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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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hinterhergesprungen und wollte ihn rausholen.«
    »Der Ball war also schuld«, sagte Nick und beobachtete genau Joshs Reaktionen.
    Der stand reglos neben ihnen, nur sein Atmen ging heftig. Fassungslos starrte er Nick an.
    »Und wo waren eure Eltern?«, wollte Nick wissen.
    »Im Haus. Sie hatten uns eigentlich verboten, allein in den Garten zu gehen, aber Josh wollte unbedingt vor dem Essen noch Ball spielen.«
    »Also ist Josh schuld, dass du so nass bist?«
    Timmy zuckte mit den Schultern, während Casanova stammelte: »Mann, was redest du da?«
    Kopfschüttelnd stand Nick auf. »Wärt ihr nur nicht in den Garten gegangen.«
    Hektisch fuhr sich Josh durchs Haar und schaute zur Tür, aber noch waren sie allein.
    »Also, Reed, falls du irgendjemandem erzählst, was ich bin, oder Martin noch einmal anfasst …« Er schnippte, sodass alle Klotüren zuknallten und Josh zusammenzuckte, »werde ich dich entweder in einen pickelgesichtigen Loser verwandeln oder jedem sagen, dass du deinen Bruder umgebracht hat.«
    »Umgebracht?« Timmys Augen wurden groß.
    Mist, der Kleine wusste anscheinend nicht, dass er ein Geist war!
    »Ich wollte nicht, dass er ertrinkt«, sagte Josh leise. Seine Stimme klang erstickt, die Lippen bebten. »Es war ein Unfall! Wir waren noch so klein und konnten nicht schwimmen. Ich hab sofort nach Mom und Dad gerufen, aber als sie mich hörten, war es schon zu spät.« Er schluchzte laut auf, Tränen schwammen in seinen Augen. Beinahe tat er Nick leid.
    »Ich bin tot?« Jetzt heulte auch Timmy. »Beachtet Josh mich deswegen nie?«
    Vielleicht konnte der Junge endlich ins Licht gehen, auf die andere Seite, auf der nun auch Emma war, wenn er ihn mit der Wahrheit konfrontierte. Daher hockte sich Nick wieder hin und sagte: »Es tut mir leid, Timmy. Ich hatte keine Ahnung, dass du nicht gewusst hast …« Er räusperte sich. »Ihr seid Zwillinge, hast du gesagt?«
    Timmy nickte so heftig, dass Wasser aus seinem nassen Haar spritzte, doch Nick spürte die Feuchtigkeit nicht.
    »Schau mal, wie groß Josh ist, und du bist noch immer fünf Jahre alt.«
    »Fast schon sechs!«, kam es wie aus der Pistole geschossen. Timmy verschränkte die Arme vor der Brust und rümpfte die sommersprossige Nase.
    »Okay, fast schon sechs.«
    Nun ging Josh ebenfalls in die Hocke. »Timmy ist wirklich hier?«
    Obwohl Nick keine Lust verspürte, diesem Kerl etwas Gutes zu tun, fasste er an sein Handgelenk und wünschte sich, er würde seinen Bruder sehen. Nick glaubte nicht, dass es funktionierte. Bisher hatten nur Zauber funktioniert, die an Julie gekoppelt waren. Wobei … das stimmte nicht! Gerade eben die Türen, zuvor die Handtücher …
    Als Josh plötzlich die Augen aufriss und »Timmy« murmelte, wusste Nick, dass es geklappt hatte.
    Er wurde stärker. Endlich!
    Leider musste er mit Josh in Kontakt bleiben, damit er seinen Bruder wahrnahm. Widerwillig hielt er ihn fest.
    »Timmy«, sagte Josh und streckte die Hand nach ihm aus, doch er fasste durch ihn hindurch. Hastig zog er den Arm zurück.
    Der kleine Blondschopf grinste. »Du redest endlich mit mir?«
    »Ich …« Er wischte sich mit dem Unterarm über die Lider. »Ich hab dich nie gehört, obwohl ich oft dachte, du würdest in der Nähe sein.«
    Timmy senkte den Blick. »Ich bin also wirklich tot?«
    »Ja«, erwiderte Josh erstickt.
    »Warum?«
    »Du bist im Pool ertrunken.«
    Timmy stapfte mit dem Fuß auf. »Dad hat mich doch rausgezogen!«
    »Da hast du nicht mehr geatmet.« Zitternd holte Josh Luft. »Es tut mir so leid, ich hätte nicht mit dir nach draußen gehen sollen.«
    Ob Josh deshalb Schuldgefühle hatte? Er sah sehr zerknirscht aus und wischte sich ständig über die Augen.
    »Kannst du mir verzeihen, Timmy? Ich wollte nicht, dass du stirbst.« Josh schluchzte laut auf. »Bist du böse auf mich?«
    »Das war doch nicht deine Schuld.« Erneut flog Wasser aus dem blonden Schopf, als Timmy ihn schüttelte. »Der blöde Ball ist in den Pool gehüpft, weil ich so schlecht geschossen habe.«
    Plötzlich tauchte hinter dem Jungen eine schwebende goldglühende Kugel auf, die größer und größer wurde. Nick kannte dies bereits von Emma. Das war der Strudel, der die Geister ins Jenseits brachte.
    Josh zuckte zusammen, aber als eine alte Frau am Ende des Tunnels sichtbar wurde, lächelte er. »Dort ist Granny.«
    »Granny?« Timmy drehte sich um und schaute in den Wirbel. »Hallo, Granny!« Lachend winkte er ihr. »Warum ist es dort so hell? Wo ist sie,

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