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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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während ich mit der anderen überprüfte, daß die erbeutete Pistole durchgeladen war.
    Erst als ich ebenfalls auf die rechte Fahrspur
    wechselte, registrierte ich, daß wir durch einen dichten Wald fuhren. Die Stöße zwischen den Betonplatten der Fahrbahn ließen die Reifen rhythmisch poltern.
    Unterdessen war der Fahrer so im Fußraum
    zusammengesackt, daß er mit dem Rücken an der
    Beifahrertür lehnte. Diese aufrechte Haltung verdankte er nur der Kevlarweste unter seinem Hemd. Er war tot.
    Ich befand mich jetzt auf der rechten Spur gut zwanzig Meter hinter dem anderen Auto – nahe genug, um ihnen im Nacken zu sitzen, aber doch so weit entfernt, daß sie nur Scheinwerfer sehen würden, falls sie sich umdrehten.
    Aber in dem Wagen vor mir drehte sich niemand um; sie rechneten natürlich nicht damit, verfolgt zu werden. Ich 379
    fing an, tief durchzuatmen, um mich in
    Kampfbereitschaft zu versetzen.
    Die Ausfahrt Lorton verlief in einer leicht
    ansteigenden weiten Rechtskurve. Hohe Bäume auf
    beiden Straßenseiten erzeugten einen tunnelartigen Eindruck. Ich wollte an der ersten Kreuzung zuschlagen.
    Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, um mich in die richtige Geistesverfassung zu versetzen und meine Angst möglichst zu unterdrücken.
    Als in einiger Entfernung eine Ampel sichtbar wurde, gab ich etwas mehr Gas, um den Abstand zu verringern.
    Der andere Fahrer bremste, dann blinkte er rechts. Auf der breiten Querstraße donnerte ein von links kommender Sattelschlepper über die Kreuzung. Der andere Wagen begann rechts abzubiegen. Ich stemmte mich in den Fahrersitz, trat das Gaspedal durch und hielt das Lenkrad mit beiden Händen umklammert.
    Ich war bestimmt fünfzig Meilen schnell und
    beschleunigte weiter, als ich auf gleicher Höhe mit dem anderen Wagen mein Lenkrad scharf nach rechts riß. Der rechte vordere Kotflügel rammte mit lautem Knall den linken des verfolgten Fahrzeugs. Der Airbag explodierte, während mein Wagen sich auf der Straße querstellte. Der andere geriet ins Schleudern. Ich hörte Glas splittern und überbeanspruchte Reifen quietschen.
    Sobald mein Auto zum Stehen gekommen war, öffnete ich das Gurtschloß und stieß die Tür auf. Die Nachtluft kam mir eiskalt vor. Erst hörte ich nur das Zischen des geplatzten Kühlers und den Warnton, der mich darauf aufmerksam machte, daß meine Tür bei eingeschalteter 380
    Zündung offen war; dann waren dumpfe Stimmen aus
    dem anderen Wagen zu hören.
    Mein erstes Ziel war der Fahrer, damit der Wagen auf keinen Fall weiterfahren konnte. Er kämpfte noch mit seinem Sicherheitsgurt. Ich schoß durch die
    Windschutzscheibe. Wo ich ihn getroffen hatte, wußte ich nicht, aber er sackte zusammen. Als ich hinten ins Auto sah, erkannte ich Kelly – oder zumindest ihre Umrisse. Sie hockte zusammengekauert im Fußraum und hielt sich die Ohren zu.
    Dann war Luther an der Reihe. Er hatte seine Tür halb aufgestoßen und ließ sich aus dem Auto fallen. Das hätte ich an seiner Stelle auch getan, denn im Wagen sitzend bot man eine zu gute Zielscheibe. Während Luther sich hinauswälzte, schoß ich weiter unter den Wagenboden.
    Als er aufschrie, wußte ich, daß ich ihn erwischt hatte.
    Ich konnte nicht beurteilen, ob ich ihn direkt oder mit einem vom Asphalt abgeprallten Querschläger getroffen hatte, aber das spielte keine Rolle. Die Wirkung war die gleiche.
    Ich tauchte hinter der Motorhaube auf, um mir den dritten Mann vorzunehmen. Er war ausgestiegen, aber plötzlich überlegte er sich die Sache anders. Er riß die Hände hoch und rief laut: »Nicht schießen! Nicht
    schießen!« Seine Augen waren groß wie Untertassen. Ich erledigte ihn mit einem Kopfschuß.
    Kelly hockte noch immer zusammengekauert im
    Fußraum. Dort würde sie vorerst bleiben.
    Ich nahm den beiden Toten ihre Geldbörsen und
    Pistolenmagazine ab. Luther hob ich mir für zuletzt auf.
    381
    Er lag hinter dem Wagen auf dem Asphalt und hielt beide Hände an seine Brust gepreßt. »Helfen Sie mir …
    helfen Sie mir … bitte …«
    Als er sich aus dem Wagen gewälzt hatte, war er unter der Achsel getroffen worden, und das Geschoß mußte ihm auch den Brustkorb aufgerissen haben. Ich dachte an Kev, Marsha und Aida und trat zu. Er öffnete den Mund, um zu schreien, aber er brachte nur ein dumpfes Gurgeln heraus. Er war praktisch hinüber. Gut. Hoffentlich machte er’s noch einige Zeit.
    Ich rannte um das Wagenheck herum und hob Kelly
    aus ihrem Versteck. Ich mußte schreien, um ihr
    Kreischen zu

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