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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Blick gen Himmel.
    »Haben Sie eine Bestellnummer, Sir?«
    »Tut mir leid, er hat mir keine gesagt. Einfach nur Sandborn.«
    Sie tippte den Namen ein und sagte: »Ja, das stimmt, Mr. Sandborn, zwei Tickets für Sie und Louise. Wie viele Gepäckstücke geben Sie auf?«
    Ich trug den Laptop über der Schulter und die Reisetasche in der Hand. Ich zögerte unschlüssig, als überlege ich, ob ich den Laptop bis zum Abflug noch brauchen würde. »Nur diese Tasche hier«, sagte ich und stellte sie auf die Waage. Sie wog nicht viel, aber das große schwarze Tuch füllte sie einigermaßen gut aus.
    »Darf ich bitte Ihren Paß sehen?«
    Ich tastete alle meine Taschen ab - scheinbar jedoch ohne Erfolg. In Wirklichkeit wollte ich Sandborns Reisepaß nicht sofort vorlegen. »Hören Sie, ich weiß, daß wir Glück gehabt haben, daß wir überhaupt Plätze bekommen haben, aber könnten Sie freundlicherweise dafür sorgen, daß wir zusammensitzen?« Ich beugte mich etwas nach vorn und fügte halb flüsternd hinzu: »Louise hat schrecklich Flugangst, wissen Sie.«
    Kelly und ich wechselten einen Blick. »Alles okay, Baby, alles okay.« Ich senkte meine Stimme nochmals. »Wir sind in einer sehr traurigen Familiensache
    unterwegs, wissen Sie.«
    Nach einem hastigen Blick zu Kelly hinunter erklärte ich der Hosteß mit schmerzlicher Miene: »Wissen Sie, ihre Großmutter ist ...« Aber ich brachte den Satz nicht zu Ende, als sei der Rest zu schrecklich für die Ohren eines kleinen Mädchens »Ich sehe zu, was sich tun läßt, Sir.«
    Ihre Finger flogen so rasend schnell über die Computertastatur, daß es aussah, als bluffe sie nur. Ich legte meinen Reisepaß auf den Schalter. Die Hosteß sah auf und lächelte. »Kein Problem, Mr. Sandborn.«
    »Wunderbar!« Trotzdem wollte ich dieses Gespräch fortführen. »Glauben Sie, daß wir eine Ihrer Lounges benutzen können? Nach meiner Chemotherapie ermüde ich sehr leicht. Wir sind den ganzen Tag herumgelaufen, und ich fühle mich nicht besonders gut. Wissen Sie, ich brauche nur irgendwo anzustoßen - schon habe ich eine blutende Platzwunde.«
    Sie betrachtete meine Narben und meinen blassen Teint und nickte verständnisvoll. »Meine Mutter hat eine Chemotherapie wegen Leberkrebs machen müssen«, sagte sie dann. »Zum Glück nach all den Schmerzen, die sie durchlitten hat, sehr erfolgreich.«
    Ich bedankte mich für ihr Mitgefühl und ihre aufmunternden Worte.
    Jetzt sieh zu, daß wir in die verdammte Lounge dürfen, bevor uns jemand erkennt!
    »Moment, ich frage mal nach.« Sie lächelte Kelly zu, nahm den Telefonhörer ab und sprach hinein. Das Gespräch war sehr kurz. Die Hosteß legte auf und nickte mir zu. »Geht in Ordnung, Sir. Wir teilen uns die Lounge mit United. Ich schreibe Ihnen rasch eine Einladung aus.«
    Ich bedankte mich, und sie griff nach dem Reisepaß. Hoffentlich kannte sie mich inzwischen so gut, daß das nur eine Formalität war. Während sie meinen Paß aufschlug, wandte ich mich an Kelly, redete mit ihr und schilderte ihr, wie aufregend es sei, zu Grandma zu fliegen.
    »Ihr Flug wird um achtzehn Uhr fünfzehn aufgerufen, Sir.« Ich sah dankbar lächelnd auf.
    »Gehen Sie bitte zu Flugsteig C. Von dort aus bringt ein Pendelbus Sie zur Lounge. Angenehmen Flug!«
    »Herzlichen Dank! Komm, Louise, wir dürfen unser Flugzeug nicht verpassen!« Ich ließ Kelly ein paar Schritte vorausgehen, drehte mich noch einmal um und sagte halblaut: »Hoffentlich kann Grandma auf uns warten.« Sie nickte wissend.
    Jetzt wollte ich nur in die Luft. Die erste Hürde war die Sicherheitskontrolle. Kelly ging als erste durch die Schleuse; ich folgte ihr. Kein Piepston. Ich mußte den Laptop aufklappen und einschalten, um zu beweisen, daß er funktionierte, aber darauf war ich vorbereitet. Alle Flavius --Dokumente waren jetzt unter Spiele gespeichert.
    Wir gingen zu Flugsteig C weiter, passierten eine weitere Kontrolle und bestiegen den wartenden Pendelbus. Nachdem wir ungefähr fünf Minuten gewartet hatten, bis der Bus sich allmählich füllte, wurden die Türen geschlossen. Die Hydraulik senkte den Bus ab, und wir fuhren übers Vorfeld zu den Lounges für abfliegende Fluggäste hinüber.
    In dem luxuriös eingerichteten Passagierbereich herrschte reger Betrieb. Ich hörte viele britische, aber auch deutsche und französische Stimmen. Kelly und ich gingen zur UA-Lounge weiter, nachdem wir vorher noch an einem Bonbonstand haltgemacht hatten.
    Wir saßen unauffällig mit einer Cola und einem

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