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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Zentimeter lange Furche in seinen linken Oberschenkel.
    Der Kerl quiekte wie ein angestochenes Schwein.
    Ich wußte noch immer nicht, wohin ich fahren sollte.
    Der Verletzte hörte bald zu schreien auf, aber er zuckte weiter krampfhaft. Dabei landete er auf den Knien liegend im Fußraum vor dem Beifahrersitz, auf dem sein Kopf ruhte. Ich fürchtete, daß er in seinem
    Schockzustand bald nicht mehr ansprechbar sein würde.
    Vermutlich wünschte er sich, er wäre tatsächlich ein New Yorker Hot-dog-Verkäufer.
    »Wohin fahren sie?« wiederholte ich. Er durfte nicht ohnmächtig werden, bevor ich das wußte.
    »Nach Süden«, stöhnte er. »Auf der I-95 nach Süden.«
    Ich bog bereits auf das auf Stelzen verlaufende
    Teilstück der Stadtautobahn ab, das zur Interstate 95
    führte, und trat das Gaspedal durch.
    Ich sah wieder zu ihm hinüber. »Wer sind Sie?«
    Er verzog schmerzhaft das Gesicht, während er
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    asthmatisch keuchend nach Atem rang. Als er keine Antwort gab, krachte der Griff meiner Pistole an seine Schläfe. Der Mann stöhnte auf, nahm eine Hand vom Oberschenkel und griff sich benommen an den Kopf. Wir rasten am Pentagon vorbei, dann sah ich die
    Leuchtreklame des Hotels Calypso. Alles kam mir wie ein Alptraum vor.
    »Wer sind Sie? Warum seid ihr hinter mir her? Los, los, reden Sie schon!«
    Seine Antwort war fast unverständlich. Er spuckte Blut und bekam kaum noch Luft.
    »Lassen Sie mich raus, Mann. Setzen Sie mich hier ab, dann sag ich’s Ihnen.«
    Ich dachte nicht daran, auf diesen Trick reinzufallen.
    »Sie machen’s nicht mehr lange. Sagen Sie’s mir, dann helfe ich Ihnen. Warum versucht ihr Kerle, uns
    umzulegen? Wer seid ihr überhaupt?«
    Sein Kopf sackte kraftlos nach vorn. Er gab keine Antwort, weil er nicht mehr konnte.

    Kurz vor der Ringautobahn entdeckte ich sie in der mittleren der drei Fahrspuren. Meine Scheinwerfer zeigten sie mir alle drei ganz deutlich: einer am Steuer, zwei auf dem Rücksitz.
    Kelly war nicht zu sehen, aber zwischen den hinten Sitzenden war genügend Platz für eine dritte Person.
    Kelly war nur ein kleines Mädchen; ihr Kopf würde nicht über die hohe Rücksitzlehne hinausragen.
    Hier auf der Autobahn konnte ich nichts unternehmen, deshalb wurde es Zeit, ruhig nachzudenken und den 377
    nächsten Plan auszuarbeiten. Was sollte ich tun?
    Jedenfalls würde bald etwas geschehen müssen, denn ich wußte nicht, wohin sie wollten, und die I-95 führte bis nach Florida hinunter. Viel näher, nur eine halbe Autostunde entfernt, lag Quantico mit der FBI- und DEA-Akademie. Langsam wurden mir einige
    Zusammenhänge klar. Luther und der Schwarze, die Kev gekannt hatten und zu ihm ins Haus gekommen waren, gehörten zur gleichen Gruppe wie Kev. Aber warum
    hatten sie ihn ermordet? Und welche Verbindungen
    bestanden zwischen »gewissen DEA-Kreisen« und
    »meinen Freunden jenseits des Wassers«? Hatte Kev beseitigt werden müssen, weil er eine Zusammenarbeit der Gruppierungen aufgedeckt hatte?
    Als ich wieder an Florida dachte, hatte ich eine Idee, die ich mir für später merkte.
    Ich sah auf den Fahrer hinab. Sein Zustand war
    beschissen schlecht; er verlor noch immer Blut. Er saß in einer Blutlache, weil die Fußmatten vor den Sitzen verhinderten, daß der Teppichboden das Blut aufsog. Ich sah sein Gesicht, wenn die Scheinwerfer
    entgegenkommender Wagen uns streiften. Es war
    aschfahl, und aus seinen blicklos ins Leere starrenden Augen wich allmählich alles Leben. Er würde bald
    sterben. Pech gehabt.
    Ich streckte die rechte Hand aus, schlug sein Jackett zurück und zog die beiden Reservemagazine aus seinem Schulterhalfter. Er merkte nicht, was ich tat; er war jetzt in einer anderen Welt und ließ vielleicht sein Leben vor seinem inneren Auge vorbeiziehen, bevor er starb.
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    Ich beobachtete weiter das Fahrzeug vor mir. Die
    Autobahn war für meine Zwecke ideal: Ich konnte
    einfach im Verkehrsstrom mitschwimmen, reichlich
    Abstand halten und sogar zulassen, daß sich ein anderer Wagen zwischen uns schob. Vor jeder Ausfahrt schloß ich etwas dichter auf; falls der andere Fahrer abbog, brauchte ich nur den Blinker zu setzen und konnte ihm mühelos folgen.
    Etwa fünf Minuten später sah ich ein Schild: Lorton 1 mile. Gleichzeitig blinkte der andere Wagen, um auf die rechte Spur zu wechseln. Also wollten sie doch nicht nach Quantico. Aber ich hatte keine Zeit, lange darüber nachzudenken, sondern mußte mich auf meinen Überfall konzentrieren. Ich lenkte mit einer Hand,

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