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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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solange wir dort Zutritt hatten und unsere Abhöreinrichtungen installieren konnten.
    Ich kehrte in die erhöhte Coffee Lounge zurück, studierte die Faltblätter und Prospekte, die ich mitgenommen hatte, und behielt dabei den Ausgang zur M Street im Auge.
    Gleichzeitig überlegte ich mir bereits, welche Abhöreinrichtungen ich anfordern würde. Die Geräte der ersten Welle würde ich selbst installieren: hochempfindliche Wandmikrofone, Telefonwanzen mit Lautsprecher- und Modemanschluß und ein Kabel zur Bildübertragung auf den Fernseher in meinem Zimmer. Sobald die Firma diese Sachen geliefert hatte, würde ich
    nur etwa drei Stunden brauchen, um sie zu installieren.
    Sobald Kerr und McGear ihr Zimmer einmal für längere Zeit verließen, würden Techniker aus der Botschaft die Einrichtungen der zweiten Welle installieren. Unter ihren fachkundigen Händen konnte sich ein Hotelfernseher in eine Kamera und ein Telefon in ein Mikrofon verwandeln.
    Nach einer halben Stunde wählte ich erneut die Telefonnummer in London und gab meine PIN an. Nach mehrmaligem Klicken in der Leitung hörte ich etwa fünf Sekunden lang ein Streichquartett. Dann meldete die Frauenstimme sich wieder.
    »Sie sollen abbrechen und sofort zurückfliegen. Bitte bestätigen Sie das.«
    Ich dachte, ich hätte nicht richtig gehört. Die norwegische Handelskammer veranstaltete im Hotel Westin eine Konferenz, deren Teilnehmer in diesem Augenblick zur Kaffeepause aus dem Saal kamen.
    »Würden Sie das bitte wiederholen?«
    »Sie sollen abbrechen und sofort zurückfliegen. Bitte bestätigen Sie das.«
    »Verstanden. Abbrechen und sofort zurückfliegen.«
    Am anderen Ende wurde aufgelegt.
    Ich hängte den Hörer ein. Merkwürdig. Wegen dieses dringenden Auftrags hatte es sogar eine Aktennotiz mit einer Anmerkung des SIS-Direktors in grüner Tinte gegeben. Und jetzt war alles abgeblasen worden. Es war nicht ungewöhnlich, zurückgerufen zu werden, aber normalerweise wurde ein Unternehmen nicht so schnell abgebrochen. Vielleicht hatte Simmonds den Eindruck gewonnen, diese Leute seien doch nicht so wichtig wie ursprünglich vermutet.
    Und wenn schon! dachte ich. Was kümmert dich das? Du hast einen Auftrag bekommen und ihn durchgeführt, bis deine Auftraggeber sich die Sache anders überlegt haben. Ich rief die Buchungsstelle der Firma an und versuchte, einen Rückflug zu bekommen. Die früheste Möglichkeit war ein Flug mit British Airways um 21 Uhr 35. Bis dahin war noch viel Zeit. Kev und Marsha wohnten nur eine Stunde von hier entfernt in Richtung Flughafen - warum sollte ich nicht bei ihnen vorbeischauen?
    Ich wählte eine andere Nummer. Kev war am Apparat. Seine Stimme klang reserviert, bis er meine erkannte. »Nick! Wie geht’s so?« Er schien sich über meinen Anruf aufrichtig zu freuen.
    »Eigentlich ganz gut. Ich bin in Washington.«
    »Was machst du hier? Nö, ich will’s gar nicht wissen. Besuchst du uns?«
    »Wenn du nicht zu beschäftigt bist. Ich fliege schon heute abend zurück. Aber ich möchte vorher kurz bei euch vorbeischauen, okay?«
    »Kannst du möglichst gleich kommen? Ich bin gerade dabei, eine neue Sache ins Rollen zu bringen, und wüßte gern, was du davon hältst. Die wird dir gefallen!«
    »Kein Problem, Kumpel. Ich nehme mir hier im Hotel einen Leihwagen und fahre zu euch raus.«
    »Marsha kocht bestimmt was besonders Gutes. Ich sag’s ihr, wenn sie mit den Kindern heimkommt. Du kannst mit uns essen und dann in aller Ruhe zum
    Flughafen fahren. Du wirst staunen, wenn du siehst, woran ich gerade arbeite. Deine Freunde jenseits des Wassers sind fleißig gewesen.«
    »Ich kann’s kaum mehr erwarten.«
    »Nick, noch was anderes ...«
    »Was denn, Kumpel?«
    »Du schuldest Aida ein Geschenk. Du hast ihren Geburtstag wieder vergessen, Dummkopf.«
    Während ich auf dem Freeway nach Westen unterwegs war, fragte ich mich, worüber Kev wohl mit mir reden wollte. Freunde jenseits des Wassers? Soviel ich wußte, hatte Kev beruflich nichts mit der PIRA zu tun. Er arbeitete bei der DEA, nicht bei der CIA oder irgendeiner Organisation zur Terrorismusbekämpfung. Außerdem wußte ich, daß er heutzutage überwiegend am Schreibtisch arbeitete. Ich vermutete, daß er wahrscheinlich nur einige Hintergrundinformationen brauchte.
    Dann dachte ich wieder an Slack Pat und nahm mir vor, Kev zu fragen, ob er die jetzige Adresse des Arschlosen hatte.
    Ich fuhr auf der Interstate in Richtung Flughafen weiter. Tyson’s Corner hieß die Ausfahrt, die

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