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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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auf sie gerichtet. Ich streckte meine rechte Hand nicht durch den Türspalt, weil ich nicht wollte, daß jemand sie von der Seite packte. Statt dessen hob ich sie nur und sagte: »Die anderen leg ich später raus. Wir brauchen nur zwei
    Badetücher, die reichen ... und haben Sie noch etwas Shampoo?«
    Sie gab mir, was ich verlangte. Ich bedankte mich, und sie erwiderte mein Lächeln. Ich schloß die Tür.
    Kelly lag mit offenem Mund im Bett und beobachtete sprachlos und verblüfft jede meiner Bewegungen.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ärgerst du dich nicht auch, wenn Leute so was machen?«
    Sie begann zu lachen, und ich stimmte ein. »Diesmal hätten sie uns beinahe erwischt!« sagte sie.
    Dann veränderte sich ihr Gesichtsausdruck, und sie schüttelte langsam den Kopf. »Aber ich weiß, daß du nicht zuläßt, daß sie mich kriegen.«
    Es war 10 Uhr 30 - zwanzig Minuten vor dem nächsten Kassettenwechsel auf dem Hoteldach. Ich griff nach dem Videofilm, den wir uns gestern abend angesehen hatten, schob ihn in den Recorder und spulte ihn zurück, damit ich ihn erneut verwenden konnte.
    Ich brauchte Kelly nur anzulächeln, schon sprang sie auf und ging zur Tür, um sie hinter mir zu verriegeln.
    »Ich will, daß du duschst, während ich unterwegs bin. Tust du das?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wenn’s sein muß.«
    Ich ging aufs Dach hinauf.
    Das Wetter war noch immer beschissen.

Bis zu Pats Mittagsanruf war noch über eine Stunde Zeit. Wir setzten uns gemeinsam hin, um die neuesten Filmaufnahmen zu begutachten.
    »Was wir hier machen, ist wirklich wichtig, weil wir vielleicht jemanden sehen, den wir kennen. Dann geben wir den Film Daddy, und er kann rauskriegen, wer die Männer sind, die ihn angebrüllt haben. Sobald du jemanden siehst, der dir irgendwie bekannt vorkommt - wie Melissas Dad oder der Mann im Lebensmittelgeschäft oder sogar einer der Männer, die bei Daddy gewesen sind -, sagst du’s mir, und wir sehen ihn uns näher an. Okay?«
    Ich stellte auf Schnellvorlauf und hielt den Videofilm jeweils an, wenn jemand das Gebäude betrat oder verließ. Dann notierte ich, was für Leute das waren: Mann, Frau, weiß, schwarz, gelb; und was sie trugen: Schwarz auf Blau, Rot auf Blau ...
    Diesmal machte unser Spiel Kelly sichtlich weniger Spaß.
    »Was ist mit dem?« fragte ich drängend.
    »Nein.«
    »Und mit der Frau?«
    »Nein.«
    »Weißt du bestimmt, daß du diesen Mann nie gesehen hast?«
    »Niemals!«
    Schließlich entdeckte sie einen Mann, den sie kannte. Ich spulte das Band zurück. »Wer ist das?«
    »Mr. Mooner aus den Fox Kids .«
    »Okay, das schreibe ich mir auf.«
    Ein weiterer Mann ging die Stufen zum Eingang hinauf. Ich hielt den Film an und spulte ihn zurück. »Kennst du den?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nun, ich kenne jemanden, der genau wie er aussieht«, sagte ich. »Ich habe früher mal mit einem Mann zusammengearbeitet, der sich nie merken konnte, wo er seine Sachen hingelegt hatte, und eines Tages haben wir ihm sein Gebiß versteckt, und er mußte die ganze Woche Suppe essen.« Darüber mußte sie lachen, und sie konnte wieder eine Zeitlang weitermachen.
    Um 11 Uhr 45 waren wir noch immer dabei, den Film durchzusehen, und ich machte mir weiter Notizen. Ich hielt das Band bei zwei Männern an, die das Gebäude gemeinsam betraten.
    »Kennst du diese beiden? Ich kenne sie nämlich nicht, und mir fällt auch niemand ein, dem sie ähnlich sehen.« Ich zermarterte mir den Kopf, um mir eine weitere Geschichte auszudenken, die ihr Interesse wachhalten konnte.
    »Nein, ich kenne sie nicht.«
    »Also gut. Nur noch ein paar, dann machen wir was anderes.« Ich stellte auf Schnellvorlauf um, sah einen Mann aus dem Gebäude kommen, spulte zurück und ließ den Film mit normaler Geschwindigkeit ablaufen.
    Sie rutschte bis an die Bettkante vor. »Diesen Mann kenne ich«, behauptete sie.
    Ich betätigte die Standbildtaste. Auf dem Bildschirm
    war ein Schwarzer, Mitte Dreißig, zu sehen.
    »Wer ist das?«
    »Er ist mit den anderen Männern bei Daddy gewesen.«
    Ich bemühte mich, ruhig zu sprechen. »Wie heißt er? Kennst du die Namen der anderen Männer?«
    »Darf ich jetzt heim und Mommy sehen? Du hast gesagt, daß ich morgen nach Hause darf, und jetzt ist morgen.«
    »Erst müssen wir diese Sache klären, Kelly. Daddy muß ihre Namen wissen. Er kann sich nicht an sie erinnern.«
    Ich versuchte mich als Psychologe, aber ich verstand jetzt mehr vom Fliegenfischen als von Kinderpsychologie.
    Sie

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