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Nick Perfect – Bruder per Post

Nick Perfect – Bruder per Post

Titel: Nick Perfect – Bruder per Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Kuhlmann
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nicht gekränkt fühlte, weil ein Roboter besser kochte als sie.
    Aber mein doofer Vater…
    » Diese Pfannkuchen sind einfach klasse!«, sagte er. » Die besten, die ich je gegessen habe!« Er bemerkte seinen Schnitzer und verbesserte sich rasch: » Die besten, seit Connie vor ein paar Wochen welche gebacken hat.«
    » Da hast du ja grade noch mal die Kurve gekriegt«, sagte Ma. » Aber…«, und hier schaute sie tatsächlich kurz zu Nick hinüber, » die Pfannkuchen sind wirklich toll. Besser als meine.«
    » Danke, Maman und Papa«, sagte Nick und sah aus, als würde er vor Freude gleich in Tränen ausbrechen, wenn er dazu fähig gewesen wäre. » Ich habe auf die Rezepte der bekanntesten Pariser Chefköche zugegriffen, um das bestmögliche Frühstück zuzubereiten.«
    Pa ließ mit besorgter Miene die Gabel sinken. » Zugegriffen oder gehackt?«
    Nick hopste nervös auf und ab. Es sah irgendwie süß aus. » Ich glaube, diese Frage beantworte ich besser nicht, Papa«, sagte er und wich Pas Blick aus.
    Ma, Pa und ich lächelten.
    Ein Fortschritt, dachte ich.

27.
    Eine Stunde später standen Nick und ich an der Haltestelle und warteten auf den Bus.
    » Ich glaube, Maman hat sich über das Frühstück gefreut«, sagte der Roboter und blinzelte.
    » Ja«, bestätigte ich. » Und es hat ihr bestimmt auch gefallen, dass du alle Teller, Töpfe und Pfannen gespült hast. Du kannst das viel besser als ich.«
    » Ah, aber es wäre nicht schwierig, dein Verhalten zu ändern, Ben. Wenn du Unordnung schaffst, räumst du danach einfach wieder auf.«
    » Hm, wahrscheinlich«, sagte ich, hatte aber keine allzu große Lust, meine Faulheit aufzugeben– sie ist ein wichtiger Teil meiner Persönlichkeit. Außerdem, wollte ich wirklich einen Ratschlag von einem Roboter haben?
    Na super.
    » Achtung! Annie Banani!«, warnte ich Nick, als Annie auf uns zugerannt kam, wie ein ausgehungerter Affe auf einen Bananenbaum. Als sie uns erreichte, leider ohne unterwegs in einen Straßenschacht zu fallen– Mist!–, wollte sie Nick einen Kuss geben, aber er schob sie von sich weg.
    » Verzeihung, Miss Annie«, sagte der Roboter, » aber Benjamin hat mir geraten, dass aufgrund komplexer gesellschaftlicher Umgangsformen, derer ich mir vorher nicht bewusst war, unsere Bekanntschaft nur ohne Küsse vonstatten gehen kann.«
    Er streckte ihr die Hand hin. Annie schüttelte sie und boxte mich heftig gegen den Arm. Autsch!
    » Was hast du mit meinem Nick gemacht?«, zischte sie, und mir flogen hochgiftige Speichelmoleküle um die Ohren. » Du hast alles kaputt gemacht!«
    » Ich hab Nick nur die Wahrheit über Kopfläuse und die Gehässigkeit von Mädchen erzählt«, sagte ich. Und schon setzte es den nächsten Faustschlag von Annie. Autsch!
    In diesem Moment glitt ein Pantomime auf uns zu– ein Typ circa dreißig, mit weiß bemaltem Gesicht und dem üblichen Outfit– und tat so, als taste er eine unsichtbare Wand ab. Das ist New York! Es besteht jeden Moment das Risiko, einem von diesen Typen in die Arme zu laufen.
    Ich ignorierte ihn, soweit es ging, und da Pantomimen sich schön still verhalten, klappte das ziemlich gut. Nur Annie schien die Vorführung zu genießen und klatschte wie verrückt. Mittlerweile stieß Nick mich mit dem Ellbogen an. » Mechanische Funktionsstörung?«, flüsterte er mir zu. » Zu schwache Netzspannung?«
    » Möglich«, flüsterte ich zurück.
    Der Pantomime tat jetzt so, als ziehe er an einem unsichtbaren Seil. Wie originell! Ich dachte, wenn er so weitermacht, spreche ich einen Polizisten an– man soll auffällige Personen ja der Polizei melden. Hey, man weiß nie, vielleicht trug der Mime unter seinem Hemd ja eine unsichtbare Bombe. Er hätte in aller Stille explodieren können!
    Während ich über meinen eigenen Einfall grinste– das tu ich manchmal–, näherte sich ein zweiter Mann. Er war auch um die dreißig, trug einen schwarzen Anzug und hielt eine Videokamera in der Hand. » Wie wunderbar, ein Pantomime!«, rief er und fing an, die Vorführung zu filmen, nur merkte ich plötzlich, dass er die Kamera auf Nick richtete und ihn ein paar Sekunden lang filmte. Hm.
    Erinnert ihr euch an den Tag, als euch zum ersten Mal klar wurde, dass das Rührei auf eurem Teller eben klebriges Hühnerzeug ist? Und dass das Glas Milch, das ihr gerade runtergekippt habt, eigentlich für ein Kalb gedacht war, nicht für euch? Und dass die Wurst auf eurem Teller– na ja, ihr seht, was ich meine. Und dieses Gefühl, als würdet

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