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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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unter dem Arm geklemmt hatte.
Prince’s Bay Wohltätigkeitsverein
stand darauf.
    Der Junge hatte Spenden gesammelt; er stammte von hier! Anscheinend hatte er an der Haustür geklopft. Sein Meister wurde unvorsichtig. Denn normalerweise holte er die Kinder nicht aus diesem Ort.
    Er wusste nicht genau, woher sie kamen, denn als sein Diener fragte er niemals nach. Sobald Meister Solomon ihn aus der Flasche befreite, waren die Jungen meistens schon da, sofern er nicht dazu verdonnert wurde, das Haus sauberzumachen.
    Er hatte in einem Notizbuch Adressen von Waisenhäusern gefunden oder anderen Orten, an denen sich Kinder aufhielten, wie Schulen, Bahnhöfe, Kinos, Parks, Spielplätze … dazu Karten von New York, New Jersey, Pennsylvania und Connecticut, auf denen sich zahlreiche rote Kreuzchen befanden. Meister Solomon holte sich die Kinder also niemals vom selben Ort und über viele Bundesstaaten verteilt.
    Während sein Herr die letzten Vorbereitungen traf, um den Jungen zu wandeln, ging er mit den Sachen nach oben, wo er sie im Kamin verbrennen würde. Er durfte nicht zusehen, was Solomon machte und welche Sprüche er benutzte. Trotzdem hatte er ihn schon öfter dabei beobachtet, kannte den Zauberspruch und die magischen Zutaten auswendig: Tollkirsche, roter Fingerhut, Mondstein, Silbernitrat und drei Tropfen vom Blut des Opfers …
    Vor dem Kamin blieb er stehen. Magische blaue Flammen loderten darin, doch er zögerte, die Sachen hineinzuwerfen.
    Sollte er den Jungen retten? Das fragte er sich zum hundertsten Mal. Denn wie sollte er es anstellen? Sein Meister war mächtig und er nur sein Handlanger, ein bedeutungsloser Diener, der keinerlei Kräfte besaß. Wobei er manchmal glaubte, dass tief in seinem Inneren Kräfte schlummerten, die er bloß nicht herauslassen konnte. Als ob er in einer Zwangsjacke steckte, so fühlte er sich oft. Bestimmt hatte Solomon einen Bann auf ihn gelegt.
    Seufzend gab er die Sachen ins Feuer und erschrak, als plötzlich die Haustür aufflog. Die hereinstrahlende Sonne blendete ihn, sodass er sich die Hand vor Augen halten musste. Sein Herz raste. Wer war das?
    Er erkannte die Umrisse einer Person, die ein Kleid trug. Als sie eintrat, kamen mächtige Schwingen zum Vorschein, die aus weißen Federn bestanden.
    War das ein Engel? Die junge Frau lächelte ihn an. Ihre blauen Augen strahlen und blonde Locken schwangen um ihr herzförmiges Gesicht.
    Emma …
    Auf einmal verwandelte sich das Blond in ein helles Braun und auch die Iriden nahmen eine dunklere Farbe an, leuchteten nun wie Zimt.
    Es war Julie! Und sie streckte die Hand nach ihm aus. Sie war gekommen, um ihn zu retten.

    *

    Nick schlug die Augen auf und blickte in ihr Gesicht. Sie schlief, ganz dicht bei ihm.
    Gott sei Dank, er hatte bloß geträumt, er war nicht mehr bei Solomon!
    Er war tatsächlich bei einem Engel. Julie hatte ihm das Leben gerettet – mit einem Wunsch, der allein ihr zugestanden hätte. So selbstlos, so gütig.
    In seiner Brust wurde es warm.
    Er betrachtete die winzigen Sommersprossen auf ihrer Nase, die dichten Wimpern und ihren schön geschwungenen Mund. Eine Haarsträhne war ihr über das Gesicht gefallen; Nick strich sie behutsam zurück. Da öffnete sie die Lider und lächelte ihn an.
    Sein Herz machte einen Doppelschlag. »Ich wollte dich nicht wecken.«
    »Wie geht es dir?«, fragte sie leise.
    »Viel besser.« Er hatte keine Schmerzen mehr und fühlte sich nur noch leicht erschöpft. Wenn er an den grausamen Moment zurückdachte, als sich der Ast in seinen Körper gebohrt hatte … Beinahe hatte er sich gewünscht zu sterben, doch als Julie bei ihm geblieben war, ihn gehalten und ihm Trost gespendet hatte, hatte er leben wollen.
    Sie setzte sich auf und lehnte sich an die Rückwand des Bettes. Nick tat es ihr gleich, wobei ihm bewusst wurde, dass er halb nackt war, weil er bloß eine Hose trug. Schnell zog er die Decke höher.
    Julies Wangen röteten sich. Auch sie hatte lediglich ihr Schlafshirt an. Irgendwie fühlte es sich plötzlich anders zwischen ihnen an. Vertrauter. Das war keine einfache Herrin-Dschinn-Beziehung. Sie hatte ihn gewaschen, sich um ihn gekümmert. Sogar Connor hatte ihm geholfen. So viel Fürsorge war neu für Nick.
    Er räusperte sich. »Du hast schon wieder einen Wunsch für mich geopfert.«
    »Das war doch kein Opfer«, sagte sie und setzte leise hinzu: »Ich würde jeden Wunsch für dein Leben geben.«
    Diese Aussage haute ihn fast um.
    Bevor er darauf etwas erwidern konnte

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