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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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nach links weiterrannte, forderte ich Kelly auf, sich gut festzuhalten.
    Hier auf der menschenleeren Rückseite des Einkaufszentrums gab es nur Ladebuchten, Abfallcontainer, Chemietoiletten und einen anscheinend unbenutzten Bürocontainer. Dazwischen türmten sich Berge von Pappkartons und prallvolle Müllsäcke, die darauf warteten, abgeholt zu werden. Jenseits dieser asphaltierten Fläche umgab ein schätzungsweise fünf Meter hoher Maschendrahtzaun das gesamte Areal. Dahinter kam unbebautes Gelände mit Bäumen und Unterholz. Und noch weiter dahinter lagen vermutlich wieder Parkplätze und noch mehr Geschäfte.
    Ich kam mir wie eine in der Falle sitzende Ratte vor. Meine einzigen Fluchtwege waren jetzt die Zufahrtsstraßen auf beiden Seiten der langen Rückfront des Einkaufszentrums.
    9
    Mit Kelly auf dem Rücken konnte ich nicht über den Zaun klettern, und wenn ich versuchte sie hinüberzuwerfen, würde sie sich die Beine brechen. Ich lief nach links weiter und trabte an der Rückseite der Geschäfte entlang, um die Zufahrtsstraße zu erreichen. Aber ich wußte, daß das zwecklos war. Die anderen hatten zuviel Zeit gehabt; die Straße würde abgeriegelt sein.
    Ich mußte rasch eine Entscheidung treffen. Ich lief zu einem Müllcontainer, um den herum Pappkartons und Müllsäcke aufgestapelt waren.
    Ich ließ Kelly von meinem Rücken gleiten, setzte sie an den Container gelehnt ab und fing an, sie mit Pappkartons zuzudecken.
    Sie sah zu mir auf und begann wieder zu schluchzen.
    »Disneyland, Kelly!« sagte ich. »Disneyland!«
    Sie starrte mich weiter an, während ihr dicke Tränen übers Gesicht liefen. Ich warf noch einige Kartons auf den Stapel, bis sie ganz verschwunden war.
    »Ich komme zurück, Ehrenwort!«
    Während ich weiterlief, begutachtete ich den Bürocontainer, der unmittelbar am Zaun stand. Der Riesenkasten war beinahe so hoch wie ein Lastwagen. Ohne die fünfzig Pfund eines kleinen Mädchens auf dem Rücken schien ich zu schweben, als ich darauf zurannte. Endlich wieder unbehindert! Mir kam es vor, als hätte mir jemand Kette und Fußkugel eines Sträflings abgenommen.
    Ich spurtete wie ein Verrückter weiter und nutzte dabei jede Deckung aus, die Abfallberge und Müllcontainer mir boten. Plötzlich sah ich aus einer der Ladebuchten ein Autoheck ragen. Dieser mindestens zehn Jahre alte
    Wagen gehörte nicht zu den Fahrzeugen, die mich verfolgt hatten. Ich wollte nachsehen, ob der Zündschlüssel steckte; hatte ich Pech, würde ich quer über die freie Fläche zu dem Bürocontainer hinüberspurten müssen.
    Um zu der Ladebucht zu gelangen, mußte ich an einem geparkten Lastwagen vorbeilaufen. Als ich ihn mit voller Geschwindigkeit passierte, kam mir ein Mann entgegen, der kaum langsamer war als ich. Wir prallten mit den Köpfen zusammen und gingen beide zu Boden.
    »Scheiße!« Ich starrte den Kerl benommen an. Er trug einen Anzug. Da ich nichts riskieren wollte, rappelte ich mich auf, stürmte mit gesenktem Kopf auf ihn zu und drängte ihn gegen den geparkten Wagen. Der Kerl versuchte seinerseits, mich in den Schwitzkasten zu nehmen.
    Während ich ihn mit dem Kopf rammte, spürte ich, wie massiv sein Oberkörper sich anfühlte. Der Scheißkerl trug eine schußsichere Weste.
    Ich stieß ihn gegen den Wagen, trat einen Schritt zurück, zog meine Pistole und schaltete durch Daumendruck das Laservisier ein.
    Dann sank ich benommen auf die Knie. Ich sah bunte Sterne, und vor meinen Augen drehte sich alles. Dem Unbekannten ging es vermutlich nicht besser. Er starrte mich benommen an, während er versuchte, einen Entschluß zu fassen. Ich richtete das Laservisier auf sein Gesicht.
    »Tun Sie’s nicht«, sagte ich warnend. »Werfen Sie Ihr Leben nicht für diese Sache weg; sie ist es nicht wert.
    Hände hoch - sofort!«
    Als er seine Hände hob, sah ich, daß er einen Ehering trug. »Denken Sie an Ihre Familie. Es lohnt sich nicht, wegen dieser Sache zu sterben. Erstens irren Sie sich: Ich bin’s nicht gewesen. Zweitens lege ich Sie um, wenn Sie Dummheiten machen. Los, Hände auf den Kopf!«
    Allmählich konnte ich wieder klarer denken. Was, zum Teufel, sollte ich mit ihm anfangen? Ihre Autos konnten jeden Augenblick auftauchen.
    »Auf den Knien bleiben«, wies ich ihn an. »Nach rechts drehen. Hinter den Wagen rutschen.«
    Ich rappelte mich auf und torkelte hinter ihm her. Meine Augen brannten noch immer, als habe er Tränengas gesprüht.
    Wir befanden uns jetzt zwischen Auto und Ladebucht. Er wußte,

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