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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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südafrikanischen Krüger-Rand und zehn halben Sovereigns, die ich aus dem Golfkrieg mitgebracht hatte. Hinter den feindlichen Linien eingesetzte Soldaten hatten zwanzig dieser Dinger mitbekommen, um die Einheimischen bestechen zu können, wenn wir in der Scheiße saßen. In meiner Patrouille hatte jeder zehn Goldstücke für sich abgezweigt; wir hatten behauptet, die anderen im Einsatz verloren zu haben. Anfangs hatte ich sie lediglich als Souvenirs aufgehoben, aber ihr Wert war bald gestiegen. Heute interessierte mich lediglich das Bargeld.
    Darunter lag ein altmodisches Lederportefeuille, das eine komplette neue Identität enthielt - Reisepaß, Führerschein, Kreditkarten, alle Papiere, die ich brauchte, um mich in Nicholas Duncan Stevenson zu verwandeln. Angefangen hatte ich mit einer
    Sozialversicherungsnummer, die ich in einem Pub in Brixton für fünfzig Pfund gekauft hatte, aber ich hatte Jahre gebraucht, um das alles zusammenzutragen.
    Dann nahm ich ein Notebook aus der Kassette. Ein wundervolles Gerät, mit dem ich überall auf der Welt faxen, Memos verschicken, Dateien verwalten und
    Informationen speichern konnte. Das Problem war nur, daß ich keine Ahnung hatte, wie man das Ding benutzte. Ich brauchte es nur als Telefon- und Adreßbuch, das durch ein Kennwort gesichert war.
    Ich sah rasch zu Kelly hinüber. Sie blätterte gelangweilt in Private Eye, ohne ein Wort zu verstehen. Ich griff erneut in die Kassette und nahm die 9-mm- Pistole Marke Browning heraus, die ich Ende der achtziger Jahre aus Afrika mitgebracht hatte. Ich füllte ihr Magazin mit Patronen aus einer kleinen Tupperware- Box, schob es in den Griff und zog den Schlitten zurück, um die Pistole durchzuladen. Kelly blickte kurz auf, interessierte sich aber nicht weiter für die Waffe.
    Ich schaltete das Notebook ein, tippte die Zahl 2242 und fand die Nummer, die ich suchte. Dann griff ich nach dem Mobiltelefon. Kelly sah erneut auf. »Wen rufst du an?«
    »Euan.«
    »Wer ist das?«
    Sie wirkte leicht verwirrt.
    »Er ist mein bester Freund.« Ich gab weiter seine Telefonnummer ein.
    »Aber .«
    Ich legte den Finger auf die Lippen. »Psst!«
    Euan war nicht zu Hause. Ich sprach auf seinen Anrufbeantworter und bat um seinen Rückruf, ohne meinen Namen zu nennen. Das war nicht nötig, weil er meine Stimme erkennen würde. Danach legte ich meinen Laptop und alles andere, was ich nicht mitnehmen würde - auch den Kontoauszug -, in die Stahlkassette.
    Kelly langweilte sich jetzt mit Private Eye, deshalb nahm ich ihr die Hefte wieder weg, um sie in die Kassette zurückzulegen. Ich wußte, daß ihr eine Frage auf der Zunge lag.
    »Nick?«
    Ich packte die Kassette weiter voll. »Ja?«
    »Du hast gesagt, daß David dein bester Freund ist.«
    »Ah, richtig. Okay, mein bester Freund heißt in Wirklichkeit Euan. Aber ich muß ihn manchmal David nennen, weil . « Ich wollte mir eine Lüge einfallen lassen, aber wozu eigentlich? »Ich habe ihn David genannt, damit du seinen richtigen Namen nicht weißt, falls wir geschnappt werden. Dann hättest du ihn keinem Menschen erzählen können. Mit solchen Methoden arbeiten wir dauernd, um uns selbst zu schützen.« Inzwischen hatte ich alles eingepackt und klappte den Deckel der Stahlkassette zu.
    Kelly hatte darüber nachgedacht. »Oh, okay. Dann heißt er also Euan.«
    »Wenn du ihn kennenlernst, zeigt er dir vielleicht sogar den Fußboden, von dem ich dir erzählt habe.«
    Ich steckte den Kopf aus der Tür und winkte die Frau von der Rezeption heran. Sie kam herein, nahm meine Kassette vom Tisch und ging damit hinaus.
    Ich wandte mich an Kelly. »Jetzt wird’s Zeit für ein paar Einkäufe, glaube ich. Wir brauchen beide jede Menge neuer Sachen, und danach gehen wir in ein gutes Hotel und warten auf Euans Anruf. Was hältst du davon?«
    Ihre Miene hellte sich auf. »Okay!«
    Sobald diese Sache ausgestanden war, würde ich unter einem anderen Namen ein neues Bankkonto einrichten, mein Geld darauf einzahlen und danach aufhören, Stevenson zu sein. Ziemlich mühsam zu organisieren, aber für 426 570 Dollar konnte ich damit leben.
    Für Kelly wurde die Taxifahrt zum Trafalgar Square zu einer Besichtigungstour mit mir als Fremdenführer. Ich hatte mehr Spaß daran als sie, und der Gesichtsausdruck des Taxifahrers im Rückspiegel zeigte mir, daß ich offenbar vieles durcheinanderbrachte.
    Wir fuhren die Strand entlang, als ich auf beiden Straßenseiten Bekleidungsgeschäfte sah. Wir bezahlten das Taxi und kauften als

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