziehe mich langsam aus und werfe meine Klamotten auf das frisch bezogene Queen-Bett. Geh ins Badezimmer und drehe die Dusche an - heiß. Dann stelle ich mich einige Minuten vor den Spiegel am Waschbecken und beobachte, wie mein Bild darin allmählich beschlägt und behutsam verblasst. Mit dem Zeigefinger schreibe ich, wie ein amouröser Teenager, I Love Julie auf das feuchte, verschwitzte Glas und fasse alles in ein Herz.
       Versinke erneut in Gedanken.
       Mit sieben Billionen Volt können wir Elementarteilchen aufeinander prallen lassen! So viel Energie wie noch nie. Es ist keine sechs Jahre her, da wurde die Hälfte schon als Weltsensation angepriesen, begeisterte sich Barkley noch am Mittag.
       Wenn wir jetzt keine Antwort finden…
       Was wäre dann, wollte Julie von mir wissen. Hätte ich ihr die Wahrheit sagen sollen? Vielleicht sogar müssen? Ich hatte Barkley an dieser Stelle voreilig unterbrochen, erinnere mich noch genau daran und meinte ungeduldig:
       „Wobei wir bei der von Ihnen angesprochenen letzten Chance wären?“
       „Ja! Uns läuft buchstäblich die Zeit davon, Mister Barron.“, erklärte mir der Alte. „Die Menschheit wird nicht mehr lange existieren. Unseren Berechnungen zufolge bleiben noch drei, vielleicht vier Monate!“ 
       Fassungslos richtete ich den Lichtstrahl meiner Mag mitten ins Gesicht von de Noirbouclier. Unsere Erde wird nicht mehr lange existieren? Er reagierte weder auf meine Reaktion noch auf das blendende Licht sondern fuhr stattdessen fort mich noch mehr zu schockieren.
       „Es ist nicht so, dass wir die Umweltprobleme nicht in den Griff bekommen könnten. Zwar beeinflussen die erloschenen Meeresströmungen und die massiv austretende Strahlung der atomaren Restlager unsere Atmosphäre zusätzlich, aber dagegen könnten wir vielleicht noch was unternehmen. Auch das Trinkwasserproblem könnten wir vielleicht lösen - wenn wir dies wollten!“
       „Falls Sie es wollten?!“
       „Wozu sollten wir? Nennen Sie mir einen Grund, Brian. Nur einen einzigen…“
       Fassungslos stand ich da und konnte nicht glauben was der Mann soeben gesagt hat. Mir fielen mindestens vier gute Gründe ein, ohne dass ich auch nur einen Moment nachdenken musste. Irritiert warf ich einen Blick auf Barkley. Sinnlos. Er nickte nur bekräftigend.
       „Ich bin mir sicher, Sie sehen das anders. Aber betrachten Sie es einmal aus unserer Warte.“, fuhr der Mann fort, ohne meine Gegenrede abzuwarten.
       „Es ist nicht das Ziel der Aobaynam, den Planeten oder gar die Evinaea zu retten. War es nie!“, versuchte er sich unmittelbar zu

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