Nichts
begleitet. Ich hätte so viel davon geschwärmt, dass er den Ort halbwegs zuordnen konnte. Und aus der Luft wäre das Häuschen zudem überraschend einfach auszumachen. Gäbe ja nicht allzu viel Mitbewerber, scherzte er.
„Jetzt verrat endlich, warum du dir die Mühe machst uns hier draußen zu besuchen! Ich sitze schon wie auf Kohlen.“
„Mann, Buddy, wie hab ich dich vermisst. Und noch immer tausend Bienen im Hintern, was?“
„Na klar, schau dich um! Wir leben hier wie im achtzehnten Jahrhundert und du, du kommst mit einem großen Vogel an-geflogen, von dem wir dachten, er wäre längst ausgestorben. Dazu noch in Designerklamotten! Gerade so, als ob sich da draußen nichts geändert hätte. Was erwartest du von mir?“
George lacht laut und scheint amüsiert. Tausche mit Julie einen kurzen Blick und erkenne, dass sie sich darüber ebenso wundert wie ich.
„Okay.“, sagt sie. „Was haltet ihr Männer davon, wenn ich euch jetzt allein lasse? Dann könnt ihr in Ruhe besprechen was zu besprechen ist!“
Sie wartet die Antwort gar nicht erst ab und steht entschlossen auf. Ihre Entscheidung ist gefallen. Sie schnappt sich die verbliebenen Teller, legt mir im Vorbeigehen die Hand auf meine Schulter - du machst das schon, will sie mir sagen - und verschwindet im Haus.
„Du hast ’ne tolle Frau, Buddy!“, bemerkt George.
„Ich weiß…! Komm, lass uns ein wenig laufen ,“ schlage ich vor. Brauch Bewegung. Fühle mich nicht gut.
„Nichts dagegen!“
„Du hast die alte Karre noch immer?“, bestaunt George meinen BMW.
„Wieso? Kann man da, wo du herkommst etwa noch Autos kaufen?“
„Okay, okay. Lass uns runter zum Tor gehen ,“ deutet George auf die entfernte Zufahrt. Ich stimme zu, will zuvor aber noch meine Winchester holen - Gewohnheit.
„Brauchst du nicht. Die Jungs sind bewaffnet!“
Ungläubig schaue ich ihn an. Jetzt, wo er es ausgesprochen hat wird mir die Aufgabe seiner Begleiter fast klar.
Bodyguards!?
Wozu braucht George Bodyguards? Er ist ein Astrophysiker, verdammt noch mal und kein verhasster Politiker.
„Ich kann’s dir ansehen!“, lächelt er melancholisch, so als ob ihn die Burschen selbst mächtig stören würden. Nun fällt der Groschen: keine Bodyguards. Bewacher!
Jemand lässt George überwachen.
„Die Burschen wurden mir von EINAI zugeteilt!“
„Wem bitte?“
„ EINAI! Ist ein privat finanziertes Projekt. To ti ên einai! Griechisch für das Wesen. Was ist oder was war.“
„Okay!?“
„Hab’ selbst schlucken müssen. Die Leute haben mich zwei Wochen nach Rosies Tod besucht und mir einen Job angeboten. Nach all dem, was gerade geschehen war, hielt sich mein Interesse zunächst in Grenzen. Doch dann…“, er macht eine Pause, bleibt stehen und schaut in die Ferne. Atmet tief durch, so als wolle er die Landschaft in sich einsaugen, schließt die Augen und hält sein Gesicht in die Sonne.
„Mensch ist das schön hier draußen! Weißt du eigentlich, wie viel Glück du hast?“, wendet er sich mir dann wieder zu. „Verdammt! Wir sind über Städte geflogen…, du machst dir kein Bild Brian. Es geht zu Ende.“
„Hab’s gehört.“
„Kein Witz Mann!“
Wir trödeln weiter. Muss dabei an Julie und Anny denken. Die beiden werden es vor lauter Spannung kaum noch aushalten. Ich auch nicht!
„Es ist nicht fünf nach Zwölf…“, meint er und schaut dabei auf seine Armbanduhr. Erinnert mich irgendwie an Harper. „Es ist… achtzehn nach Zwei! Auch im übertragenen Sinn!“
„Hab schon lang mit so was gerechnet. Leider ist unser einziger Kontakt nach draußen nur das Radio und ein Piratensender. Kann die Nachrichten nicht richtig einschätzen. Ist schwierig, das alles aus der Ferne zu beurteilen…“
„Da gibt’s nicht mehr zu beurteilen. Wenn nicht bald ein Wunder geschieht…“
„Na gut. Und welche Rolle spielst du oder… dieses EINAI dabei? Du bist doch nicht ohne Grund hier. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sehr du fliegen hasst!“
Plötzlich stellt er sich mir entschieden in den Weg.
„Brian! Wir beide können die Welt wieder ins Lot bringen“!
Wow! Die Welt retten? Ich? George?
Wir beide sind Wissenschaftler. Vermutlich sogar deren Personifikation schlechthin. Zudem nicht mehr die Jüngsten. Aktivismus für uns eher eine mathematische
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