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Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
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„Auf jeden Fall wissen wir nun, dass wir uns auf Pete Hundertprozentig verlassen können, oder nicht! Genau das war doch immer deine größte Sorge.“
       „Ja, schon…, aber…“, natürlich weiß ich, dass die ganze Sache womöglich schief gegangen wäre, hätte ich anstatt Pete 'Dienst' gehabt. Womöglich? Was für eine Frage. Bestimmt! Ich hätte diese Leute kaum mit einer Theorie über Superpartner verjagen können. Damit war, nein ist Pete Goldwater im Moment entschieden die bessere Wahl. Zumindest, wenn es um das beschützen meiner Familie geht. 
       „Mein Gott Julie…“, flüstere ich ratlos in den Hörer. „Wie soll das alles nur enden?“
       „Genau deshalb bist du mit George in Kanada!“
       „Glaubst du wirklich daran, Liebes?“
       „Absolut. Heute mehr als jemals zuvor. Wir kommen hier noch ein paar Tage ohne dich zurecht. So schwer es mir auch fällt! Aber deine Arbeit ist im Moment das einzig wichtige.“
       Pause.
       Für einen Moment herrscht Funkstille. Ich versuche lediglich, das Geräusch ihres Atmens in mich aufzusaugen.
       „Was denkst du, wie lange der Akku von diesem Ding hält?“, flüstere ich.
       „Keine Ahnung! Sollten wir endlich mal ausprobieren. Was meinst du?“
       „Hab ich auch grad gedacht…“
       Leise fängt sie an, ein Lied zu summen. Ihren Lieblingssong:
     
     
    All I have I saved for you
    Darling you know I’ll fight with you
    Believe me, my love is warm and true
    Like the bright moon I’ll circle you,
    It’s your gravity what make me glue
    There is stronger force than that
    Much more than love, I’d bet
    All I be is just for you
    Darling, this life I,
    I’ll be there
    for you
    .

So. 14. August 2016   00:28 Uhr
    - 0000000:00:004:15:32:30
    Minus 004 Tage : 15 Stunden : 32 Minuten : 30 Sekunden
     
     
     
     
    E in leises piepsen reißt mich aus dem Halbschlaf. Scheint so, als ob mir das Telefon sagen will, dass sein Akku demnächst den Geist aufgeben wird. Ich werfe einen Blick auf die Uhr. Siebenundvierzig Minuten. Gar nicht mal so schlecht.
       „Schatz?“, flüstere ich leise.
       „Ja?“, antwortet sie müde.
       „Ich glaub die Batterie macht schlapp…“
       „Nein!?“, haucht sie traurig.
       „Glaube fast, ich bin eingenickt…“
       „Ich auch… war wunderschön, mal wieder an deiner Seite einzuschlafen.“
       „Aber bei mir piept noch nichts!“, stellt sie enttäuscht fest.
       „Dafür wird’s bei mir jetzt schneller. Bevor die Verbindung zusammenbricht, Schatz… Ich liebe dich so sehr!“
       „Ich dich…“, bevor sie ausreden kann, beendet ein hässliches knacksen unser Gespräch. Ich schaue das verdammte Handy an und kann gerade noch erkennen, wie die Lichter an den Tasten langsam verblassen.
       Werfe das Mistding enttäuscht neben mich aufs Bett.
       Erst jetzt beginne ich langsam zu realisieren, was sich zuhause abgespielt hat. Erneut fährt es mir eiskalt den Rücken runter und ich bin schlagartig hellwach. Meine ganze Familie, alles was ich liebe und anbete, hätte in einem einzigen Moment vernichtet werden können. Meine schlimmsten Albträume sind wahr geworden. Man hat uns einmal gefunden… und wird es wieder tun. Mit jedem einzelnen Tag steigt die Chance, dass Gesetzlosigkeit auch in die entlegensten Winkel vorstößt.
       Ich muss was unternehmen. Jetzt! Sofort! Meiner Idee endlich nachgehen.
       Ich schnappe mir die Jacke und das in der Seite meiner Reisetasche steckende Taschenmesser, wofür auch immer, und verlasse mein Zimmer. Nicht weiter drüber nachdenken! Einfach handeln…
      
    Unten auf dem Sonnen-Boulevard angekommen, mittlerweile nur noch jede zweite Straßenlaterne in Betrieb, wundere ich mich kaum darüber, dass um diese Zeit doch noch immer einige Leute unterwegs sind, spazieren gehen, etwas frische Luft schnappen oder auf dem Weg zu ihrer Arbeit sind.
       EINAI forscht rund um die Uhr.
       Das Gute daran ist, dass ich deshalb keine Aufmerksamkeit erregen werde. Und so kann ich mein Vorhaben problemlos umsetzen. Hoffentlich! Schlendere so unauffällig wie möglich langsam die Allee runter und warte auf den richtigen Moment. Die Bürokomplexe, einige Straßen weiter unten, sind hell erleuchtet…
       Jetzt!
       Eilig laufe ich quer über den Boulevard, springe mit zwei Sätzen über die flachen Bodendecker, an einem dieser Bäume vorbei, um so rasch wie möglich auf die Wiese zu gelangen. Noch ein paar große Schritte und

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