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Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
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Handbewegung, so als ob er seine Akklamation erteilt und grummelt dabei leise
       „ Mah Wi haben keine eitfue pieeeien “   
       „Also gut, Brian!“, macht sich Barkley warm.
       „ Doch! Es ist ganz sicher ein Tau-Neutrino! Natürlich haben Sie Recht. Aus Ihrem Blickwinkel - und das meine ich wörtlich - haben sie unumschränkt Recht! Allerdings…“ 
       „Allerdings?“, dränge ich. 
       „Es gibt da noch was, dass Sie nicht wissen. Was die wenigsten bei EINAI wissen. Nicht wissen dürfen!“
       „Und das wäre? Ich hab heute bereits so viel Irrwitziges erfahren, da kann mich nichts mehr schockieren! Kommen Sie schon…“
       „EINAI verfügt nicht nur über einen Beschleuniger!“, er macht eine kurze Pause und beobachtet mich mit Argusaugen.
       Will meine Reaktion einschätzen. Allerdings hatte ich nicht gelogen - da war nichts mehr, mit dem mich diese Leute noch überrumpeln hätten können. So stehe ich phlegmatisch da und zucke mit den Schultern. Etwas enttäuscht, erneut den Blickkontakt zu de Noirbouclier suchend, fährt Barkley fort.
       „ Zwei! Wir haben zwei Röhren. Zwei komplette Teilchenbeschleuniger, die sich an einem Punkt überschneiden.“
       Als er dies erwähnte, kamen mir sofort die doppelten Kontrollschächte in den Sinn. Hatte ich mich in der Nacht noch über die Bedeutung der nebeneinander liegenden Notausgänge gewundert, so wurden sie nun klar. Ich sah auf den Bildschirm und beobachtete Barkley dabei, wie er filigran die Tastatur bedient, wild verschiedene Fenster öffnet, anordnet und verschiebt. Nun zog er so was wie einen Bauplan auf.
       „Wir haben im Laufe der vergangenen Jahrzehnte an unseren Anlagen CERN, Fermilab und DESY immer wieder festgestellt, dass mithilfe nur einer einzigen Röhre lediglich beschränkte Ergebnisse erzielt werden. Bei aller Euphorie, wir kamen mit nur einem Beschleuniger keinen Schritt weiter.“
       Mit einem Fingerzeig deutete er auf den Plan.
       „Uns wurde schnell klar, dass wir die im Beschleuniger durch Kollision neu entstandenen Teilchen erneut bombardieren müssten, wollten wir wirklich was neues über Materie herausfinden.“
       Natürlich hat er Recht!
      
    Ich drehe den Wasserhahn ab und steige triefnass aus der Wanne. Wische mir das Wasser aus dem Gesicht und suche nach einem Handtuch. Moment mal! Sagte er an unseren Anlagen? Es ging alles so schnell, dass ich in keinem Moment wirklich ausreichend Zeit hatte, das erfahrene in irgendeiner Form zu reflektieren. CERN, Fermilab… deren Anlagen?
       Freilich!
       Eine Welt, regiert und gesteuert von den Aobaynam, war es nicht genau das, was ich erfahren hatte? Außerdem standen wissenschaftliche Projekte ganz oben auf ihrer Liste. Wo sonst sollte man nach – wie nennt es der Alte - Demiurg, das Geheimnis des Lebens suchen, wenn nicht in der Wissenschaft. Dabei wird offensichtlich, warum sie uns brauchen. Hatte ich mich nicht die ganze Zeit über gefragt, weshalb sie sich die Mühe machen würden, uns Evinaea zu manipulieren? Hier war die Antwort. Mit nur hundert klugen Köpfen kann man niemals effiziente Forschung betreiben. Unmöglich! Man benötigt dafür Zehntausende. Hunderttausend, wenn man die ganze Infrastruktur in Betracht zieht. Sorgfältig aus Millionen ausgewählt.
       Ich trockne mich ab und stapfe zurück ins Schlafzimmer. Ziehe das Leinentuch auf die Seite und steige nackt wie ich bin ins Bett. Muss unbedingt ein wenig schlafen! Barkley will mich um halb sechs abholen. Noch viereinhalb Stunden. Das Licht lasse ich besser an. Hab’ genug Dunkelheit für heute ertragen…
     
    Uns wurde schnell klar, dass wir die im Beschleuniger durch Kollision neu entstandenen Teilchen erneut bombardieren müssten, wollten wir wirklich etwas Neues über Materie herausfinden…
       „Damit war auch sicher, dass wir einen flankierenden Beschleuniger benötigen würden. Dies ließ sich an den alten Anlagen aus Platzgründen nicht mehr umsetzen. Also beschlossen wir, eine komplett neue zu errichten. Geschützt vor den Augen der Öffentlichkeit eine Anlage bauen, die nicht nur Maßstäbe setzt, sondern auch die größte Maschine des Planeten sein würde!“, erklärt er und geht endlich ins Detail.

     

     
    „An diesem Punkt berühren sich unsere beiden Röhren.“
       Barkley zeigt auf den Detektor der Fixed-Target-Experimente.
       „Genau daneben, ein weiterer, kugelförmiger Detektor. Darauf ist der Strahl des zweiten

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