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Nick Perfect – Bruder per Post

Nick Perfect – Bruder per Post

Titel: Nick Perfect – Bruder per Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Kuhlmann
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als wäre sie ein Handy, und sagt: » Käse? Ich hab keinen Käse bestellt!« Hab ich gesehen! Aber Amische im Auto hatte ich noch nie gesehen. Fahren die nicht mit der Pferdekutsche?
    Einer der Männer schnappte sich einen Seesack aus dem Wagen, und dann kamen sie zu zweit auf uns zu. Hmmm. Die sahen nicht aus wie Skater, es sei denn, sie hatten ihre Boards in dem Seesack. Handgeschnitzte Skateboards mit Holzrädern! Wär voll cool gewesen.
    » Schaut mal her, schaut mal her!« befahl Annie, als sie oben auf einer der Rampen einen One-Eighty vorführte. Aber… irgendwas stimmte nicht. Ich sah wieder zu den zwei bärtigen Typen hinüber, die näher kamen. Einer der Bärte löste sich ab. Er war nur angeklebt! Der andere Typ, der den Seesack trug, bemerkte es auch und sagte es seinem Freund. Der blieb stehen und schlug wie wild auf den Bart, um ihn wieder festzupappen. Das waren Schwindler! Aber warum sollten sich irgendwelche Leute als Amish-People verkleiden?
    Moment mal…
    MOMENT MAL !!!! Die Typen kannte ich doch! Der eine… der mit dem abgelösten Bart, war der gleiche Typ, der neulich in der Schule den Boden gewischt hatte. Und… halt… der tanzende Portier vor dem Edwar d ! Und der Pantomime! In meinem Hirn machte es klick, klick, klick, und alles fügte sich zusammen. Und der andere… der war wohl der Typ mit der Videokamera, der so tat, als würde er den Pantomimen filmen. Aber das hieß ja… oh Mann! Ich hatte das kribblige Gefühl, ernsthaft in Gefahr zu sein, aber irgendwie musste ich einen kühlen Kopf bewahren. Was sollte ich tun? Den Parkarbeiter auf uns aufmerksam machen? Nick an der Hand packen und losrennen?
    Ich warf einen Blick zu Nick und Annie hinüber, dann zu den Männern. Sie standen nur da, als überlegten sie den nächsten Schritt.
    In diesem Moment kamen drei Highschool-Kids vorbei. Sie trugen ihre Skateboards unterm Arm und waren schwarz gekleidet– die halten sich alle für den nächsten Skaterstar–, und einer sah mich an, als wollte er sagen: Setz dich, Junge, wir zeigen dir jetzt mal, wie Profis skaten. Kenn ich schon! Dann entdeckte einer der anderen– nennen wir ihn Ringo, weil er zehn Ringe in Nase und Ohren hatte– die beiden bärtigen Männer. » Hey, Amische, die Skateboard fahren!?«, rief er. » Wahnsinn!« Als er sein Handy zückte, um einen Schnappschuss zu machen, rannten die Männer zu ihrem Wagen zurück. Der Fahrer gab Gas, und weg waren sie.
    Gerettet!
    Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich die beiden Typen bald wiedersehen würde. Mehr darüber später. Aber: Es ist noch nicht später.
    Ich musste Pa unbedingt von den fremden Männern erzählen. Da ich Nick und Annie aber nicht erschrecken wollte, holte ich tiefLuft und atmete ganz langsam aus, so wie Ma, wenn sie Stress abbauen muss.
    Inzwischen hörten Annie und die Highschool-Kids einen Vortrag über die physikalischen Grundlagen des Skatens. » Die Energie, die erzeugt wird, wenn ihr eine Rampe hochfahrt, wird bekanntlich beim Runterfahren in kinetische Energie umgewandelt«, dozierte Nick wie Einstein jr. » Die so gewonnene kinetische Energie wird in potentielle Energie zurückverwandelt, wenn ihr die nächste Rampe hochfahrt. Wir dürfen natürlich nicht vergessen, dass das Newtonsche Gesetz von gleichen und entgegengesetzten Reaktionen immer dann ins Spiel kommt, wenn man…«
    Ab da konnte ich Nick nicht mehr folgen. Oder schon etwas früher.
    Nachdem er sie noch eine Weile vollgeschwallt hatte, warfen sich die älteren Jungs verwirrte Blicke zu und begannen zu skaten.
    Annie verschränkte die Arme, kniff die Augen zusammen und sagte zu Nick und mir: » Irgendetwas stimmt hier nicht. Jungen reden nicht so wie Nick eben. Und Jungen vergessen auch nicht, dass sie ein Mädchen kennen, das sie sogar geküsst hat. Was ist hier los? Ich krieg’s raus, jede Wette!«
    Ich hatte jetzt keinen Nerv für Wetten– ich bekam die zwei Männer einfach nicht aus meinem Kopf. Nick und ich mussten schleunigst nach Hause. Also packte ich mein Skateboard und sagte zu Annie, mein Bruder und ich müssten heim zum Abendessen. Plötzlich sah sie total traurig aus.
    Natürlich lief Annie mit und drängte sich zwischen Nick und mich. Als wir aufs Haus zugingen, peitschte uns ein eisiger Wind entgegen, und plötzlich begann es leicht zu schneien. Nick betrachtete die Schneeflocken und rastete dann total aus. » Attacke des Himmels!«, schrie er. » Los, rennt, Ben und Miss Annie!« Er sprintete auf die Haustür zu und schlug

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