Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
Vom Netzwerk:
Angelegenheit mit den Füßen – und tatsächlich, ein weiterer Kontrollschacht.
       Das verstehe ich nicht! Zwei dieser Schächte in unmittelbarer Nähe? Macht absolut keinen Sinn! Sie sollten sich auf die Länge des Beschleunigers verteilen, nicht nebeneinander liegen.
       Vielleicht Zufall, oder gar ein Planungsfehler? Komisch… Egal. Weiter!
     
    Langsam werden die Umrisse deutlicher. Meine Augen haben sich nun besser auf die Dunkelheit eingestellt. Vielleicht liegt es aber auch nur an dem transparenten, hellem Gipfel des altertümlichen Bauwerks, der mich mit jedem Meter mehr erkennen lässt. Als ob mich etwas anzieht, werden meine Schritte größer, schneller.
       Man sagt, die fehlende Spitze der großen Pyramide in Ägypten sei aus massivem Gold gewesen. Diese hier wirkt so ähnlich, doch je näher ich komme, umso deutlicher wird mir, dass es sich um… wie soll ich sagen, um einen gigantischen, spitzen Lichtstrahler aus Glas handelt. Strahler ist nicht das richtige Wort, denn die Lichtquelle leuchtet zwar, aber strahlt irgendwie nicht. Ist einfach nur da. Ungewöhnlich, hab’ so etwas noch nie zuvor gesehen. Es erhellt, ohne wirklich hell zu sein oder gar zu blenden.
     

     

     
    Es fällt an den glatten Seitenflächen des massiven Unterbaus sanft hinab. So kann ich nun erkennen, dass die Pyramide selbst, aus einem Material erbaut wurde, dass makellos weiß schimmert. Es muss poliert sein, so glänzt es der Nacht entgegen.
       Endlich habe ich mein Ziel erreicht und stehe direkt vor dem Gebäude. Es ist gigantisch. Hätte es mir längst nicht so groß vorgestellt. Okay, bei meiner Ankunft fand ich sie, bereits aus der Ferne betrachtet, äußerst imposant. Doch von hier aus kolossal, unbeschreiblich schön. Sie steht einfach nur da, so als ob sie aus dem Gras, wie eine epochale Pflanze, ganz natürlich emporgewachsen wäre. Keine Wege die herumführen würden, keine Abtrennung oder gar Zäune.
       Werde sie mal umrunden. Vielleicht finde ich ja was Auffälliges. Sollte zumindest irgendwo einen Eingang geben!
       Als ich die erste Ecke auf der linken Seite erreiche, erneute Entzückung. Konnte ich zuvor nur eine sich nach oben verjüngende Raute bewundern - imponierend genug - so kann man von hier aus die Pyramide in all ihrer Schönheit, tatsächlich erfassen . Ich wende meinen Blick in beide Richtungen. Am Fuß des Bauwerks ist es nicht gerade hell – aber auch nicht besonders dunkel, so dass sich eine seltsame Szenerie, jedenfalls im Zusammenhang mit der fast schwarzen Umgebung, ergibt. Drehe mich um und schaue zurück. Kann die hellen Lichter von EINAI-City am Horizont immer noch gut erkennen.
       Weiter! Bin ja nicht zum Spaß hier.
       Auf dieser Seite befindet sich auch kein Eingang. Nun laufe ich so nah wie möglich am Sockel entlang und versuche, nebenher, mit ausgestrecktem Arm, die Wand zu berühren – wie ein Seiltänzer, der Schritt für Schritt sein Gleichgewicht sucht. Gelingt mir nicht. Der Winkel ist dafür zu flach…, oder meine Arme zu kurz, wie man’s nimmt. Ich war noch nie in Kairo aber bin mir sicher, dass die Pyramiden dort kaum beeindruckender sein können. Schaue erneut nach oben. Die Spitze fasziniert! Doch, Moment mal…, was ist das? Ich bleibe stehen und trete ein paar Schritte zurück. Vielleicht im oberen Drittel des Bauwerks verlaufend, erkenne ich erstmalig so etwas wie eine horizontale Kerbe, eine Einbuchtung… Sie erstreckt sich von der einen Ecke zur anderen. So auffällig, dass ich mich wundere, sie zuvor übersehen zu haben. Wie eine akkurate Linie, nicht besonders hoch, aber dennoch auffällig.
       Ich bewege mich schneller, um endlich die nächste Ecke zu erreichen. Benötige immerhin knapp fünf Minuten, so weit entfernt ist sie. Schaue erneut die Schräge hinauf und finde Bestätigung für meine Vermutung; die Kerbe läuft offenbar ringsum. Perfekte Symmetrie setzt dies immerhin voraus, begreife ich, als meine Aufmerksamkeit erneut abgelenkt wird. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tals erkenne ich nun deutlich die Lichter des Sperrgebietes, so etwas wie unsere Administration. Das waren Danny’s Worte, oder nicht? George und Hawkins arbeiten im Administrations-Tower. Ich war schon drin… und er stand definitiv nicht auf dieser Seite des Tals!
       Ich schaue auf die Uhr. Es ist zwanzig Minuten vor zwei. Ne’ gute Stunde hab’ ich bislang benötigt. Theoretisch könnte ich es also schaffen, mir auch noch das Sperrgebiet selbst aus

Weitere Kostenlose Bücher