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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Leuchtstreifen besetzten Jacken der British Airports Authority damit beschäftigt, eine Passagierin in ihren Rollstuhl zu setzen. Ich war wieder etwas optimistischer; die Freiheit schien zu winken.
    Wir gingen die Rampe hinauf und folgten dem Tunnel ins Ankunftsgebäude. Kelly wirkte unbefangen und sorglos, was mir nur recht war; sie sollte am besten gar nicht ahnen, was für eine kritische Situation uns bevorstand.
    Im Terminal herrschte lebhafter Fußgängerverkehr: Reisende liefen mit Handgepäck herum, betraten Duty- free-Shops, kamen aus diesen Läden oder drängten sich vor den Flugsteigen. Ich hatte meinen Laptop und Kellys Rucksack über der linken Schulter und hielt Kelly an der Hand. Sie trug ihre Teddybären. Wir erreichten den ersten Rollsteig.
    Heathrow ist der am strengsten überwachte, mit den meisten Kameras ausgestattete und deshalb vermutlich sicherste Flughafen der Welt. Wir wurden schon jetzt von unzähligen Augenpaaren überwacht; dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um schuldbewußt oder verschlagen zu wirken. Der Rollsteig endete bei den Flugsteigen 43-47, und der nächste begann ungefähr zehn Meter weiter. Ich wartete, bis gerade niemand in unserer Nähe war, und beugte mich dann zu Kelly hinunter. »Also, vergiß nicht, daß ich heute dein Daddy bin . okay, Louise Sandborn?«
    »Und ob!« sagte sie mit einem strahlenden Lächeln.
    Ich konnte nur hoffen, daß wir in einer Viertelstunde beide noch lächeln würden.
    Am Ende des Rollsteigs fuhren wir mit der Rolltreppe nach unten und folgten den Hinweisschildern zur Paßkontrolle und Gepäckabholung. Unterwegs redete ich mit Kelly, um etwas zu tun zu haben, anstatt nervös auszusehen. Ich war schon mindestens hundertmal illegal in irgendwelche Länder eingereist - aber noch nie so unvorbereitet oder unter so starkem Druck stehend.
    »Alles klar, Louise?«
    »Natürlich, Daddy.«
    Ich hängte ihr den Rucksack um, um die Hände freizuhaben, damit ich Reisepaß und Visumkarte aus der Jackentasche holen konnte. Wir schlenderten zur Paßkontrolle weiter und stellten uns am Ende der Schlange an. Ich erinnerte mich an einen amerikanischen Freund, der von Boston nach Montreal und von dort aus nach London weitergeflogen war. In Kanada hatte er versehentlich den Paß eines Fremden eingesteckt, mit dem er sich in Montreal ein Hotelzimmer geteilt hatte; da er den Paß nicht mehr umtauschen konnte, hatte er ihn einfach als seinen vorgezeigt. Niemand hatte auch nur mit der Wimper gezuckt.
    Wir warteten geduldig. Ich trug den Laptop jetzt über der rechten Schulter und hielt Kelly an der linken Hand. Während wir miteinander redeten, lächelte ich ihr manchmal zu - aber nicht zu oft, denn das wäre verdächtig gewesen, und ich wußte genau, daß wir auf Monitoren und durch Einwegspiegel beobachtet wurden. Der Geschäftsmann vor uns passierte die Paßkontrolle mit einem knappen Winken und einem Lächeln zu der Beamtin. Dann waren wir an der Reihe. Wir traten an den Durchgangsschalter.
    Ich legte der Beamtin meine Papiere hin. Sie überflog die Eintragungen auf der Karte. Von ihrem erhöhten Platz aus sah sie auf Kelly herab. »Hallo, willkommen in England.«
    »Hi!« antwortete Kelly sehr amerikanisch.
    Ich schätzte die Beamtin auf Ende Dreißig. Ihre Haare waren dauergewellt, aber mit der letzten Dauerwelle war irgend etwas leicht schiefgegangen.
    »Na, ist der Flug schön gewesen?« fragte sie.
    Kelly ließ Jenny oder Ricky mit einer Hand am Ohr baumeln, und der andere Bärenkopf ragte oben aus ihrem Rucksack. »Ja, sehr schön, danke«, sagte sie.
    Die Beamtin setzte das Gespräch fort: »Und wie heißt du?« fragte sie, während sie weiter die Eintragungen auf der Karte las.
    Sollte ich darauf vertrauen, daß Kelly den richtigen Namen sagen würde, oder sollte ich mich einmischen?
    Kelly lächelte und sagte: »Kelly!«
    Eigentlich lachhaft. Wir hatten einen so weiten Weg hinter uns, hatten so viele Gefahren überwunden - nur um durch eine Antwort aufzufliegen, die aus einem B- Movie hätte stammen können.
    Ich lächelte Kelly zu. »Nein, so heißt du nicht!« widersprach ich nachdrücklich. Ich wagte nicht, die Beamtin anzusehen. Ich ahnte, daß ihr Lächeln verblaßte, und bildete mir ein, ihr Blick bohre sich seitlich in meinen Kopf.
    Danach entstand eine Pause, die mir wie eine kleine Ewigkeit vorkam, während ich fieberhaft überlegte, was ich als nächstes tun oder sagen sollte. Ich stellte mir vor, wie der Zeigefinger der Beamtin nach dem

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