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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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ihre Schulter.
    »Was?« Sein Magen ballte sich zusammen und sein erster Gedanke galt Josh. Wenn dieser Mistkerl dahintersteckte, dann g nade ihm Gott. »Von wem?«
    »Seine Mom sagt, er schweigt eisern.« Sie hielten vor einer Tür, an der ein Poster eines Lacrosse-Spielers hing, aber anstatt anzuklopfen, trat Julie gleich ein.
    »Hi!« Martin richtete sich im Bett auf und schaute sie schockiert an. »Was macht ihr denn hier?« Wegen der dicken Lippe nuschelte er, außerdem war ein Auge halb zugeschwollen.
    Julie setzte sich zu ihm. »Danke für die nette Begrüßung. Wir wollten dich wieder mit dem Auto mitnehmen. Was ist denn passiert?«
    »Bin gegen eine Tür gelaufen«, sagte er, wobei er sie nicht anschaute.
    Nick verschränkte die Arme vor der Brust und stellte sich neben das Bett, während Julie erwiderte: »Das hat dir nicht mal deine Mutter geglaubt.«
    »Wenn ich verrate, wer das war, dann …« Aufschluchzend zog er sich die Decke über den Kopf.
    Wütend ballte Nick die Hände zu Fäusten. »Das waren Josh und seine Pitbulls, stimmt’s?«
    Das Schweigen unter der Decke reichte ihm als Antwort.
    »Martin! Warum haben sie dich verprügelt?«
    »Wenn ich dir das sage, bringst du mich um«, erklang es unter der Decke.
    Nick riss sie ihm weg. »Was hast du erzählt?«
    Julie schaute ihn entsetzt an. Ob sie dasselbe dachte wie er? »Du hast ihnen doch nicht gesagt, was ich bin?« Ihm wurde plötzlich ganz schlecht.
    »Er wollte wissen, was mit dir los ist, warum du nicht verletzt bist, aber am Bauch eine Narbe hast, und warum du so gut Basketballspielen kannst.« Martin schnappte sich die Decke und drückte sie an seine Brust.
    »Weiter!«
    »Wo ist das denn passiert?«, fragte Julie ruhiger und bedachte Nick mit einem Blick, der besagte, dass er sich zurückhalten sollte.
    Natürlich erkannte er Martins Angst, doch er kochte innerlich.
    »Sie sind in meinen Bus eingestiegen und haben ihn an meiner Haltestelle verlassen. Ich hab sofort bemerkt, dass sie es auf mich abgesehen haben und wollte weglaufen – da hatten sie mich schon gepackt und hinter Mrs. Olesons Lagerschuppen gezerrt.« Tief atmete Martin durch, seine Stimme zitterte. »Nachdem er mir fast den Kiefer gebrochen hat, hab ich ihm gesagt, dass du ein Flaschengeist bist!« Er drehte sich auf den Bauch und heulte in sein Kissen. »Ich bin so ein Feigling.«
    Sanft legte ihm Julie eine Hand auf den Rücken, wobei sie Nick mit hochgezogenen Brauen anblickte. »Wie haben sie reagiert?«
    »Natürlich hat mir Josh nicht geglaubt und sie haben mich richtig verprügelt, bis ich ihm sagte, dass ich Beweise habe.«
    »Beweise?« Nicks Kehle wurde trocken. »Was für Beweise?«
    »Ich … Du wirst mich doch nicht in einen Frosch verzaubern, oder?«
    Nick riss gleich der Geduldsfaden. »Rück endlich mit den Details raus, oder ich verwandle dich in eine Kakerlake!«
    Martin schaute mit verheulten Augen über seine Schulter. »Das würdest du nicht wirklich tun, oder?«
    »Natürlich nicht«, warf Julie ein, »aber wenn du nicht endlich redest, drehe ich dir den Hals um!«
    Martin zog ein Taschentuch unter dem Kopfkissen hervor und schnäuzte sich heftig. »Ich habe gesagt, sie würden dich nicht sehen, wenn sie dich filmen oder ein Foto machen. Weil du eben ein Geist bist. Josh hielt das für eine blöde Ausrede, aber mir fiel ein, dass ich ja noch das Bild auf meinem Handy habe, als du verletzt am Baum gestanden hast und Julie dich stützte.
    Josh glaubte an eine Fotomontage, doch er schickte seine Freunde weg und hat mich genau über den Abend ausgefragt. Und ich hab ihm alles erzählt. Er hat kein Wort dazu gesagt und mich schließlich losgelassen, sodass ich nach Hause laufen konnte.«
    Schweigen senkte sich auf sie herab.
    Nick war so wütend, dass er kurz davor war, etwas in die Luft zu sprengen.
    Martin fand als Erster die Sprache wieder. »Jetzt hasst ihr mich bestimmt.«
    »Nein, dich doch nicht«, sagte Nick. »Josh ist eine feige Sau, er allein ist an allem Schuld, du kannst nichts dafür. Es tut mir leid, dass du meinetwegen verprügelt wurdest.«
    »Echt?« Martin schluchzte auf, neue Tränen liefen über seine Wangen.
    »Mach dir keine Gedanken.« Julie drückte seine Hand und wandte sich dann an Nick. Sie wirkte aufgelöst. »Was sollen wir jetzt tun? Wenn sich das bereits in der Schule rumgesprochen hat …«
    »Das müssen wir herausfinden. Vielleicht kann ich den Schaden noch eindämmen und Josh und seinen Anhang irgendwie vergessen lassen,

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